Keller, Lothar

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Lothar Keller (Lebensrune.png 7. April 1914 in Dresden; Todesrune.png gefallen 26. Juni 1941 bei Stojanow an der Ostfront) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht und Freiwilliger der Legion Condor, zuletzt Hauptmann der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkriegs. Das Flieger-As errang 23 Luftsiege.

Werdegang

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Lothar Keller trat 1935/1936 der Luftwaffe bei und wurde zum Flugzeugführer, dann zum Jagdflieger ausgebildet. Von Mitte bis Ende 1938 diente Leutnant Keller als Freiwilliger der Legion Condor bein Spanischen Bürgerkrieg. Er flog zuerst unter Wolfgang Schellmann in der 1. Staffel der Jagdgruppe 88, errang am 13.6.1938, am 15.7.1938 und am 19.8.1938 drei Luftsiege gegen die Luftwaffe der kommunistischen Republikanern, zuletzt diente er in der 4. Staffel unter Oberleutnant Eberhard von Treutschler d'Elsa.

Zweiter Weltkrieg

Bf 109 des JG 3 (Lothar Keller).jpg

1939 wurde er als Oberleutnant zur 1. Staffel/JG 3 versetzt, am 1. Februar 1940 wurde er deren Staffelkapitän, seinen ersten Luftsieg im Zweiten Weltkrieg errang er am 14. Mai 1940 gegen einen französischen Jäger, die nächsten 14 Abschüsse erfolgetn ebenfalls an der Westfront vom 17. Mai bis 15. September 1940 gegen französische, aber vorwiegend gegen Jäger der Royal Air Force beim Unternehmen „Adlerangriff“, darunter vier Supermarine Spitfire. Vom 24. August 1940 bis 27. August 1940 war er vorübergehend mit der Führung der I. Gruppe beauftragt stellvertretend für Günther Lützow, der Kommodore des Jagdgeschwaders wurde. Am 2. August 1940 übernahm dann Hauptmann Hans von Hahn die I. Gruppe.

Am 5. September 1940, als die Staffel Jagdschutz für ein Kampfgeschwader flog, wurde seine Bf 109 E-1 (Werknummer: 3.882) während eines Luftkampfes schwer getroffen. Es grenzte an ein Wunder, daß er nicht verwundet wurde, noch verwunderlicher war die Tatsache, daß er seine kaum noch flugfähige Messerschmitt über den Kanal zurückbrachte (obschon er den Flugplatz nicht erreichte) und mit letzter Kraftanstrengung bei Calais notlanden konnte.

Am 11 September 1940, die Staffel flog erneut Jagdschutz, diesmal für Ju 88 über London, wurde der Feindflug jäh beendet, als schwere Flak bei Dover einsetzte. Bei einer notwendigen Kurve zum Rückflug stieß Staffelkapitän Keller mit einem Kameraden zusammen, seine Bf 109 E-4 (Werknummer: 5.276) war nicht mehr zu retten, stürzte dem Kanal, der Nordsee entgegen, aber erneut hatte Keller glück, er konnte mit dem Fallschirm aussteigen. Sein Kamerad konnte seine beschädigte Maschine zurückfliegen und alarmierte sofort das Seenotflug-Kommando 1. Die Seenotretter konnten dann ein Schlauchboot abwerfen, 90 Minuten später wurde er von der Kriegsmarine geborgen.

Nach dem Westfeldzug 1940 blieb das Jagdgeschwader am Kanal, am 24. November 1940, inzwischen Hauptmann, wurde Keller zum Kommandeur der II. Gruppe/JG 3 in Arques an der Kanalküste ernannt. Der Auftrag der Gruppe lautete Jagdschutz der Kanalküste gegen britische Einflüge. Am 10. Februar 1941 erzielte er im Westen seinen letzten Abschuß: eine Hawker „Hurricane“ der RAF östlich von Dover. Ab dem 16. Februar 1941 verlegte die II. Gruppe nach Darmstadt-Griesheim, wo sie aufgefrischt werden sollte. Ab Mitte April 1941 erhielt die Gruppe die Messerschmitt Bf 109 F-2 zugewiesen. Am 25. April 1941 rückte dann das Vorkommando wieder nach Frankreich ab, am 4. Mai 1941 folgte der fliegende Verband. Die Gruppe verlegte nach Monchy-Breton, wo die Gruppe wieder den Jagdschutz an der Kanalküste übernahm. Am 4. Juni 1941 flog die Gruppe im Westen ihren letzten Einsatz, dann wurde sie in den Osten verlegt. Am 9. Juni traf die Gruppe in Breslau-Gandau ein. Am 18. Juni wurde sie nach Hostynne vorgezogen, um von hier aus am Rußlandfeldzug teilzunehmen.

Der 22. Juni 1941 war der erste Tag des Unternehmens „Barbarossa“, und für Gruppenkommandeur Hauptmann Keller sollte es ein guter werden. Zwischen 7.28 und 18.50 Uhr im Raum Dubna errang er vier Luftsiege gegen de Rote Luftwaffe. Die II. Gruppe wurde über dem Nordflügel des Südabschnitts der Ostfront eingesetzt. Zu Beginn wurden vor allem Tieffliegerangriffe gegen russische Flugplätze und Truppen sowie Jagdeinsätze geflogen. Die Ostfront stellte neue Regeln auf, waren im Westen ein bis zwei Feindflüge täglich schon viel, mußten die Flieger des Reiches im weiten Raum drei, vier Mal, manchmal öfter aufsteigen. Die Ermüdung von Material und Mensch stellte sich schnell ein. Bereits am 26. Juni wurde die Gruppe nach Wladimirez (Wlodzimierz) vorgezogen, um mit dem deutschen Vormarsch Schritt zu halten.

Fliegertod

Am 26. Juni 1941 stieg Keller mit der Stabsstaffel ein letztes Mal in die Führerkanzel seiner neuen Bf 109 F. Während eines Luftkampfes geschah das, wovor viele Flieger mehr Angst hatten, als eine feindliche Übermacht. Keller stieß bei Stojanow (nach anderen Quellen bei Wladimirez in Wolhynien südlich von Minsk) mit einer langsamen Fieseler Fi 156 „Storch“ zusammen, die als Beobachter über das Schlachtfeld flog. Keller stürzte mit seinem Jagdflugzeug zur Erde, das dort zerschellte. Weil dies während eines Feindfluges geschah, gilt er kriegsrechtlich als gefallen.

Auszeichnungen (Auszug)