Liga für Völkerfreundschaft

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Fünf Punkte für fünf Kontinente

Die Liga für Völkerfreundschaft (L.f.V.) war in der DDR die Dachorganisation der nationalen und territorialen Freundschaftsgesellschaften und Freundschaftskomitees.

Aufbau und Ziele

Deutsch-Britische Gesellschaft (18. Juni 1963)
DDR-Revue: 1956-90, in sieben Sprachen

Vorläufer war die am 7. Juni 1952 gegründete und va. in den Ostblock wirkende Gesellschaft für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland (GkV) [1] Am 15. Dezember 1961 wurde zur besseren Koordinierung der westlichen Auslandsarbeit der weiter um internationale Anerkennung[2] bemühten DDR die Liga gegründet, die Gesellschaft von 1952 bestand in der Liga weiter. Zu den nationalen Gesellschaften gehörten ua. die Deutsch-Französische Gesellschaft (17. Februar 1962), zu den territorialen die Deutsch-Nordische Gesellschaft (14. Juli 1961) und die Gesellschaft Neue Heimat (als Vereinigung zur Pflege der Verbindungen zu Bürgern deutscher Herkunft im nichtsozialistischen Ausland und Gegenstück zum bundesdeutschen Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA)), zu den Komitees DDR-Japan (23. Oktober 1962) oder DDR-Zypern (12. Juni 1967). In den drei Leitungsorganen der Liga, der Mitgliederversammlung (ab 1975 Generalversammlung), dem Präsidium und dem Sekretariat waren weiterhin ca. 80 Massenorganisationen (SED, FDGB), Künstlerverbände und Institutionen (DEFA) vertreten. In den ehrenamtlichen Gremien, der Länder- und Fachkommissionen oder den Bezirkskommissionen für internationale Arbeit waren ca. 1500 Mitglieder tätig. Wichtige Veröffentlichungen der Liga waren die Zeitschriften DDR, DDR-Revue, Matschalla, Neue Heimat, News, Nouvelles und Puente. Zu den fremdsprachigen und oft unentgeltlichen Druckveröffentlichungen kamen Diafilme, Kurz- und Spielfilme in Fremdsprachenfassungen hinzu. Ca. 200 Delegationen aus dutzenden Ländern wurden jedes Jahr in die DDR geladen. Über die Kultur- und Informationszentren der DDR (KIZ, ähnlich dem bundesdeutschen Goethe-Institut) wurden Ausstellungen, Sprachkurse und Vorträge organisiert. Informationszentren gab es ua. in Bagdad, Damaskus, Kairo, Sofia und Stockholm. Im Internationalen Ausstellungszentrum der Liga in Berlin wurde mit Hilfe der ausländischen Partnergesellschaften Ausstellungen organisiert. Die Liga wurde 1992 aufgelöst.

Politische Einbindung

Der Liga konnten keine Einzelpersonen sondern nur Organisationen beitreten. Alle SED-Mitglieder waren natürlich wiederum in der Betriebsparteiorganisation (BPO) der Liga zusammengefaßt, der Sitz der Liga war im Gebäude des Nationalrates der Nationalen Front. Sie trat nach außen als nichtstaatliche Organisation auf. Andere Staaten konnten so keine gleichartige staatliche Tätigkeit (Reziprozität) in der DDR verlangen.[3] Ihre kostenintensive Tätigkeit wurde staatlich finanziert, Anweisungen durch das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten (MfAA) oder die SED (ZK-Abteilung Internationale Verbindungen, seit 1967 ZK-Abteilung Auslandsinformation) erteilt. Aktiv und zielgerichtet sollte das Ansehen der DDR gehoben und zwischenstaatliche Beziehungen vor allem mit DDR-feindlichen (Kryptodiplomatie) und den jungen unabhängigen Staaten gefördert werden. Nach der internationalen Anerkennung wurde das Bild der DDR weiter gepflegt. Die positive Darstellung der DDR wurde oft durch eine negative Darstellung der BRD weiter aufgewertet.[4]

Literatur

Verweis

Fußnoten

  1. Nach dem Vorbild des Verbandes der Sowjetischen Gesellschaften für Freundschaft und Kulturelle Verbindungen mit dem Ausland (SSOD).
  2. 1972 Grundlagenvertrag DDR-BRD, UNO-Mitglied 1973
  3. Die KIZ in Kairo und Bagdad wurden 1973 geschlossen, nachdem Ägypten und der Irak eigene Kulturzentren in der DDR verlangten.
  4. Nils Abraham: Die politische Auslandsarbeit der DDR in Schweden - zur Public Diplomacy der DDR gegenüber Schweden nach der diplomatischen Anerkennung (1972 - 1989). 2007. S. 66f.