Levy, Dani

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Dani Levy (* 17. November 1957 in Basel) ist ein jüdischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.

Werdegang

Herkunft

Dani Levy wurde am 17. November 1957 in Basel in der Schweiz als Sohn eines Arztes geboren und ist - wie er selbst betont - in einem jüdischen Haushalt aufgewachsen. Levys Mutter wanderte, mit ihren Eltern, als Zwölfjährige 1939 aus Deutschland aus. Er hat noch eine Schwester.[1]

Ausbildung

Schon als Jugendlicher betätigte sich Dani Levy 1970-1971 als Clown und Akrobat beim Zirkus „Basilik“ und war Gitarrist in einer Rockgruppe. Nach dem Abitur 1976 begann er ein Germanistikstudium, hat dann aber „alle weiteren Ausbildungsversuche verweigert“[2] und sich stattdessen auf die praktische Theaterarbeit konzentriert.

Wirken

1977-1979 war er als Schauspieler am Basler Theater engagiert, wo er hauptsächlich Jugendtheater machte und vor allem in Produktionen des Theaters „Rote Grütze“ mitwirkte. 1980 hielt er sich zu ausgedehnten Reisen in den VSA auf, wo er u. a. auch Bekanntschaft mit der „San Francisco Mime Troupe“ machte. Nach seinem VSA-Aufenthalt zog er nach Berlin und wurde (bis 1983) Mitglied der „Roten Grütze“. Hier fand er sein Ideal einer Gemeinschaft verwirklicht, die keine Trennung zwischen Leben und Arbeit vornehmen wollte, und hier schrieb er auch zusammen mit Anja Franke, der Tochter des Gründers der „Roten Grütze“ und wie er selbst Autodidakt ohne filmische Ausbildung, das Drehbuch zu seinem ersten für das Kino produzierten Spielfilm „Du mich auch“. Wie in den meisten seiner späteren Filme wirkte Dani Levy dabei auch als Schauspieler mit. Die witzig-ironische filmische Nachzeichnung ihrer Beziehung konnte allerdings erst fünf Jahre später mit Geldern der Berlin-Förderung und einem kleinen Vorschuss des Schweizer Fernsehens realisiert werden.

Für größere Aufmerksamkeit sorgte Dani Levy erstmals mit seiner Wohngemeinschaftskomödie „RobbyKallePaul“ (1989), einer „Low-Budget“-Produktion, die er zusammen mit der Schauspielerin Maria Schrader auf die Beine stellte - vom Drehbuch über die Besorgung von Finanzierungsmitteln bis hin zur Plakatierung. Die beiden hatten sich in Wien kennen gelernt, Maria Schrader folgte ihm dann nach Berlin, wo beide seither zusammenlebten. Ihr gab er auch die Hauptrolle in seinem nächsten Kinofilm „I was on Mars“ (1991). Die Rolle einer jungen Polin, die in Neu York Fuß zu fassen versucht, aber schon in Brooklyn strandet, brachte ihr den Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin ein. Trotz weiterer Preise ging der Film, der in über 20 Länder verkauft wurde, in Deutschland nach mäßigen Kritiken eher unter.

Bekannt wurde Dani Levy durch die mit viel jüdischen Humor gedrehten Filme: „Alles auf Zucker!“ und „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“.

Dani Levy kritisierte im Jahr 2010: Deutsche Filme sind zu realistisch.[3] Hierzulande verlange das Publikum möglichst realistische Filme. Dem versuche er, mit seinen Filmen etwas entgegenzusetzen. Levy sieht sich damit in einer Tradition mit anderen jüdischen Künstlern. Die jüdische Kultur habe schon immer dafür gestanden, unordentlich, eigenartig und nicht geradlinig zu sein. [4]

Familie

Dani Levy lebt mit seiner Frau, der Maskenbildnerin Sabine Lidl, und zwei gemeinsamen Kindern in Berlin-Schöneberg. Zuvor war er zehn Jahre lang in beruflicher wie privater Verbundenheit mit der Schauspielerin und Drehbuchautorin Maria Schrader liiert.

Auszeichnungen

Filme

Als Regisseur

  • 1986: Du mich auch
  • 1989: RobbyKallePaul
  • 1992: I Was on Mars
  • 1993: Ohne mich
  • 1995: Stille Nacht – Ein Fest der Liebe
  • 1998: Meschugge (Komödie über einen jüdischen Schokoladenfabrikanten)
  • 1999: Das Geheimnis
  • 2002: Väter
  • 2004: Alles auf Zucker! (Komödie über eine jüdische Familie)
  • 2007: Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler (Komödie über einen jüdischen Psychologen)
  • 2009: Deutschland 09, Segment: Joshua (Kurzfilm)
  • 2010: Das Leben ist zu lang (Komödie über einen jüdischen Regisseur)

Als Schauspieler

  • 1989: RobbyKallePaul
  • 1993: Halbe Welt
  • 1994: Burning Life
  • 1994: Die Mediocren
  • 1995: Stille Nacht
  • 1996: Tempo
  • 1996: Kondom des Grauens
  • 1997: Aimée und Jaguar (Über die lesbische Liebe einer Nichtjüdin zu einer Jüdin)
  • 1998: Meschugge

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 11/2007
  2. zit. in NZZ, 25. April 1987
  3. Deutschlandradio Kultur, 4. August 2010: Dani Levy: Deutsche Filme sind zu realistisch
  4. spiegel.de, 4. August 2010: Humor-Pädagoge Dani Levy - „Wir leben in einer Hochglanzgesellschaft“