Ludwig II. (Bayern)

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Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach, König von Bayern auf einem Gemälde von Wilhelm Tauber

Ludwig II. Otto Friedrich Wilhelm von Bayern (Lebensrune.png 25. August 1845 auf Schloß Nymphenburg, München; Todesrune.png 13. Juni 1886 im Würmsee, dem heutigen Starnberger See, bei Schloß Berg) war ein deutscher Adliger aus dem Fürstenhaus Wittelsbach. Er war vom 10. März 1864 an bis zu seinem Tod König von Bayern. Bis auf den heutigen Tag gibt es in Bayern einen gewissen Kult um den „Märchenkönig“.

Leben

Darstellung Ludwigs II.

Ludwig II. ist der bis heute bekannteste Herrscher Bayerns, was vor allem auf von ihm errichtete Bauten wie etwa das berühmte Schloß Neuschwanstein zurückzuführen ist. Am 30. November 1870 unterschrieb er den von Otto von Bismarck entworfenen Kaiserbrief, in dem er den Preußenkönig Wilhelm I. bat, den Titel eines Deutschen Kaisers anzunehmen.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Der hochbegabte, schwärmerische Sohn des Bayernkönigs Maximilian II. und der preußischen Prinzessin Maria bestieg, kaum 18 Jahre alt, den Thron. Kein Soldatenfreund, abhold der Politik, widmete er sein Interesse den schönen Künsten, namentlich der Musik Richard Wagner's, wie auch dem Kunstgewerbe. Durch seine verschwenderische Prachtliebe und eine bis dahin in Deutschland nicht gesehene Baulust, von der die Schlösser Linderhof, Neuschwanstein und Herrenwörth märchenhafte Kunde geben, setzte er die Welt in Erstaunen. Eingeweihte erblickten hierin bereits eine Aeußerung seines später entwickelten Gemüthsleidens; ein wahrhaft edler Geist ward auch in ihm zerstört. Daß er beim Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870 sofort auf Seite Preußens trat und darnach dem siegreichen König Wilhelm die Kaiserkrone antrug, muß uns mit manchem Räthselhaften in seinem Leben und mit seinem tragischen Tode in den Wellen des Starnberger Sees versöhnen. Die Franzosen gaben ihm nach seinem Hinscheiden den bezeichnenden Namen: „Le Roi Ophélie“.

Tod

Seine Todesursache ist nach wie vor ein vieldiskutiertes Thema. Otto von Bismarck soll Ludwigs Feinde für dessen Tod verantwortlich gemacht haben.[2]

Freiherr Kress von Kressenstein, der damalige Hofmarschall des Kronprinzen Rupprecht, berichtete, was seine Schwiegermutter, die Gräfin Mathilde Rambaldi, über die Unglückstage um den 13. Juni 1886 des öfteren erzählte. Ihre Schwester war damals mit dem Major Hornig verheiratet, einem Bruder jenes Stallmeisters,[3] der jahrelang in der nächsten Umgebung des König Ludwig lebte. Major Hornig wohnte auf der seinem Bruder von Ludwig II. geschenkten Villa in Seeleiten, in unmittelbarer Nachbarschaft von Assmannshausen. Dort habe er auffallenderweise etwa 10 Tage vor dem Unglück in Berg anstatt wie sonst zwei Pferde, deren zehn untergebracht. Am 13. Juni selbst seien Graf Rambaldi[4] und die beiden Brüder Hornig den ganzen Vormittag über im Ruderkahn zwischen Leoni und Berg hin und her gekreuzt, ungeachtet der ständigen Regengüsse. Auf die Frage der Gräfin nach dem Grund dieses höchst zweifelhaften Vergnügens habe der Gatte die ausweichende Antwort erteilt, es mache ihnen eben Spaß. Gleich nach dem Mittagessen aber hätten die drei Herren wiederum den Kahn losgemacht, um den ganzen Nachmittag über unablässig zwischen dem Dampfersteg Leoni und Berg hin und her zu rudern. Erst nach Einbruch der Dunkelheit [ca. 21:00] sei Rambaldi heimgekehrt. Verstört habe er, wie unter einem Zwang stehend, mehr zu sich selbst als zur Gattin, statt des gewohnten Grußes die Worte hervorgestoßen: ‚Wir haben einen Hut gefunden. Die Sache ist aus!‘ Mehr war trotz wiederholter und drängender Bitte nicht aus ihm herauszubringen. Ebenso wie Rambaldi hat auch Hornig Aufzeichnungen hinterlassen. Sie haben aber alles, was auf den Tod Ludwigs II. irgendwie Bezug hatte, vor ihrem Ableben sorgfältig vernichtet.“[5]

Zitate

  • „Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen.“ — Prinz Ludwig in einem Brief an seine Erzieherin

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: König Ludwig II. und sein Brunnen (2019)

Filmische Bearbeitungen

  • 1955: Ludwig II.
  • 1972: Ludwig II.
  • 2012: Ludwig II.

Literatur

  • Hans Steinberger: „Ludwig II. von Bayern“, 1906 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Gottfried Böhm: „Ludwig II. König von Bayern, sein Leben und seine Zeit“, 1922 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Karl von Heigel: „König Ludwig II. von Bayern, ein Beitrug zu seiner Lebensgeschichte“, 1893 (PDF-Datei)
  • Paul von Haufingen: „Ludwig II, König von Bayern, sein Leben und Ende“, 1886 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Walther Berg: „König Ludwig II. von Bayern. Das Lebensbild eines deutschen Fürsten“, 1886 (PDF-Datei)
  • Luise von Kobell: „König Ludwig II. von Bayern und die Kunst“, 1898 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Röckl, Sebastian „Ludwig II. und Richard Wagner“, 1903 (PDF-Datei)
  • Streißler, Fr. „Ludwig II. von Bayern - Ein Deutsches Fürstenleben“, 1886(PDF-Datei)
  • Bajovar, Josef „Alpenrosen und Gentianen - Eine Episode aus dem Leben König Ludwig II. von Bayern“, 1891 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Die Todesumstände von König Ludwig II. von Dietmar Kleiner in Mensch und Maß – Drängende Lebensfragen in neuer Sicht Folge 9 9. Mai 2000 40. Jahr
  3. Bei dem Stallmeister handelt es sich um Richard Hornig (1841–1911).
  4. Carl Borromäus Ferdinand Max Franz Xaver Otto Graf von Rambaldi (1842–1922)
  5. Wagner, Ludwig II. und das okkulte Verbrechen am Märchenkönig (12) (archiviert)