Koch, Lotte

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Lotte Koch (1913–2013)
Die Urne mit der Asche von Lotte Koch wurde in der Grabstätte ihres zweiten Ehemanns Ernst von Klipstein beigesetzt; ihr Name wird auf dem Grabstein nicht erwähnt.
Hamburg-Volksdorf, Waldfriedhof
Inschrift des Grabsteins

Luise Charlotte „Lotte“ Koch (Lebensrune.png 9. März 1913 in Brüssel; Todesrune.png 7. Mai 2013[1] in Unterhaching) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Jugend

Lotte Koch wurde am 9. März 1913 als Luise Charlotte Koch in der belgischen Hauptstadt Brüssel geboren. Gleich nach der Schule ließ sie sich in Düsseldorf an der Hochschule für Bühnenkunst zur Schauspielerin ausbilden. Ein erstes Engagement erhielt Lotte Koch 1931 in Heidelberg.

Drittes Reich

1935 wechselte sie an das Schauspielhaus Zürich, wo sie beispielsweise unter der Regie von Leopold Lindtberg als Luise und Partnerin Wolfgang Langhoffs sowie in vielen anderen klassischen Schauspielen glänzte. Zu einer ihrer letzten Auftritte in Zürich zählte im Januar 1937 – wieder unter der Regie von Leopold Lindtberg – die Helena in Jean Giraudoux’ Stück „Der Trojanische Krieg findet nicht statt“. Neben ihrer Theatertätigkeit trat sie in Zürich auch kurzzeitig in Erika Manns Kabarett „Pfeffermühle“ auf. Zur Spielzeit 1938/39 wurde Lotte Koch an das Deutsche Volkstheater in Wien berufen, später wechselte sie an die Hamburger Kammerspiele.

Bereits Mitte der 30er Jahre war der Film auf die junge Charakterdarstellerin aufmerksam geworden, ihr Leinwanddebüt gab Lotte Koch 1936 in Géza von Bolvárys Nestroy-Adaption „Lumpacivagabundus“. Doch erst vier Jahre später tauchte sie dann regelmäßig in verschiedenen Produktionen mit prägnanten Haupt- und Nebenrollen wieder auf der Leinwand auf.

Im Film „Das Schwarze Schaf“ (1944) spielte sie mit Ernst von Klipstein, der im richtigen Leben vorübergehend ihr Ehemann war. Zusammen mit Klipstein wirkte sie in vier gemeinsamen Filmen mit.

In dem in einem kleinen Gebirgsdorf spielenden Heimatdrama „Aufruhr der Herzen“ (1944) mimte sie an der Seite von Rudolf Prack eine ihrer melodramatischen Hauptrollen. Bis Kriegsende stand sie noch für drei weitere Filme vor der Kamera. Der Film „Rätsel der Nacht“ (1945), die Geschichte um einen Mordfall im Bereich einer Sternwarte, blieb unvollendet.

Nachkriegszeit

Das Kriegsende erlebte sie in Altaussee. Dort stellte sie mit Kollegen ein kleines Theater auf die Beine, wobei Ernsts Bruder Dieter von Klipstein sie tatkräftig unterstützte, In „…und über uns der Himmel“, dem ersten Film aus der VS-Besatzungszone, spielte sie neben Hans Albers die Hauptrolle. In einer langen Szene fahren die beiden mit einem Lastwagen die völlig zerstörte Potsdamer Straße in Berlin entlang und enden bei den Resten der Gedächtniskirche; es war ein Film, der sich durch Trümmerlandschaften bewegte und doch Mut zum Wiederaufbau predigte.

Zu Lotte Kochs letzten Arbeiten für die Leinwand zählt Karl Antons Detektivkomödie „Der Große Fall“ 1949, auch „Ein Toller Fall“ mit Gustav Fröhlich und Georg Thomalla, die bereits 1945 gedreht und erst vier Jahre später ins Kino kam. Nach Eugen Yorks Krimi „Export in Blond“ (1950) über einen Fall von Mädchenhandel in Deutschland sowie Helmut Käutners sehenswerter Komödie „Käpt’n Bay-Bay“ (1953) mit dem unvergessenen Hans Albers in der Titelrolle zog sich Lotte Koch fast vollständig vom Filmgeschäft zurück. Auch Theater spielte sie wieder, allerdings an kleineren Bühnen wie in Essen, Bonn und Witten.

Lotte Koch war in zweiter Ehe mit ihrem Schauspielerkollegen Ernst Vollrath von Klipstein verheiratet; die Ehe wurde nach kurzer Zeit geschieden. Nach der Trennung ehelichte sie dessen Bruder, Dieter von Klipstein, einen Bundeswehroffizier. Immer mehr bestimmte die Berufsplanung ihres Mannes das Familienleben, und lediglich 1971 sah man sie noch einmal mit einem kleinen Auftritt in einer Folge der Fernsehserie „Motiv aus Liebe“.

1996 zog das Ehepaar in ein Unterhachinger Wohnstift mit guten kulturellen Angeboten – allerdings ohne Kino. Es dauerte nicht lange, und Lotte Koch gründete einen Filmklub, für den sie die Filme aussuchte und einführte – auf Wunsch der Mitbewohner, auch einige Filme, in denen sie mitgewirkt hatte. Rund zwei Monate nach ihrem 100. Geburtstag starb Lotte Koch am 6. Mai 2013. Die Urne mit der Asche von Lotte Koch wurde in der Grabstätte ihres zweiten Ehemanns Ernst von Klipstein auf dem Waldfriedhof Volksdorf in Hamburg beigesetzt; ihr Name wird auf dem Grabstein nicht erwähnt.

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Grethe Weiser (Staffel 6/ Folge 3) (2019)

Filmographie

Fußnoten