Gall, Leonhard

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Leonhard Gall (links) bei einem Besichtigungstermin mit Adolf Hitler und Kollege Albert Speer 1936 am Haus der Deutschen Kunst in München

Leonhard Gall (Lebensrune.png 24. August 1884 in München; Todesrune.png 20. Januar 1952 ebenda) war ein deutscher Architekt. Er war im Deutschen Reich mit dem Entwurf repräsentativer Großbauten betraut und hatte herausgehobene Ämter im Kultur- und Bauwesen des Reiches inne. Zu seinem Schaffen gehört der Innenausbau der Neuen Reichskanzlei in Berlin, des Führerbaus in München und des Berghofs auf dem Obersalzberg.

Werden

Leonhard Gall studiert zunächst an der Baugewerksschule in München, wo er Kurse bei Peter Birkenholz besucht. 1908 tritt er in das Architekturbüro Paul Ludwig Troosts ein, dessen wichtigster Mitarbeiter und Büroleiter er ab 1911 wird. Nach dem Tod Troosts im Januar 1934 übernimmt er dessen Architekturbüro und führt alle von Troost nicht abgeschlossenen Bauvorhaben in enger Zusammenarbeit mit der Witwe, Gerdy Troost, zu Ende.

Wirken

Leonhard Gall vollendet die Neugestaltung des Königsplatzes in München und verwirklicht den Ehrenhof und die Innenarchitektur in dem von Troost geplanten Haus der Deutschen Kunst in München, das 1937 von Adolf Hitler eingeweiht wird. 1938 präsentiert Gall auf der ersten deutschen Architekturausstellung im Haus der Deutschen Kunst unter anderem die Pläne für den Empfangssaal der Neuen Reichskanzlei in Berlin.

Leonhard Gall übernimmt die Aufgabe, in den Jahren 1933 bis 1937 den von Paul Ludwig Troost entworfenen Führerbau in München fertigzustellen, dessen erste Planungen bis in das Jahr 1931 zurückreichten. Das Gebäude dient als Repräsentationsbau Adolf Hitlers und schließt den Königsplatz zusammen mit dem Verwaltungsbau der NSDAP städtebaulich Richtung Osten ab. Hier wurde unter anderem 1938 das Münchener Abkommen unterzeichnet.

Gall entwirft zudem die Pläne für den (180 m langen) Kanzleibau des Braunen Hauses an der Gabelsbergerstraße in München. Dieser kam jedoch wegen des Kriegsbeginns über die Bunkeranlagen im Kellergeschoß nicht hinaus.

Leonhard Gall zeichnet verantwortlich für den Innenausbau der Neuen Reichskanzlei und des Berghofs auf dem Obersalzberg sowie des Münchener Rathauses. Er erhielt auch den Auftrag für die Bibliothek des neuen Linzer Kunstzentrums. 1938 zeichnet er die Pläne für das „Haus der Deutschen Architektur“. Außerdem entwirft das Architekturbüro Troost/Gall Innenausbauten von deutschen Schnelldampfern, die Ausführung lag meist in Händen der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk.

Stellung

Leonhard Gall trug den Titel Professor. 1936 erfolgte seine Ernennung zum Reichskultursenator und Mitglied des Präsidialrats der Reichskammer der bildenden Künste. Zudem war er ab 1937 Mitherausgeber der Zeitschrift „Die Kunst im Deutschen Reich“ sowie Mitglied der Preußischen Akademie der bildenden Künste. Auch nahm er das Ehrenamt des Treuhänders der Spende „Künstlerdank“ wahr. 1941 schließlich wurde Leonhard Gall Vizepräsident der Reichskammer der bildenden Künste.

Während des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der VSA zum Weltkrieg wurde, gehörte Leonhard Gall zu den vier einzigen Architekten, die zu unersetzlichen Künstlern erklärt wurden; diese Stellung kam außerdem Hermann Giesler, Wilhelm Kreis und Paul Schultze-Naumburg zu (→ Sonderliste der wichtigsten Künstler). Leonhard Gall wurde von der Reichsführung als Architekt so hoch geschätzt, daß er im August 1944 darüber hinaus in die Sonderliste der zwölf wichtigsten bildenden Künstler des Reiches aufgenommen wurde.

Persönliches

Leonhard Gall war mit Wally Rischbeck aus München verheiratet. Seine Frau starb bereits vor dem Krieg. Er wirkte auch als Stadtrat in München.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur