Chluchim, Lippold Ben

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Die Hinrichtung des Münzmeisters Lippold, Holzschnitt, hergestellt bei Leonhard Thurneyssers Offizin im Grauen Kloster, 1573

Lippold (Leupolt) Ben Chluchim (Hluchen), kurz Lippold genannt (Lebensrune.png in Prag; Todesrune.png 28. Januar 1573 in Berlin) war ein jüdischer Hoffaktor, Kammerherr, Verwalter der Privatschatulle und Münzmeister unter Kurfürst Joachim II. Hektor am kurfürstlichen Hofe zu Berlin.

Werdegang

Der spätere Münzmeister (Schutzjude) Lippold wurde als Sohn des Hluchim Lippold in der deutschen Reichsstadt Prag geboren.

Als Zuhälter der Hure Sydow, „der schönen Gießerin“, Tochter eines Geschützgießers, verführte Lippold den Kurfürsten über die Hure zu teuren Luxusgeschenken, hohen Vergnügungsausgaben und enormer Staatsverschuldung. Auch schaffte er als Münzmeister, der schon als „Kipper und Wipper“ in Prag gebrandmarkt worden war, einen Teil des goldenen Schlagschatzes in seine eigenen Taschen. Als er glaubte, genug zu haben, reichte er dem Kurfürsten einen Schlaftrunk, an dem dieser verstarb und wollte sich mit seinen erbeuteten Schätzen in der Nacht aus dem Staub machen. Er wurde aber vom mißtrauischen Kronprinzen aufgehalten und vor Gericht gebracht. Dieses verurteilte Lippold zum Tode durch Rädern und Vierteilen. Das Urteil wurde in Spandau bei Berlin vor einer großen Volksmenge vollstreckt.

Zitate

  • „Lippold wurde zur gefürchteten Persönlichkeit am Hof und im Land. Stolz und hochmütig führte er die Oberaufsicht über alle Juden der Mark [...] Wucher war im Land verboten, doch Lippold verlangte ungestraft 54 Prozent Zinsen von den Schuldnern; mit kurfürstlicher Genehmigung nahm er den Kaufleuten Gold und Silber weit unter dem Preis ab.“[1]

Literatur

  • Oskar Schwebel: Aus Alt-Berlin. Stille Ecken und Winkel der Reichshauptstadt in kulturhistorischen Schilderungen, Seite 92, Arani-Verlag, 2001 (Auszug)

Fußnoten

  1. Jan Eik: Schaurige Geschichten aus Berlin. Führer zu den dunklen Geheimnissen der Stadt, Seite 68 f., Jaron Verlag, 2003, ISBN 3897731150