Crüwell, Ludwig

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Unterschrift Crüwell Ludwig.jpg

Ludwig Crüwell (Lebensrune.png 20. März 1892 in Dortmund; Todesrune.png 25. September 1958 in Essen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Panzertruppe, Oberbefehlshaber der Panzerarmee „Afrika“ und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Günther Angern (links) und Generalmajor Crüwell
Ludwig Crüwell und Fritz Bayerlein in Nordafrika

Studium und Militär

In Dortmund am 20. März 1892 als Sohn eines Verlagsbuchhändlers geboren, studierte Ludwig Crüwell nach dem Abitur am Humanistischen Gymnasium Rechtswissenschaft und Nationalökonomie in Grenoble und München, ehe er am 6. März 1911 bei der Reiterei der Preußischen Armee als Fahnenjunker in das Dragoner-Regiment „König Karl I. von Rumänien“ (1. Hannoversches) No. 9 in Metz eintrat.

Kriegsschule

Vom 1. Oktober 1911 bis zum 30. Juni 1912 wurde er an die Kriegsschule Hersfeld kommandiert und dort am 18. November 1911 zum Fähnrich ernannt. Nach seiner Rückkehr folgte am 18. August 1912 seine Beförderung zum Leutnant.

Erster Weltkrieg

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam Crüwell mit seinem Regiment an der Westfront zum Einsatz. Nach seiner Beförderung zum Oberleutnant am 27. Januar 1916 fungierte er ab dem 17. September 1916 als Regimentsadjutant. Anschließend begann seine Generalstabsausbildung bei diversen höheren Stäben.

Zeitgleich war er vom 22. Mai bis 19. Oktober 1917 zur Vertretung des 1. Ordonnanz-Offiziers der 233. Division kommandiert. Weiterhin war Crüwell zeitgleich vom 28. November 1917 bis zum 6. Januar 1918 als Kompanieführer zum Infanterie-Regiment Nr. 450 kommandiert. Anschließend wurde er dem Artillerie-Kommandeur Nr. 233 überwiesen. Am 17. März 1918 von seiner Stellung als Regimentsadjutant entbunden, wurde er in den Stab der 233. Division kommandiert und am 3. Mai 1918 als Adjutant zur 19. Landwehr-Infanterie-Brigade versetzt.

Tapferkeitstat

Schon im Bewegungskrieg 1914 als Patrouillenführer im Westen bewährt, nahm er als Ordonnanz-Offizier im Osten an den Schlachten bei Kutno und Lodsch sowie am Durchbruch von Brzeziny teil. Er ritt mit der kleineren der beiden Abteilungen, die versuchen wollten, das Hauptquartier des russischen Oberbefehlshabers, Großfürst Nikolajewitsch, auszuheben, was leider mißlang. Aber er konnte eine besonders wichtige Meldung über die Ausladung sibirischer Truppen in Skiernewicze zurückbringen.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende wurde Crüwell zunächst in sein Stammregiment zurückversetzt und in die Vorläufige Reichswehr übernommen. Dort hatte er verschiedene Stabsverwendungen inne. Vom 6. April bis zum 7. August 1919 wurde er zur Obersten Heeresleitung kommandiert, vom 19. August bis zum 1. Oktober 1919 zur „Kommandostelle Kolberg“ (Oberkommando des Grenzschutz Ost), anschließend wurde er in das Reichswehrministerium versetzt. Vom 1. Oktober 1928 bis zum 31. Januar 1931 war er Eskadronchef im 12. (Sächsisches) Reiter-Regiment. In der Wehrmacht wechselte er zunächst zur Panzerabwehr und schließlich 1938 zur Panzertruppe. Bei Kriegsbeginn 1939 war er Oberst (seit 1. März 1936) und Abteilungsleiter im Generalstab des Heeres.

Zweiter Weltkrieg

Als Oberquartiermeister der 16. Armee wurde Crüwell am 1. Dezember 1939 Generalmajor und nahm am Frankreichfeldzug teil. Vom 1. August 1940 bis zum 15. August 1941 war er Kommandeur der 11. Panzer-Division, die er im Balkanfeldzug und beim Unternehmen Barbarossa führte. Mit Wirkung vom 1. September 1941 wurde er zum Generalleutnant befördert und zum Kommandierenden General des Deutschen Afrikakorps ernannt, konnte sein Kommando wegen Krankheit jedoch erst im Oktober antreten. Am 17. Dezember 1941 wurde er zum General der Panzertruppe befördert.

Afrikafeldzug

Neben Fritz Bayerlein führte er oft heftige Diskussionen mit Erwin Rommel. Vor allem gegen Rommels Gegenoffensive am 24./25. November 1941 protestierten Bayerlein und Crüwell heftigst, als deren Folge sich die deutsch-italienischen Truppen aus der Cyrenaika zurückziehen mußten.

Besondere Anerkennung wurde Crüwell während des Afrikafeldzuges in den wechselvollen Kämpfen der Panzerschlacht am Totensonntag (Vernichtung der 2. Brigade der Südafrikanischen Division am 23. November 1941) und in der Schlacht im Raum Agedabia zuteil. General der Panzertruppe Crüwell geriet während des Kampfes um Tobruk am 29. Mai 1942 bei Gazala in britische Kriegsgefangenschaft, als sein Fieseler Storch auf einem Erkundungsflug abgeschossen wurde. Er wurde dabei angeschossen und schwer verwundet.

„Bei einem Erkundungsflug über den feindlichen Linien wurde General der Panzertruppen Crüwell abgeschossen und geriet in britische Gefangenschaft.“Wehrmachtbericht vom 2. Juni 1942

Kriegsgefangenschaft

Vom 22. August 1942 bis zum 16. Juni 1944 wurde er im Kriegsgefangenenlager Trent Park gefangengehalten, wo er durch das Abhören des britischen Geheimdienstes als Wortführer der hitlertreuen Offiziere galt. Danach wurde er in ein Lager in die VSA verlegt. Im April 1947 wurde er entlassen.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war General der Panzertruppe a. D. Ludwig Crüwell Vorsitzender des „Verbandes ehemaliger Angehöriger Deutsches Afrika Korps“ und organisierte regelmäßige Treffen, an denen Tausende Veteranen teilnahmen.

Tod

General der Panzertruppe a. D. Ludwig Crüwell starb 1958 und wurde im Familiengrab auf dem Dortmunder Ostenfriedhof beigesetzt.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

  • Wir waren dabei. Berichte vom Einmarsch ins Sudetenland und der Besetzung von Böhmen-Mähren. Der Einsatz des Panzerregiments 6 unter Oberst Ludwig Crüwell; Nachdruck der Ausgabe von 1939 im Melchior-Verlag, ISBN 978-3945853009 (Bestellmöglichkeit)

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1925, S. 156
  2. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt... Der deutsche Wehrmachtbericht, Band 2 1942–1943, Biblio Verlag, Osnabrück 1892, ISBN 3-7648-1282-6, S. 148
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 263, ISBN 978-3-938845-17-2