Lieb, Theobald

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Eichenlaubträger Theobald Helmut Lieb.jpg

Theobald „Theo“ Helmut Lieb (ggf. Theobald-Helmut;[1] Lebensrune.png 25. November 1889 in Freudenstadt im Schwarzwald; Todesrune.png 20. März 1981 ebenda) war ein deutscher Offizier der Württembergischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Der Löwe von Tscherkassy

Lieb ist bei Freund und Feind auch unter dem Bei- und Ehrennamen „Der Löwe von Tscherkassy“ bekannt, da er maßgeblich Anteil am Ausbruch aus dem Kessel von Korsun hatte. Die Bezeichnung soll ursprünglich von Generalfeldmarschall Erich von Manstein stammen, der den Ausbruch über das Armee-Oberkommando 8 befohlen hatte.

Beförderungen und Dienststellungen (Auswahl)

Die Kommandeure der Durchbruchskämpfe von Tscherkassy in Berlin
Von links: Gille, Lieb, Degrelle und Gastgeber Dr. Dietrich
Theobald Helmut Lieb.jpg
Eichenlaubträger Theobald Helmut Lieb II.jpg
  • Eintritt in die Armee als Fahnenjunker (20. März 1910)
    • Grenadier-Regiment „König Karl“ (5. Württembergisches) Nr. 123 in Ulm
  • Fähnrich (16. November 1910)
  • Leutnant (18. August 1911; Patent mit Wirkung vom 20. März 1910)
  • Oberleutnant (18. August 1915)
  • Hauptmann (20. September 1918)
    • 1. Württembergisches Freiwilligen-Regiment vom 28. Februar 1919 bis 16. Juli 1919; u. a. Einsatz in Bayern gegen die Spartakisten
    • Stab Wehrkreiskommando V (5. Division)
    • Stab Infanterie-Regiment 15
  • Major (1. Februar 1932)
  • Oberstleutnant (1. Oktober 1934)
    • Kommandeur 38. Panzer-Abwehr-Abteilung
  • Oberst (1. April 1937)
    • Kommandeur Panzer-Abwehr Truppen XII, Wiesbaden
    • Kommandeur Infanterie-Regiment 27, Rostock
    • Kommandant von Wuppertal 24. Oktober 1940 bis 17. Juni 1941
  • Generalmajor (1. Juni 1941)
    • Führer 290. Infanterie-Division (m. d. F. b.)
    • Kommandant von Frankfurt vom 16. April 1942 bis 14. Februar 1943
    • Führer 306. Infanterie-Division (m. d. F. b.)
  • Generalleutnant (1. Juni 1943)
    • Kommandeur der 112. Infanterie-Division ab 3. September 1943
    • Kommandeur der Korps–Abteilung 112 bzw. Korps-Abteilung B seit 2. November 1943 nach der Auflösung der 112. ID bei der Heeresgruppe Süd, zuletzt im Kessel von Tscherkassy
      • Oberst Hans-Joachim Fouquet, Kommandeur der Divisionsgruppe 112, wurde am 1. Februar 1944 mit der Führung der Korps-Abteilung B beauftragt, als Lieb endgültig die Führung des XXXXII. Armee-Korps übernahm
    • 11. Januar bis 17. Februar 1944 stellvertretend für Franz Mattenklott (ab 1. Februar 1944 mit der Führung beauftragt, nach anderen Quellen schon jetzt zum Kommandierenden General ernannt) verantwortlich für das XXXXII. Armee-Korps
    • ab 17./18. Februar nach manchen Quellen Kommandierender General des XXXXII. Armee-Korps (bis zur Auflösung am 2. März 1944), allerdings ist dies militärhistorisch strittig, manche Quellen gehen davon aus, daß er Führer war und nie zum KG ernannt wurde.
    • Führerreserve vom 23. März 1944 bis 1. Juni 1944
    • Kommandeur 34. Infanterie-Division der 14. Armee vom 1. Juni 1944 (Küstenschutz im Raum Genua) bis 28. Oktober 1944
    • Kommandeur der Korps-Abteilung „Lieb“ der Armeegruppe später Armee Ligurien. Das Korps bestand vom August bis Oktober 1944 aus der 34. Infanterie-Division, der 3a Divisione Fanteria di Marina „San Marco“ (3. italienische ID), dem Lehr-Bataillon Mittenwald und dem Hochgebirgs-Jäger-Bataillon 4. Mitte August 1944 begann die Abwehr der alliierten Invasion in Italien im Abschnitt Col-de-Ferro, Grimaldi, Ventimiglia und San Remo.
    • ab dem 13. Oktober 1944 wurde die 34. Infanterie-Division unter Generalleutnant Lieb dem LXXV. Armeekorps (General der Gebirgstruppen Hans Schlemmer) bei der Armee Ligurien der Heeresgruppe unterstellt. Die Division, sich aus Ligurien in Richtung Turin zurückzog, erlitt in den italienischen Westalpen auch schmerzliche Verluste durch blutrünstige Partisanen und betätigte sich notgedrungen bei der Bandenbekämpfung.
    • Im April 1945 (ggf. zwischen dem 30. April und dem 2. Mai 1945) geriet die Masse der Division westlich von Como in Italien in VS-amerikanische Gefangenschaft, auch die Reste des LXXV. Armeekorps (4. (ital.) Gebirgs-Division „Monte Rosa“, 5. Gebirgs-Division – die am Monte Cassino schwerste Abwehrkämpfe überstanden hatte –, 2. (ital.) Infanterie-Division „Littorio“ sowie weitere Korpstruppen) gerieten in Gefangenschaft. Ein kleiner Teil der 34. Infanterie-Division soll sich unter dem Befehl von Oberst Ferdinand Hippel noch abgesetzt haben, ggf. in Richtung Alpenfestung.

Nachkriegszeit

  • 1947 wurde Generalleutnant a. D. Lieb aus der Gefangenschaft entlassen, kehrte in die von feindlichen Terrorfliegern in Schutt und Asche gelegte Heimat im Schwarzwald zurück und wurde erfolgreicher Unternehmer in Freudenstadt, wo er 1944 als „Held von Tscherkassy“ von der Stadt 50 Festmeter Holz und (wie auch der am 3. April 2005 verstorbene Ritterkreuzträger Feldwebel a. D. Max Vetter) ein wertvolles Grundstück auf heimischer Gemarkung vermacht hatte.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. In zahlreichen Quellen wird Lieb als Theo-Helmut „Theobald“ Lieb geführt, was jedoch wenig Sinn macht und so nicht belegt ist. Wahrscheinlich erscheint Theobald Helmut, Theo als Kurz- oder Spitznamen.
  2. Württembergisches Gebirgs-Bataillon