Leipzig, Hellmut von

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Hellmut von Leipzig

Hellmut von Leipzig (Lebensrune.png 18. Juli 1921[1] in Keetmanshoop, Deutsch-Südwestafrika; Todesrune.png 24. Oktober 2016 außerhalb Windhuk) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, u. a. Angehöriger des Afrikakorps im Afrikafeldzug sowie der Brandenburger, zuletzt Leutnant der Reserve und Ritterkreuzträger des Heeres im Zweiten Weltkrieg sowie Landwirt (Farmer) und Meisterjagdführer in Namibia, der sich stets stolz als „Südwester“ sah.

Leben

Unteroffizier von Leipzig als Gefechtsfahrer für Generalfeldmarschall Rommel, Nordafrika 1942
Bekanntes Bild von Kriegsberichter Hanns Gert von Esebeck: Erwin Rommel beim Afrikafeldzug; manche Quellen geben an, daß der Fahrer Feldwebel von Leipzig ist, der aber steht hinter Rommel. Der Fahrer – Rommel hatte in seiner Kampfstaffel mehrere – könnte Rudolf Schneider vor oder nach seiner Verwundung sein, nach vereinzelten Quellen handelt es sich dabei um Leutnant Heinz Adalbert Treptau, der für kurze Zeit als Gefechtsfahrer eingesetzt wurde.
Von Leipzig als Fahrer von Generalfeldmarschall Rommel, der sich im taktischen Gespräch mit Oberstleutnant i. G. Fritz Bayerlein, Ia des Deutschen Afrika-Korps, befindet.

Jugend

Geboren in Keetmanshoop (zwischen Lüderitz und Windhuk; seit 1919/20 Mandatsgebiet der Südafrikanischen Union) im Jahre 1921, wuchs Hellmut von Leipzig als Farmerssohn mit zwei Brüdern im Deutsch-Südwestafrika auf. Auf der Farm seiner Eltern lernte er schon mit sieben Jahren, mit dem Opel seines Vaters, einem Vierradantrieb, zu fahren.

Heim ins Reich

Nach der Schule reiste er 1937 mit 16 Jahren gemeinsam mit 500 weiteren deutschstämmigen Jungen und jungen Männern zum ersten Mal ins deutsche Vaterland (Zielhafen des Schiffes: Hamburg) und begann in Nürnberg eine dreijährige Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde der noch junge Kadett zum Militärdienst einberufen und kam nach Ingolstadt zur Panzertruppe, wo er nach kurzer Zeit den anderen Rekruten das Fahren beibrachte.

Zweiter Weltkrieg

Von Leipzig hatte sich freiwillig zum Afrikakorps gemeldet und erreichte den Kontinent nach Ausbildung und Einsatz in Europa im Oktober 1941. Hier wurde er als Nachfolger des verwundeten Gefreiten Rudolf Schneider (Lebensrune.png 1922; Inhaber des Eisernen Kreuzes beider Klassen)[2] aus Stauchitz[3] zum Gefechtsfahrer von General der Panzertruppe Rommel (ab Januar 1942 Generaloberst).

„Im Oktober 1941 erreichte Hellmut von Leipzig als Unteroffizier den afrikanischen Kontinent. Bei den deutschen Truppen wollte er eigentlich als Flieger eingesetzt werden, doch wie das Schicksal es will, kam alles ganz anders. Im Januar 1941 wurde Erwin Rommel zum Generalleutnant befördert und zum 15. Februar desselben Jahres als Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Nordafrika ernannt. Nachdem der Gefechtsfahrer des Generals verwundet ausgefallen war und kein freiwilliger Ersatz zu finden war, wurde Hellmut von Leipzig kurzerhand zum neuen Fahrer befohlen.“

Von Leipzig erinnerte sich noch 2016 an diese „aufregendste Zeit“ seines Lebens während der 25.000 Kilometer an der Seite Erwin Rommels durch den Sand Nordafrikas von Tripolis nach Tobruk, immer den Tod vor Augen durch Minenfelder, feindliche Panzer, Granatsplitter, Scharfschützen und Tiefflieger der Royal Air Force:

„Wir waren dann schnell im Gefecht. Ich am Lenkrad, und Rommel, der vielleicht wahnsinnigste Beifahrer der Geschichte, daneben. Stehend, der Staubmantel flatternd, die Befehle peitschend im Wind. Der Rommel hat mir erst immer gesagt: ‚schneller von Leipzig, schneller, schneller, schneller.‘ Als er aber gemerkt hat, daß ich schnell fahren konnte, ließ er jeden Morgen kurz anhalten. ‚Leipzig, mir habet Zeit!‘ [...] Wir sind immer in die Gefechte hineingefahren. Immer an der Spitze. Aber ich habe das gut ausgehalten. Ich glaube, ich bin ohne Angst geboren.“

Manfred Rommel, der Sohn des Generalfeldmarschalls und späterer Oberbürgermeister von Stuttgart, erinnerte sich an von Leipzig:

„Mein Vater hat häufig von ihm geschwärmt.“

Von Leipzig verabschiedete den Generalfeldmarschall auf einem Flugplatz nicht weit von Tunis, als dieser noch vor dem Ende des Tunesienfeldzuges ins Reich zurück befohlen wurde. Rommel sprach noch einen letzten Satz, bevor er von Leipzig die Hand reichte und das wartende Flugzeug bestieg:

„Sie gehen jetzt nach Deutschland auf die Offiziersschule.“

Mit der Kapitulation in Afrika im März 1943, als Rommel seine Truppen nach Deutschland zurückzog, ging Unteroffizier von Leipzig an die Militärschule in Plattenburg und ließ sich nach Vermittlung von Erwin Rommel zum Offizier ausbilden.[4] Alles war für Hellmut dort vorbereitete, Rommels Ia hatte auf dessen Anweisung dafür gesorgt.

Brandenburger

Hellmut von Leipzig folgte dem Beispiel seines älteren Bruders Rittmeister Konrad Wolf Heinrich Dietrich von Leipzig und meldete sich freiwillig bei der Division „Brandenburg“. Er kam zu den Küstenjägern nach Griechenland und später, als Teil der Panzer-Grenadier-Division „Brandenburg“, dem Panzerkorps „Großdeutschland“ unterstellt, zur Bandenbekämpfung nach Osteuropa.

Endkampf

Bei der Reichsverteidigung und der Schlacht um Berlin zeichnete er sich in besonderer Weise aus und erhielt dafür am 28. April 1945 das Ritterkreuz.

Kriegsgefangenschaft

Im Mai 1945 kam er bei den Russen in die barbarische Kriegsgefangenschaft, aus der er als einer der letzten erst 1955 entlassen wurde.

Nachkriegszeit

Spätheimkehrer von Leipzig kehrte 1955 zuerst nach Deutschland zurück, hier lernte er seine Ehefrau kennen. 1956 wollte er seinen Bruder Gernot in Argentinien besuchen, seine schwangere Frau schickte er zu seinen Eltern nach Deutsch-Südwest. Nach seinem Argentinien-Aufenthalt im Jahr 1956 reiste er dann über Kapstadt zurück nach Namibia. Er begann seine Karriere als Farmverwalter einiger Farmen, bis er schließlich die Farm „Dorka“ nahe Omitara erwarb (das Landgut bleib in seinem Besitz), seit 1962 wohnte er auf der Farm „Achalm“ in der Umgebung von Otavi.

Von Leipzig engagierte sich seinerzeit sehr für die Bildung in Namibia und war lange Vorstandsmitglied der Arbeits- und Fördergesellschaft der Schulvereine in Namibia (AGDS). In deren Auftrag gründete er 1986 den Deutschen Kulturrat (DKR) mit, dessen Vorsitzender er bis 1997 war. Zudem war er an der Bildung des Fördervereins des Schulvereins von Otavi beteiligt und auch in der politischen Partei DTA engagiert. Außerdem initiierte und baute von Leipzig 1989 als Ritter des Johanniter-Ordens das Johanniter-Schülerheim in Otavi, welches heute rund 100 Schulkinder in fünf Gebäuden beherbergt.

Noch im Spätsommer 2016 gab von Leipzig Interviews auf einer ehemaligen Rinderfarm etwas außerhalb der Hauptstadt Windhuk, die zuletzt für ihn und seine Frau Ruhesitz war.

Tod

Leutnant d. R. a. D. verstarb am 24. Oktober 2016 in Deutsch-Südwest (Namibia).

Familie

Hellmut von Leipzig war mit der Lehrerin Sigrid Bender (aus Stuttgart) verheiratet, die er im Jahr seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kennenlernte. Aus der Ehe sind sechs Kinder entsprossen, die in Windhuk und Stellenbosch (Südafrika) leben (Stand: 2016).

Schlachtenteilnahme

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. Manche Quellen geben 1922 als Geburtsjahr an.
  2. Für die erfolgreiche Sprengung eines britischen Munitionslagers
  3. Nach seiner Genesung kam Schneider als Frontfahrer der persönlichen Kampfstaffel des Feldmarschalls zurück, am 13. Mai 1943 geriet er dann, inzwischen Obergefreiter, in britische Kriegsgefangenschaft. 2009 berichtete er der Bild: „Ich wurde ausgesucht, weil ich mich mit den Engländern und ihrem Gerät auskannte, auch ein gutes Gedächtnis für Landschaft hatte. Jeden Tag fuhr ich Rommel durch die Wüste, damit er vor jedem neuen Angriff die Frontlinien inspizieren konnte.“ Ebenso erfuhr man in dem Artikel von der Großzügigkeit Rommels: „Ich drehte meine Runde und geriet versehentlich mit meiner Ambulanz zwischen deutsche Panzer“, erinnert sich der britische Sanitäter Alex Franks über eine Begegnung 1941. Es war in dem Moment, als Rommel mit seinem Fahrer Schneider auf seiner Inspektionsrunde war. Die verfeindeten Kämpfer sprachen ein paar Worte, rauchten Zigaretten und trennten sich wieder in verschiedene Richtungen. Rommel ließ den Sanitäter ziehen, statt, wie das Militärgesetz es vorgesehen hätte, ihn gefangenzunehmen. Rommel hatte das Fahrzeug allerdings nach Waffen durchsuchen lassen. Als klar war, daß der junge Brite keine dabei hatte, ließ er ihn weiterfahren – wies ihm sogar noch den Weg zu den englischen Einheiten.
  4. Rommels Fahrer in Afrika entdeckt
  5. Sportschule Lothar Nest