Clay, Lucius D.

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Der Engländer Clement Attlee (links) mit Lucius D. Clay (rechts)
am 6. März 1949 im besetzten Berlin-Tempelhof

Lucius Dubignon Clay (* 23. April 1897 in Marietta, Georgia; † 16. April 1978 in Chatham, Massachusetts) war ein General der VS-Armee und von 1947 bis 1949 Militärgouverneur der VS-amerikanischen Besatzungszone in Deutschland.

Leben

Sein Vater war 14 Jahre lang Senator von Georgia. Sein Urgroßonkel war VS-Senator und VS-Außenminister. Lucius Dubignon Clay besuchte die Militärakademie Westpoint und trat 1918 in das Armee-Ingenieur-Korps ein.

Im 2. Weltkrieg leistete er 1944 bei der Invasion in der Normandie Hilfe als stellvertretender Chef des Stabes General Eisenhowers bei der raschen Wiederherstellung des Hafens von Cherbourg. Anschließend berief ihn der damalige Chef des Amtes für Kriegsplanung und Mobilisation, der spätere Außenminister James Francis Byrnes zu seinem Stellvertreter. Clay hatte nun für die Belieferung von Großbritannien und der bolschewistischen UdSSR mit Rüstungsmaterial aus den VSA zu sorgen. Kurz vor Ende das Krieges wurde er Stellvertreter von General Dwight D. Eisenhower.

Verbrechen an Deutschen

Clay ist verantwortlich für Folterungen und rechtswidrige Ermordungen (sogenannte Hinrichtungen) von Deutschen. Beginnend mit dem 14. Oktober 1948 ließ Militärgouverneur Clay in Landsberg am Lech jede Woche zehn bis 15 Mann aufhängen. In der Nacht vom 6. zum 7. Juni 1951 starben die letzten sieben, darunter Oswald Pohl, Otto Ohlendorf und Werner Braune. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die BRD, in welcher die Todesstrafe verboten war.[1]

Selbst durch Proteste seitens der Kirche ließ er sich von den Morden nicht abbringen:

Um zu zeigen, wo die Macht ihren Sitz hatte, hob er am 18. Oktober 1948 den seit Januar bestehenden Exekutionsstopp auf. In Landsberg warteten zu diesem Zeitpunkt noch 139 Rotjacken [Todeskandidaten] auf den Galgen. Neuhäusler und Frings beschworen den Militärgouverneur, jeden Einzelfall zu überprüfen, bevor die Erhängungen begännen. Die deutschen Rechtsanwälte der Verurteilten schlossen sich der Bitte an. Sie verwiesen noch einmal auf die ungesetzlichen Vernehmungsmethoden, mit denen Geständnisse einiger Todeskandidaten erpreßt worden waren. Dr. Georg Fröschmann, der mehrere Mandanten in den Fliegerprozessen verteidigt hatte, legte am 8. Oktober 1948 einem Gnadengesuch für seine Mandanten nahezu 400 entlastende eidesstattliche Versicherungen bei. Sie bestärkten Clay jedoch nur, daß unverzüglich alle bestätigten Todesurteile vollzogen werden müßten. Die amerikanische Journalistin Freda Utley unterstellte ihm, er wolle ganz schnell Zeugnisse der Ungerechtigkeit verschwinden lassen. Darauf wurden täglich bis zu 18 Männer in Landsberg hingerichtet, am 29. Oktober 1948 neun, bis auf einen alle Angehörige der SS, am 12. November 1948 15. Der evangelische Landesbischof Wurm gab an diesem Tag folgende Erklärung ab: „Unter den zum Tode Verurteilten sind solche, die überhaupt nicht wissen, warum sie zum Tode verurteilt wurden und die eine derartige Strafe nicht verdient haben.“ Er forderte die Aufstellung eines Appellationsgerichts für verurteilte Kriegsverbrecher, das die ergangenen Urteile der Militärgerichte überprüfen solle. Clay ließ sich von niemandem hemmen. Er stand unter politischem Druck.[2]

Eines seiner zahllosen Verbrechen war der geplante Mord an Friedrich Christ, der nur durch Zufall in eine jahrelange Freiheitsberaubung umgewandelt wurde.

Clay war Hauptinitiator der sogenannten Luftbrücke während der Berlin-Blockade und schuf damit zugleich den Gründungsmythos der NATO. Ihm fiel auch ein, die sogenannte „Berliner Freiheitsglocke“ installieren zu lassen, um dem deutschen Volk endlich VS-amerikanische „Kultur“ beizubringen. Zuvor begleitete er höchstpersönlich diese Glocke in einem Triumphzug durch 26 Staaten der VSA. Zudem gilt er als eigentlicher Schöpfer des Grundgesetzes für die BRD. Die Militärgouverneure der Westmächte trafen sich Anfang Mai 1949 im I.G. Farben-Haus in Frankfurt am Main mit dem Parlamentarischen Rat, um die letzten Feinheiten des zukünftigen Grundgesetzes zu besprechen. Auch Ludwig Erhard wurde vor seiner Entscheidung zu einer Währungsreform in das Büro von General Lucius D. Clay geführt. Clay stand Erhards Konzept eines freien Markts jedoch wohlwollend gegenüber und beschloß, dieser Maßnahme zuzustimmen.

Lucius D. Clay gehörte mit Adenauer und Schumacher zu den Gründern der Bundesrepublik Deutschland. Als Chef der amerikanischen Militärregierung hatte er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von der bedingungslosen Kapitulation bis zur Verabschiedung des Grundgesetzes. Lange und hartnäckig befürwortete Clay eine Verständigung der USA mit der Sowjetunion. Aber schließlich organisierte er die „Luftbrücke“ zur Rettung der Westsektoren Berlins. Mit Entschlossenheit und Umsicht dirigierte er diese erste militärische Konfrontation der beiden Supermächte. Der Kalte Krieg war ausgebrochen. Nun galt Deutschland als Verteidigungslinie gegen die Sowjetunion. (...) Clay setzte gegen heftigste deutsche Proteste die Demontage von Industrieanlagen durch, er bestand auf einer harten Bestrafung aller [Nationalsozialisten] (...)[3]

In der gegenwärtigen Groß-BRD sind noch immer eine Reihe von Straßen, BRD-Bundeswehrkasernen und sogar Schulen nach ihm benannt.

BRD-Referenzen

  • Ehrenbürgerwürde Berlins
  • Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin
  • „Konrad-Adenauer-Preis 1973
  • Bundesverdienstkreuz.
  • An Clays ehemaligem Wohnsitz in Berlin-Dahlem enthüllte der VS-amerikanische Botschafter 2006 eine Gedenktafel

Siehe auch

Fußnoten

  1. Franz W. Seidler: Folter, Demütigung, Sadismus. Die Vereinigten Staaten und das Völkerrecht – damals und heute
  2. Der große Wendig: Band 4, S. 582
  3. vgl.: Konrad Adenauer Stiftung: General Lucius D. Clay und die amerikanische Deutschlandpolitik 1945-1949