Franzisket, Ludwig

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Major Ludwig Franzisket

Ludwig „Zirkus“ Franzisket (Lebensrune.png 26. Juni 1917 in Düsseldorf; Todesrune.png 23. November 1988 in Münster) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major, Ritterkreuzträger und Jagdfliegeras der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Seine 43 Luftsiege (darunter 14 Hawker Hurricane, 11 Curtiss P-40, 3 Boeing B-17, 2 Supermarine Spitfire und 1 Bristol Blenheim) während der über 500 Feindflüge erzielte Franzisket allesamt gegen die westlichen Alliierten mit seiner Messerschmitt Bf 109.

Werdegang

Die Bf 109 E-7/Trop des Oberleutnants Franzisket in Nordafrika, April 1941

Zweiter Weltkrieg

Am 6. Dezember 1941 wurde Franzisket Staffelkapitän der 1. Staffel der I. Gruppe des Geschwaders (1./I./JG 27). Am 29. Oktober 1942 wurde er über dem Kinzigtal in Hessen von meheren Spitfires angegriffen und abgeschossen. Beim Aussteigen mit dem Fallschirm trafen seine Beine das Seitenleitwerk, wobei sein rechtes Bein zerschmettert wurde. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr auch seinem Freund und Geschwaderkameraden Hans-Joachim Marseille[1] einen Monat zuvor – Marseille traf das Seitenleitwerk mit dem Kopf und starb dabei. Franzisket wurde in das Lazarett der Luftwaffe nach Bad Orb gebracht, seine Bf 109 lag zerschellt auf einer Wiese bei Biebergmünd-Roßbach.

Nach seiner schwierigen Rehabilitation wurde Franzisket ab Juli 1943 zur 1./Ergänzungs-Jagdgruppe Süd versetzt, später wurde er Gruppenkommandeur der I. Gruppe JG 27.

Messerschmitt Bf 109 E-7 Trop des Oberleutnants Franzisket von unten 1941.jpg

Sein Bruder Max Franzisket war Hauptmann, Gruppenkommandeur der I. Gruppe des Zerstörergeschwaders 1 und Inhaber der Frontflugspange in Gold, er starb gemeinsam mit seinem Bordschützen Feldwebel Harri Pittack am 19. Juli 1943 während eines Feindfluges an der Ostfront – Ludwig Franzisket hat diesen Verlust zeitlebens nicht überwunden.

Am 12. Mai 1944 wurde Major Franziskets Bf 109 G-6 (Werknummer 441.097) bei der Reichsluftverteidigung gegen Fliegende Festungen während des Bombenterrors über Deutschland schwer beschädigt. Am 15 Dezember 1944 wurde Franzisket zum Stab des Geschwaders versetzt, am 30. Dezember 1944 übernahm er das Amt seines Vorgängers Oberstleutnant Gustav Rödel und wurde bis Kriegsende Geschwaderkommodore der JG 27.

Geschwaderdienst

Kriegsende

Am 8. Mai 1945 kapitulierte Franzisket mit den Resten seiner Gruppe in Salzburg, begab sich in die Hände der VS-Amerikaner und geriet vorerst in Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg studierte Franzisket an der Universität von Münster und promovierte in Biologie. Später habilitierte der publizierte Fachautor und übernahm von seinem Lehrer und Mentor Bernhard Rensch[2] die Leitung (Direktor von 1956 bis 1984) des Westfälischen Museums für Naturkunde.[3]

Tod

Major a. D. Prof. Dr. Ludwig Franzisket starb mit 71 Jahren am 23. November 1988 in Münster.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auszug)

  • Die Geschichte des Lebens, Verl. Natur u. Heimat (1966)
  • Die Geschichte des Westfälischen Landesmuseums für Naturkunde, Landesmuseum f. Naturkunde (1967)
  • Astronomie in Westfalen, Münster Westf. Vereinsdruckerei (1981)

Literatur

  • J. Prien, P. Rodeike & G. Stemmer: Messerschmitt Bf 109 im Einsatz bei Stab & I./Jagdgeschwader 27, Struve (1998), ISBN 3-923457-46-4

Verweise

Fußnoten

  1. Ludwig Franzisket (gemeinsam mit Stabsarzt Dr. Winkelmann) hat die Leiche Marseilles, nachdem Oberstabsarzt Dr. Bick mit seiner ersten Untersuchung fertig war, aus der Wüste zurück in das Lager der Staffel gebracht.
  2. Bernhard Rensch (Lebensrune.png 21. Januar 1900 in Thale im Harz; Todesrune.png 4. April 1990 in Münster) war ein Evolutionsbiologe, Zoologe, Verhaltensforscher, Neurophysiologe und Philosoph sowie Mitbegründer der synthetischen Evolutionstheorie. Er war Ordinarius für Zoologie und Direktor des Zoologischen Instituts an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Zusammen mit seiner Frau Ilse Rensch arbeitete er auch auf dem Gebiet der Malakologie und beschrieb mehrere neue Arten und Unterarten von Landschnecken.
  3. Heimatpflege in Westfalen
  4. Die Wehrmachtberichte 1939-1945 Band 1, Seite 606.