Daun, Leopold Joseph von

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Leopold Josef Maria, Reichsgraf von Daun, auf Calloporn und Sassenheim, Fürst zu Thiano, Herr der Herrschaft Nieder-Walsee, Ritter des goldenen Vliesses, erster Großkreuzritter des Maria Theresienordens, Wirklicher Geheimrat und Kämmerer

Leopold Joseph Maria, Reichsgraf von und zu Daun (Lebensrune.png 24. September 1705 in Wien; Todesrune.png 5. Februar 1766 ebenda) war ein deutscher Feldmarschall und Feldherr des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der im Siebenjährigen Krieg auf der Seite des Erzherzogtums Österreich die Kaiserliche Armee anführte. Feldmarschall Reichsgraf von Daun war der erste Kommandant der Theresianischen Militärakademie.

Leben

Daun, Leopold Joseph von.jpg
Daun, Leopold Joseph von II.jpg

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

„Der österreichische Fabius Cunctator, würdiger Gegner Friedrich's des Großen, einer der größten Heerführer Oesterreichs, der einem altberühmten Geschlechte neuen Glanz verlieh. Daun hatte sich schon im Türkenkriege von 1737 bis 1739 hervorgethan, wurde 1739 Feldmarschall-Lieutenant, 1745 Generalfeldzeugmeister, 1754 Feldmarschall, ruhmreich im siebenjährigen Kriege durch die Schlacht bei Kollin (18. Juni 1757) und den Ueberfall bei Hochkirch (14. Oktober 1758). Bisweilen, namentlich wo es galt, den besiegten Feind zu vernichten, artete sein vorsichtiges, in der Regel weises Zögern in Unentschlossenheit aus. Maria Theresia ließ ‚dem Retter des Staates, dem Wiederhersteller der Kriegszucht‘ in der Augustinerkirche zu Wien sein Grabmal setzen.“

Siebenjähriger Krieg

1754 zum Feldmarschall ernannt, stand er beim Anfang des Siebenjährigen Krieges in Mähren, wandte sich sodann gegen Friedrich II., der nach der Schlacht von Prag diese Stadt eingeschlossen hielt, und siegte in der Schlacht von Kolin am 18. Juni 1757, woraufhin Friedrich Böhmen räumen mußte.

Als nach dem Sieg der Preußischen Armee bei der Schlacht von Leuthen der Prinz Karl von Lothringen auf Drängen des Kaiserpaares von der Armee abtrat, legte die Kaiserin den Oberbefehl in von Dauns Hände, worauf er den König am 14. Oktober 1758 bei Hochkirch überfiel und einen Sieg erfocht, den er aber wegen der ihm eigenen Vorsicht und Bedächtigkeit nicht gehörig ausnutzte. Von Daun beabsichtigte daraufhin, den Feldzug durch eine rasche Wegnahme Dresdens zu beenden; doch scheiterte sein Projekt an der Wachsamkeit des dortigen Befehlshabers, des Generals von Schmettau. Den Feldzug von 1759 beschloß von Daun siegreich mit dem Gefecht von Maxen, in welchem das 11.000 Mann starke preußische Korps des Generals Friedrich August von Finck gefangen wurde. Im Jahre 1760 beobachtete von Daun aus seinem festen Lager unweit Pirna den König, bis dieser durch Laudons Operationen nach Schlesien gezogen wurde, folgte ihm dann nach Sachsen, wo Friedrich Dresden belagerte, und im Spätsommer 1760 nach Schlesien, wo er jedoch durch sein Zögern die Niederlage Laudons bei Liegnitz veranlaßte.

In der Schlacht bei Torgau am 3. November 1760 unterlag er dem glänzenden Hans Joachim von Zieten, dessen kühn erneuerte Angriff gegen die reichsdeutschen Truppen nicht standzuhalten war. Das Treffen wurde mit einer Verwundung quittiert. Zu seiner Genesung begab er sich nach Wien, wo er mit der größten Auszeichnung aufgenommen wurde. 1762 übernahm er wieder den Oberbefehl in Schlesien. So günstig auch die Lage des Königs von Preußen durch den russischen Thronwechsel geworden war, so konnte er doch von Daun nicht aus seiner festen Stellung am Zobtenberg vertreiben, dieser aber ebenso wenig den Verlust von Schweidnitz (→ Belagerung von Schweidnitz) verhindern. Noch während des Krieges hatte von Daun das Präsidium des Hofkriegsrats angetreten und war in diesem Wirkungskreis eifrig bemüht, alle Erfahrungen aus sieben Feldzügen auf seine schon früher in Angriff genommenen Reformen anzuwenden.

Einführung in von Dauns Leben

Einführung in von Dauns Leben:[2]

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Biographien K.K. Heerführer und Generale - Daun 02.png
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Biographien K.K. Heerführer und Generale - Daun 04.png
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Familie

Daun war mit Gräfin Maria Josefa Fuchs vom Bimbach und Dornheim (Lebensrune.png 4. April 1711; Todesrune.png 19. Januar 1764) verheiratet. Sie war die Tochter von Christoph Ernst Graf von Fuchs zu Bimbach und Dornheim (1664–1719) und Karoline von Fuchs-Mollard (Todesrune.png 1754) sowie die Witwe von Anton Christoph Karl von Nostitz-Rokinitz (Lebensrune.png 18. November 1708; Todesrune.png 7. April 1740). Das Paar hatte zwei (nach dem „Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich“ drei[3]) Kinder:

  • Maria Theresia (Lebensrune.png 24. November 1745; Todesrune.png 19. Oktober 1777) ⚭ 1762 Leopold Pálffy von Erdöd (Lebensrune.png 24. Oktober 1739; Todesrune.png 4. Oktober 1799)
  • Franz Karl (Lebensrune.png 25. November 1746; Todesrune.png 17. April 1771) ⚭ 1768 Maria Franziska von Auersperg (Lebensrune.png 30. Juli 1745; Todesrune.png 2. Oktober 1818)

Literatur

  • Biographie in: Biographien k.k. Heerführer und Generale (1888), S. 55 ff. (PDF-Datei)
  • Der deutsche Fabius Cunctator oder Leben und Thaten Seiner Excellenz, des Herrn Leopold Josef Maria, Reichsgrafen von Daun, auf Calloporn und Sassenheim, Fürsten zu Thiano, Herrn der Herrschaft Nieder-Walsee, Ritter des goldenen Vliesses, Kaiserlich-Königlichen wirklichen geheimen Raths, Kämmerers, Generalfeldmarschalls, Obristens über ein Regiment zu Fuss, commandirenden Generals in Oesterreich ob und unter der Ens, Commandantens zu Wien, des Ober- und Unter-österreichischen Iudicii delegati militaris mixti Präsidentens, und Ober-Generaldirectors der adelichen Militar-Cadetsacademie, nebst allen Feldzügen, welchen dieser grosse Kriegsheld beygewohnet, bis auf gegenwärtige Zeit gründlich und unpartheyisch beschrieben. Deme noch eine kurze Nachricht von dessen berühmten Herrn Vater, dem 1741 verstorbenen kaiserlichen Feldmarschall, wie auch gewesenen Vicekönig von Neapolis, beygefüget ist (Frankfurt/Leipzig 1759–60, 2 Bände) (PDF-Dateien: Erstes Buch, Zweites Buch) Beide Bücher zum Teil in schlechter Qualität mit unklarer Seitenzuordnung

Fußnoten

  1. Ludwig Bechstein / Karl Theodor Gaedertz / Hugo Bürkner: Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Biographien k.k. Heerführer und Generale (Armee-befehl vom 13. Mai 1888) Herausgegeben von der Direction des k. k. Kriegs-Kriegsarchiv, Wien 1888, S. 55 ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Daun, Leopold Joseph Maria Graf, Fürst von Thiano, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Band III, S. 168