Amery, Leopold Charles Maurice Stennett

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Leopold Charles Maurice Stennett Amery (Lebensrune.png 22. November 1873 in Gorakhpur, Indien; Todesrune.png 16. September 1955 in London) war ein jüdischer Politiker und Journalist, der in der britischen Politik für jüdische Interessen wirkte.

Werdegang

Vom „vielleicht erstaunlichsten Fall von Identitätsverheimlichung in der politischen Geschichte Englands im 20. Jahrhundert“ schrieb der Historiker William Rubinstein 1998, nachdem er Dokumente über die Abstammung von Leopold Amery entdeckt hatte. Leopold Amery wurde in Gorakhpur, Indien als Sohn eines englischen Vaters und einer aus Ungarn stammenden jüdischen Mutter geboren. Seine Mutter, Elisabeth Johanna Saphir (1841–1908),[1] war die Schwester des Orientalisten Gottlieb Wilhelm Leitner.[2] Sein Vater, Charles Frederick Amery (1833–1901), war ein Beamter des Indian Forest Department und verließ die Familie, als die Kinder noch klein waren.

Leo Amery besuchte die elitäre Harrow Schule, wo er ein Altersgenosse von Winston Churchill war, und später das Balliol College in Oxford. Angeblich beherrschte er neben der englischen Sprache auch noch Hindi, Französisch, Deutsch, Italienisch, Bulgarisch, Türkisch, Serbisch und Ungarisch.

Während des Zweiten Burenkrieges war er ein Korrespondent für The Times und seine Artikel über die Reform der südafrikanische Armee war 1901 mitverantwortlich für die Entlassung des britischen Generals Sir Redvers Henry Buller. Später editierte er die Times History of the South African War.

Avery war Mitglied des Coefficients Klubs von gesellschaftlichen Reformatoren, der 1902 von dem Fabian Aktivisten Sidney und Beatrice Webb gegründet wurde.

Während des Ersten Weltkrieges ermutigte er Wladimir Jabotinsky zur Formierung einer Jüdischen Legion der britischen Armee und war maßgeblich beteiligt an der Schaffung der Army League.

Amery amtierte gegen Ende des Ersten Weltkrieges als Unterstaatssekretär und hatte wesentlichen Anteil an der prozionistischen Balfour-Erklärung der britischen Regierung. 1922-24 wirkte er als Marineminister, 1924-30 als Kolonialminister, 1940-45 als Indienminister.

In den 1930ern war Amery gemeinsam mit Winston Churchill ein erbitterter Gegner Deutschlands und der sogenannten Appeasement-Politik. Es wird erzählt, daß Amery, Churchill, Anthony Eden und Harold Nicolson die einzigen waren, die sitzen blieben, als Neville Chamberlain seinen Flug nach München unter Beifall des House of Parlament ankündigte. Als Neville Chamberlain am 2. September 1939 im House of Commons ankündigte, daß er nicht unmittelbar Deutschland den Krieg erklären werde wegen des Polenfeldzuges, geriet Amery in Rage, was von vielen Anwesenden als untypisch für einen Briten empfunden wurde.

1940 war er maßgeblich am Sturz von Premier Neville Chamberlain beteiligt; Winston Churchill, dessen Haß auf Deutschland er teilte, war von ihm schon früh protegiert worden.[3]

Familie

Sein Sohn John Amery wurde im Dezember 1945 in London hingerichtet, weil er im Zweiten Weltkrieg über deutsche und italienische Radiosender Propaganda für die Achsenmächte betrieben hatte[4].

Siehe auch

Literatur

  • Amery, L.S., "Days of Fresh Air, Being Reminiscences of Outdoor Life" , Hutchinson Universal Book Club, London, 1940
  • Amery, L.S., "My Political Life, Vol. 3 The Unforgiving Years: 1929-1940" , Hutchinson & Co,. Ltd, London, 1955
  • Faber, David Speaking for England: Leo, Julian and John Amery: The Tragedy of a Political Family, Free Press, 2005, ISBN 0-7432-5688-3
  • Independence Bibliography

Fußnoten

  1. Rubinstein, p.177.
  2. Elisabeths and Gottliebs Vater, Leopold Saphir, starb als sie noch Kinder waren und ihre Mutter heiratete Johann Moritz Leitner. Siehe Rubinstein, p.177.
  3. David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  4. ebenda