Stumpfegger, Ludwig

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SS-Obersturmführer Dr. Ludwig Stumpfegger

Ludwig Stumpfegger (Lebensrune.png 11. Juli 1910 in München; Todesrune.png Freitod 2. Mai 1945 in Berlin) war ein deutscher Chirurg und Offizier der SS, zuletzt (seit 20. April 1945) SS-Standartenführer und Oberst der Polizei.

Leben

Hier soll es sich um Dr. Ludwig Stumpfegger (links) am 28. September 1943 (SS-Truppenübungsplatz Heidelager mit Himmler, Franz Augsberger, Werner Grothmann und andere) mit Ärmelraute für medizinisches Personal und unleserlichem Ärmelstreifen handeln. Da gibt es jedoch Zweifel, da es nicht belegt ist, daß Stumpfegger das EK 1 verliehen bekam. Auch scheint der SS-Obersturmbannführer das Panzerkampfabzeichen in Bronze zu tragen, auch hier gibt es keine Belege für eine derartige Verleihung an Dr. Stumpfegger, es ist jedoch nicht ausgeschlossen. Zu Stumpfeggers Linken ein hochdekorierter SS-Hauptsturmführer mit Adjutantenfangschnur (in der Soldatensprache auch „Affenschaukel“ genannt) und Ehrenwinkel der Alten Kämpfer.

Karriere

Dr. Ludwig Stumpfegger wurde am 11. Juli 1910 in München geboren. Er absolvierte sein Medizinstudium in München, das er am 11. August 1937 mit der Promotion zum Dr. med. abschloß. Während seiner Studienzeit trat er der SS (1933; SS-Nr. 83.668) und der NSDAP (1935; NSDAP-Nr. 3.616.119) bei. Noch während seiner Ausbildung zum Arzt arbeitete er mit Dr. Karl Gebhardt im Sanatorium Hohenlychen, einer Klinik zur Behandlung von Arbeits- und Sportunfällen, zusammen.

1936, ein Jahr vor dem Abschluß seines Studiums, war der Skilehrer und erfolgreiche Faustballspieler (Deutsche Meisterschaft) Dr. Stumpfegger gemeinsam mit Dr. Gebhardt und einer Ärztemannschaft für die medizinische Betreuung der deutschen Athleten während der Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen und Berlin zuständig.

Zweiter Weltkrieg

Grabstätte; Quelle: WW2 Gravestone

Die Klinik Hohenlychen wurde 1939 der SS unterstellt und teilweise zum Lazarett umfunktioniert. Während dieser Zeit bis März 1940 diente Dr. Stumpfegger bei der SS-Verfügungstruppe und war leitender Arzt der chirurgischen Abteilung im SS-Lazarett Berlin. Am 19. März 1940 wurde SS-Hauptsturmführer Dr. Stumpfegger mit sofortiger Wirkung vom Reichsführer-SS zum Adjutanten von SS-Oberführer Prof. Dr. Gebhardt ernannt. Er war nun schriftlich berechtigt, die Adjutantenfangschnur zu tragen.

Dr. Stumpfegger wurde als Begleitarzt des Reichsführers-SS Heinrich Himmler eingesetzt und im September 1941 zum Führer der Chirurgengruppe beim Kommandostab des Reichsführers-SS ernannt.

Nach dem Anschlag auf den SS-Obergruppenführer und General der Polizei, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, am 27. Mai 1942 schickte Heinrich Himmler die Ärztegruppe um Dr. Karl Gebhardt und Dr. Ludwig Stumpfegger nach Prag, um Reinhard Heydrich zu retten.

Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich Dr. Stumpfegger unter der Führung von Karl Gebhardt, Fritz Fischer und Herta Oberheuser in Hohenlychen an medizinischen Experimenten, bei denen er Verpflanzungen von Knochen und Muskeln vornahm. Am 20. April 1943 wurde er zum SS-Obersturmbannführer der Reserve der Waffen-SS befördert. Im Herbst 1944 habilitierte er an der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin. Titel seiner Habilitationsschrift war: „Die freie autoplastische Knochentransplantation in der Wiederherstellungschirurgie der Gliedmaßen“.

Kriegsende

Nach der Entmachtung Karl Brandts wurde er auf Vorschlag von Heinrich Himmler am 9. Oktober 1944 als Begleitarzt zum Stab des Reichskanzlers abkommandiert und blieb bis zum 1. Mai 1945 im Führerbunker in Berlin. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die medizinische Betreuung des Führer-Begleit-Kommandos.

Stumpfegger war im Garten der Reichskanzlei anwesend, als die Leichen Adolf Hitlers und seiner Frau Eva mit Benzin übergossen und dann angezündet wurden. Danach wurde er zu Magda Goebbels gerufen, um ihre Kinder mittels Blausäure zu töten.

Tod

Am 2. Mai 1945 verließ er u. a. mit Martin Bormann den Führerbunker. Nachdem sie einen Durchbruch in das umkämpfte Stadtzentrum versucht hatten und dabei von ihrem Trupp abgeschnitten wurden, nahm sich Dr. Ludwig Stumpfegger unweit des Lehrter Bahnhofes mit einer Giftampulle das Leben. So konnte es nicht mehr zur Anklage und Verurteilung im „Nürnberger Ärzteprozeß“ gegen ihn kommen, in dem später auch Dr. Karl Gebhardt und Dr. Karl Brandt angeklagt wurden.

Grabstätte

Albert Krumnow, ein pensionierte Postbeamter, begrub die Leichen von Dr. Stumpfegger (geschändet, nur in Unterwäsche, in unmittelbarer Nähe das Soldbuch) und Martin Bormann (in einer Wehrmachtsuniform) am 8. Mai 1945 auf Befehl der Russen auf dem Alpendorfgelände in der Invalidenstraße 63. Noch am 14. August 1945 schrieb er der Witwe von den Umständen. Nichtsdestoweniger gibt es auch heute noch Menschen, die glauben, daß Stumpfegger, Bormann und andere den bolschewistischen Häschern entkamen und die bewußt verstreuten persönlichen Unterlagen den Feind auf eine falsche Spur locken sollten.

Anhand der Informationen von Artur Axmann und Albert Krumnow (aus dem Jahre 1963) fanden am 20. und 21. Juli 1965 Grabungen auf dem Gelände statt, allerdings konnten die Leichen nicht geborgen werden. Bei Erdkabelarbeiten der Post am 7./8. Dezember 1972 wurden in der Nähe des Lehrter Bahnhofs nahe dem früheren Landesausstellungspark zwei Skelette im Boden entdeckt, die durch die Aussagen des damaligen Bestatters und durch die anschließenden genauen Untersuchungen durch Gerichtsmediziner, Zahnärzte (mittels forensischer Odontologie) und Anthropologen Martin Bormann und Ludwig Stumpfegger angeblich zugeordnet werden konnten. An beiden Schädeln wurden zwischen den Zähnen Glassplitter von Blausäureampullen gefunden. Für Bormanns Skelett wurde die Identität 1998 durch eine DNS-Analyse bewiesen. Bormanns Überreste wurden 1999 verbrannt, seine Asche in der Ostsee beigesetzt.

Letzte Ruhestätte

Dr. habil. Stumpfegger ruht gemeinsam mit seiner Gattin Gertrud (geb. Spengler; 1915–2005), mit der er ein leibliches und ein angeheiratetes Kind hatte, auf dem Nordfriedhof in München, Feld 98, Reihe 11, Grab 2. In unmittelbarer Nähe ruhen Heinrich Hoffmann und dessen Tochter Henriette Schirach-Hoffmann, Dr. Gustav von Kahr, Max Wünsche, Bernd Freytag von Loringhoven, Emil Maurice, Traudl Junge, General der Flieger Heribert Fütterer, Generalleutnant Erich von Botzheim und Johannes Heesters.

Spielfilme

Dr. habil. Stumpfegger wurde in zahlreichen Spielfilmen dargestellt, zuletzt von Thorsten Krohn in „Der Untergang“, 2004.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Die freie autoplastische Knochentransplantation in der Wiederherstellungschirurgie der Gliedmaßen. Erfahrungen und Ergebnisse. In: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Bd. 259 (1944), S. 495–746 (Habilitation)