Lichtwark, Alfred

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Alfred Lichtwark – Gemälde von Leopold von Kalckreuth (1912)

Alfred Lichtwark (Lebensrune.png 14. November 1852 in Reitbrook bei Hamburg; Todesrune.png 13. Januar 1914 in Hamburg) war ein deutscher Kunstgelehrter, Kunsterzieher und Museumsleiter. Die Hamburger Kunsthalle verdankt ihre Bedeutung zum größten Teil seiner Tätigkeit.

Werdegang und Wirken

Alfred Lichtwarks Eltern waren der Müller der Reitbrooker Mühle Johann Karl Ernst Lichtwark und Johanne Helene Henrietta Lichtwark, geb. Bach. Alfred Lichtwark kam als Zwölfjähriger mittellos nach Hamburg, wurde mit 14 Jahren vertretungsweise Hilfslehrer an einer Armen­schule, 1871 regulärer Lehrer an der Jacobikirchen-Schule und bildete sich im Selbstunterricht weiter. 1880 ohne Abitur zum Studium der Kunstgeschichte an der Universität Leipzig zugelassen, wurde er dort 1881 Assistent und 1885 promoviert.

Hamburger Malerei und Kunsthalle

Seit 1884 war Alfred Lichtwark Bibliothekar am Kunstgewerbemuseum in Berlin. Er entwickelte eine rege publizistische Tätigkeit, wurde 1886 Direktor der Hamburger Kunsthalle und baute deren Gemäldesammlung in wenigen Jahren zu einer der führenden Deutschlands aus. Er erwarb Werke Hamburger Maler des 16. bis 19. Jahrhunderts, vergab Aufträge für Darstellungen aus Hamburg an in- und ausländische Künstler und sammelte die nach der Berliner Nationalgalerie umfassendste Abteilung zeitgenössischer deutscher und französischer Malerei. Lichtwarks wissenschaftliches Arbeitsgebiet war die Geschichte der Malerei, soweit sie Hamburg betrifft.

Pionier der Kunsterziehung

Lichtwark war zudem einer der Begründer der Kunsterziehungsbewegung. Er sah seine Aufgabe darin, weitere Volkskreise an das Erleben echter Kunst heranzuführen. In diesem Sinn bemühte er sich durch praktische Unterweisung und in zahlreichen Schriften, vor allem aber durch enge Verbindung mit der Hamburger Lehrerschaft, um die Ausbildung der Fähigkeit, Kunstwerke richtig anzusehen, und im Zusammenhang damit um die Erziehung zum Geschmack.

Zur Förderung dieser Bestrebungen gründete Lichtwark 1886 die „Gesellschaft der Hamburger Kunstfreunde“, 1896 die „Hamburger Lehrvereinigung zur Pflege der künstlerischen Bildung in den Schulen“ und schrieb u. a. Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken (1897).

Zitat

  • „Aller Fortschritt besteht darin, daß einzelne einen höheren Typus vorleben und die Massen ihnen nachstreben.“

Siehe auch

Literatur

Werke (Auswahl)

  • Philipp Otto Runge, 1895
  • Hans Holbeins Bilder des Todes: reproducirt nach den Probedrucken und der Lyonner Ausgabe von 1547 in der Kunsthalle zu Hamburg. Commeter, Hamburg 1897
  • Das Bildnis in Hamburg, 1898
  • Hamburger Künstler, 1899
  • Die Seele und das Kunstwerk, 1899; 2. Aufl. 1901
  • Julius Oldach, Hamburg 1899
  • Meister Francke, Hamburg 1899
  • Die Erziehung des Farbensinnes, 1902
  • Übungen in der Betrachtung von Kunstwerken. Nach Versuchen mit einer Schulklasse. Herausgegeben von der Lehrervereinigung zur Pflege der künstlerischen Bildung, 18. Aufl. 1922

Über Alfred Lichtwark

  • Von Zeromski: Alfred Lichtwark, 1924
  • L. Praehauser: Kunst und unerfüllte Pädagogik, 1925
  • Elisabeth Scheele: Erinnerungen an Lichtwarks Wirken für die Kunsterziehung. In: Lichtwark-Heft, Nr. 21. Hrsg. v. Lichtwark-Ausschuß, 1961
  • Werner Kayser: Alfred Lichtwark. (= Hamburger Bibliographien; Band 19). Christians, Hamburg 1977, ISBN 3-7672-0531-9 (Bibliographie)