Lied zur feierlichen Einsegnung des preußischen Freikorps

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Das Lied zur feierlichen Einsegnung des preußischen Freikorps (auch: Einsegnungslied) stammt von Theodor Körner und wurde am 28. März 1813 in der Dorfkirche zu Rogau in Schlesien im Vorfeld der feierlichen Einsegnung der Freiheitskämpfer gesungen. In alten Quellen steht allerdings zum Teil Rochau und das Datum 28. Mai 1813. Die Einsegnung vor den zwischen 1.000 und 1.5000 Freiwilligen fand jedoch, nach dem Eintritt Körners in das Freikorps in Breslau am 19. März 1813, am 28. März 1813 (nach vereinzelten Quellen am Abend des 27. März) in Rogau und nicht in Rochau (Sachsen-Anhalt) statt. Hier irren wohl die Herausgeber von „Leyer und Schwerdt“ (Berlin 1814). Gesungen wird es nach der Weise „Ich will von meiner Missetat“.

Text

Einsegnung des Lützow’schen Freikorps vor dem Auszuge in den Kampf
Wir treten hier im Gottes-Haus
Mit frommen Muth zusammen.
Uns ruft die Pflicht zum Kampf hinaus,
Und alle Herzen flammen.
Doch was uns mahnt zu Sieg und Schlacht,
Hat Gott ja selber angefacht.
Dem Herrn allein die Ehre!


Der Herr ist unsre Zuversicht,
Wie schwer der Kampf auch werde!
Wir streiten ja für Recht und Pflicht,
Und für die heil’ge Erde.
Drum retten wir das Vaterland,
So that’s der Herr durch unsre Hand.
Dem Herrn allein die Ehre!


Es bricht der freche Uebermuth
Der Tyranney zusammen;
Es soll der Freiheit heil’ge Gluth,
In allen Herzen flammen.
Drum frisch in Kampfes Ungestüm!
Gott ist mit uns und wir mit ihm.
Dem Herrn allein die Ehre!


Er weckt uns jetzt mit Siegerlust
Für die gerechte Sache,
Er rief es selbst in unsre Brust:
„Auf, deutsches Volk, erwache!“
Und führt uns wärs auch durch den Tod
Zu seiner Freiheit Morgenroth.
Dem Herrn allein die Ehre!

Einsegnung

Cecilie Baath-Holmberg (1857−1920) erzählte in „Vater und Sohn (Gottfried und Theodor Körner) − Die Geschichte eines Heims“ (Reißner, Dresden 1908) von der Einsegnung der Lützower in der Kirche zu Rogau:

„Nachdem der Gesang von Körners ‚Einsegnungslied‘ verklungen war, richtete der Pfarrer Peters an die Krieger ergreifende Worte, die mit der Aufforderung zum Treueid schlossen:
‚Auf Sie, die hie versammelt sind, blicken Millionen Augen, angstvoll, aber doch voll Vertrauen zu Ihnen und der gerechten Sache. Alle Herzen sind geöffnet zum Gebete, alle Hände bereit zu geben: es gilt ja das Höchste, des Vaterlandes Freiheit, ohne die jedes Glück nur ein Schein, jedes Wohlbehagen nur eitler Tand ist, der kaum die Sklavenkette vergoldet. Ja, auf Sie blicken Millionen deutscher Augen, auf Sie, die Männer der schwarzen Schar, der heiligen Rache! Wollen Sie als Menschen ihre Menschlichkeit, als Bürger ihr Vaterland, als Soldaten ihren König, als Christen ihren Glauben nie verleugnen in der geltenden Stunde? Dann ersuche ich Sie, mit einmütig und laut mit emporgehobener Rechten die Worte nachzusprechen: Wir schwören es!‘
In diesem Augenblick erhoben sich mehr als tausend Arme in die Luft, und mehr als tausend Stimmen riefen: ‚Wir schwören es!‘ Trommelwirbel und Trompetenfanfaren begleiteten den feierlichen Schwur. Sogleich darauf brauste durch die Kirche das alte Kampflied der Protestanten: Ein’ feste Burg ist unser Gott. − Der Gesang verstummte und wieder stieg der Geistliche hinauf zum Altar, breitete seine Arme gegen die jungen Krieger, sank da auf die Knie nieder und sprach mit bebender Stimme ein heißes Gebet.“