Lissa in Posen

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Lissa in Posen

Wappen von Lissa
Staat: Deutsches Reich
Gau: Wartheland
Landkreis: Lissa
Provinz: Posen
Einwohner (2010): 64.350
Koordinaten: 51° 52′ N, 16° 34′ O
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Lissa in Posen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Adolf-Hitler-Straße in Lissa

Lissa, zwischen 1800 und 1918 auch als Polnisch Lissa bezeichnet, ist eine deutsche Stadt in der Provinz Posen.

Lage

Lissa liegt rund 70 km südwestlich von Posen sowie etwa 90 km nordwestlich von Breslau. Sie bildet auf der Strecke Posen–Breslau einen bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1393. Als bedeutendstem Ort im südwestlichen Großpolen wurde Lissa 1547 von König Sigismund I. dem Alten das deutsche Stadtrecht verliehen. 1628 flüchtete ein Teil der in Böhmen religiös verfolgten meist deutschblütigen Böhmischen Brüder in das tolerantere Polen, wo Jan Amos Komenski in Lissa eine Akademie gründete.

Durch ein Privileg König Sigismunds III. Wasa wurde Lissa 1631 den größten Städten des Landes rechtlich gleichgestellt. Während des Großen Nordischen Kriegs wurde die Stadt von den Russen niedergebrannt. Eigentümer der Stadt war jahrhundertelang das Adelsgeschlecht der Leszczynski, bevor Stanislaus I. Leszczynski sie 1738 veräußert. 1793 kam Lissa infolge der Zweiten Polnischen Teilungen unter preußische Herrschaft und wurde fortan als Lissa bezeichnet.

Nach dem Wiener Kongreß gehörte Lissa zum preußischen Kreis Fraustadt in der Provinz Posen, Regierungsbezirk Posen. 1834 wurde die Ortschaft Grzybowo in die Stadt Lissa eingegliedert. 1887 trat die Stadt zum neuen Kreis Lissa und wurde Kreissitz. Sie war auch Sitz des Distriktskommissars für den Polizeidistrikt Lissa.

1920 wurde die Stadt auf Grundlage des Versailler Diktats polnisch. Beim Polenfeldzug 1939 wurde Lissa in den Rahmen des Reichsgaues Wartheland integriert und am 21. Mai 1941 in Lissa (Wartheland) umbenannt. Die Stadt wurde Sitz des Landkreis Lissa (Wartheland). Am 26. Oktober 1941 – zwei Jahre nach der Übernahme der Verwaltung durch das Deutsche Reich – wurde die Stadt der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, welche die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Am 1. April 1942 wurde Lissa (Wartheland) um die Gemeinden Bismarckseich und Grunau vergrößert.

Bekannte, in Lissa geborene Personen

  • Eckehard Catholy (geb. 1914), Germanist
  • Ludwig Kalisch (1814–1882), Schriftsteller
  • Lord Knud (geb. 1944 als Knud Kuntze), Beatmusiker und Radiomoderator beim RIAS
  • Ludwig Schulz (1896–1966), Luftwaffenoffizier und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Ilse Schwidetzky (1907–1997), Anthropologin und Rassenforscherin
  • Wolfgang Thomale (1900–1978), Generalleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Gerhard Weisser (1898–1989), Politiker, 1946 Generalsekretär des Zonenbeirats der britischen Besatzungszone in Hamburg
  • Otto Willmann (1839–1920), Pädagoge und Philosoph

In Lissa geborene Nichtdeutsche

  • Leo Baeck (1873–1956), Rabbiner, 1938–1955 Präsident der „World Union for Progressive Judaism“