Leonhard, Wolfgang

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wolfgang Leonhard (1990)

Wolfgang Leonhard, ursprünglich Wladimir Leonhard (geb. 16. April 1921 in Wien; gest. 17. August 2014 in Daun (Eifel)), war ein politischer Publizist, der über die Sowjetunion und den Kommunismus schrieb.

Werdegang

Wolfgang (ursprünglich Wladimir) Leonhard wurde am 16. April 1921 in Wien geboren. Seine Mutter Susanne Leonhard (1895-1984), eine gute Freundin von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, war Spartakistin und als Publizistin berufstätig. Sie führte nach der Ehe mit dem Juden Rudolf Leonhard (1889-1953), eine zweite, nur nach sowjetischem Recht gültige Ehe mit dem sowjetischen Botschafter in Wien, dem Polen Mieczysław Broński. Aus dieser Verbindung wurde Wladimir, der sich später Wolfgang nannte geboren. Sein 6. bis 10. Lebensjahr verbrachte er bei einer reichen jüdischen Gastfamilie, „millionenschwere Edelkommunisten“, so Leonhard in seiner Erinnerung an „vier sorgenlose Jahre in einer luxuriösen Villa“.[1]

1930-1931 besuchte Wolfgang Leonhard das Realgymnasium (später: Friedrich-Engels-Schule) in Berlin-Reinickendorf und anschließend die Karl-Marx-Schule in Berlin-Neukölln, nachdem er mit seiner Mutter in die Künstlerkolonie am Berliner Breitenbachplatz umgezogen war, wo bedeutende (internationale) sozialistische Intellektuelle wie Arthur Koestler oder Axel Eggebrecht lebten. Ab 1931 gehörte er den „Jungen Pionieren“, der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei (KPD).

Leonhard war Mitglied der „Gruppe Ulbricht“ und wurde bekannt durch sein Erfolgsbuch „Die Revolution entlässt ihre Kinder“.

Leonhard charakterisierte den ihm noch aus einstigen gemeinsamen SED-Tagen bekannten jüdischen „Stasi“-Chef, Markus Wolf: „Er ist der Typ des im Hintergrund stehenden Funktionärs, der alles, was die anderen Genossen ernst nehmen, wofür sie kämpfen, wovon sie begeistert sind, nur als eine große Schachpartie ansieht.“ .[2]

„Von Ulbricht zu Ali – so kann man die letzten 60 Jahre zusammenfassen“, sagte Wolfgang Leonhard in einem Berliner Döner-Laden stehend. Früher, 1945, hieß der Laden noch Gaststätte „Rose“ und war Treffpunkt der Berliner Kommunisten, die ein neues, ein besseres Deutschland aufbauen wollten.[3]

Lügen zum Personenstand

Leonhard gab vor, Sohn des Juden Rudolf Leonhard zu sein. Dies ist jedoch unzutreffend. Die Ehe zwischen seiner deutschen in Oschatz geborenen Mutter und Rudolf Leonhard dauerte ein Jahr von 1918 bis 1919. Die Ehe zwischen Susanne Leonhard und dem polnischen Führer der Sozialdemokraten Mieczysław Broński begann 1920 und das Paar bekam ihren Sohn im April 1921. Auch hier log Leonhard. Denn er präsentierte seinen Vater als Russen, was er nachweislich nicht war.[4] Mieczysław Broński war zwar Botschafter der Sowjetunion in Wien, aber er blieb Pole.

Literatur

  • [arold Hurwitz: Zwangsvereinigung und Widerstand der Sozialdemokraten in der Sowjetischen Besatzungszone und Berlin, Verlag Wissenschaft und Kritik, Köln 1990 [Sonderdruck ohne ISBN für den Verein für politische Bildung und soziale Demokratie e.V. (DDR), 173 S.]

Fußnoten

  1. ZEIT, 12. Mai 2005
  2. David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  3. zitiert auf: mdr.de
  4. Elisabeth Ittershagen, Susanne Leonhard (1895 – 1984), http://library.fes.de/pdf-files/adsd/06730/06730-25.pdf