Libau

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Libau (Auswahlseite) aufgeführt.
Wappen von Libau

Libau ist eine Hafenstadt in Kurland.

Lage

Historische Karte aus dem Jahr 1875 von Libau

Libau liegt an der Ostsee etwas 100 km nördlich von Memel.

Geschichte

Die Stadt entstand aus einem kleinen kurischen Dorf an der Mündung der Libau. Seit 1560 ist der Name Libau dokumentiert. Die Verleihung des Stadtrechts erfolgte 1625 durch Herzog Friedrich von Kettler von Kurland. Libau besitzt einen Handels- und einen Kriegshafen. Dieser bestimmte wiederholt das Schicksal der Stadt.

Balten-Aufstand von Libau

Am 16. April 1919 setzten baltendeutsche Angehörige der Baltischen Landeswehr unter Hans Baron von Manteuffel den deutschfeindlichen Kārlis Ulmanis ab, das neue Regierungskabinett führte der protestantische Pastor Andrievs Niedra als Ministerpräsidenten gebildet wurde. Ulmanis flüchtete auf das Schiff „Saratow“, das unter dem Schutz der Royal Navy im Hafen ankerte, die somit die Kommunisten gestärkt und die Freiheit der Stadt gefährdet haben.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war die Hafenstadt Libau ein Fester Platz und konnte durch Wehrmacht, Waffen-SS und lettische Freiwillige (→ 19. Waffen-Grenadier-Division der SS) der Heeresgruppe Kurland bis Kriegsende vor dem Ansturm der Roten Armee gehalten werden.

Sehenswürdigkeiten

  • Innenstadt mit dem alten Speicherviertel
  • die evangelische St. Annakirche (Einweihung: 1587) mit ihrem monumentalen, holzgeschnitzten Altaraufsatz von 1697, einem Meisterwerk der Barockzeit,
  • die evangelische Dreifaltigkeitskirche (Einweihung: 1758), einem Wahrzeichen der Stadt in der Nähe des Rosenplatzes. Die Orgel der Dreifaltigkeitskirche war nach dem Umbau im Jahre 1885 durch Barnim Grüneberg noch bis 1912 die größte der Welt mit 131 Registern, vier Manualen und mehr als 7.000 Pfeifen. Sie gehört auch heute noch zu den größten in Europa.
  • die katholische St. Josephs Kathedrale (Einweihung: 1762) in der Nähe des Alten Marktplatzes,
  • die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit, erbaut 1867.
  • das Stadtviertel Karosta (Kriegshafen) mit:
    • der orthodoxen Kathedrale St. Nikolai, errichtet 1901–03, und
    • dem historischen Militärgefängnis, welches über hundert Jahre von den wechselnden Landesherren genutzt wurde. Das Gebäude beherbergt heute ein Museum und eine Herberge. Alle Räume sind im Originalzustand erhalten, bzw. werden nach und nach wieder instand gesetzt.
    • der Festung (neun Teile, zwei davon am Kriegshafen)
    • der Manege
    • und zahlreichen seit dem Abzug des sowjetischen Militärs leerstehenden alte Gebäuden.
  • breiter und feinsandiger Dünenstrand an der Ostsee.

Bistum Libau

Libau ist Sitz der gleichnamigen Diözese, die sich über das Gebiet von Kurland erstreckt. Der Diözese steht das Mitglied des Dominikanerordens, Bischof Vilhelms Lapelis, vor.

Fähren

Von Libau aus besteht eine Fährverbindung nach Karlshamn bei Karlskrona in Schweden. Die Fährverbindung nach Rostock wurde 2006 nach Windau verlegt. Seit kurzem fährt wieder eine Fähre von Travemünde direkt nach Libau.

Bekannte, in Libau geborene Personen

Siehe auch

Literatur

  • Alexander Wegner: Geschichte der Stadt Libau. Verlag v. Hirschheydt, 1898