Luftflotte

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Das Kampfgeschwader 53 unterstand während des Westfeldzuges der Luftflotte 3, bei dem Unternehmen „Adlerangriff“ jedoch der Luftflotte 2.

Die Luftflotten waren die Gegenstücke zu den Luftgauen bzw. Luftgaukommandos im Zweiten Weltkrieg. Den Luftflotten unterstanden die fliegenden und sonstigen mobilen Verbände der Luftwaffe. Den einzelnen Luftflotten waren feste Gebiete zugewiesen.

Geschichte und Organisation

Vor Kriegsbeginn gliederte sich die Luftwaffe in vier Luftflotten, denen die Luftgaukommandos als Territorialbereiche unterstellt waren. Der Luftflotte 1 (Berlin) unterstanden das I., III. und IV. Luftgaukommando, während die Luftflotte 2 (Braunschweig) die Luftgaukommandos VI. und XI. befehligte. Im Südwesten Deutschlands stand die Luftflotte 3 (München) mit dem VII., XII. und XIII. Luftgaukommando, während die Luftflotte 4 (Wien) mit dem VII. und XVII. Luftgaukommando den Südosten abdeckte.[1]

Die Luftgaukommandos der Luftwaffe waren, ähnlich wie die Wehrkreise des Heeres, Dienststellen, die bestimmte territoriale Aufgaben übernahmen. Diese waren vor allem der Unterhalt aller Einrichtungen und Flugplätze der Luftwaffe in den jeweiligen Gebieten und die Ausbildung des Ersatzes. Mit Stand vom 1. September 1939 gab es in Deutschland zehn Luftgaukommandos, die mit römischen Zahlen bezeichnet wurden. Die Numerierung war nicht durchlaufend, da zuvor einige Luftgaukommandos zusammengelegt worden waren.[1]

Später im Kriege befehligten die Luftflotten, deren Zahl von 1940 bis 1944 auf sieben stieg, die Verbände der Luftwaffe an der Front. Die Luftflotten waren von 1 bis 6 durchnumeriert und wurden jeweils an die verschiedenen Kriegsschauplätze verlegt. Außerdem gab es die Luftflotte „Reich“, die für das Reichsgebiet zuständig war. Auch richtete die Luftwaffe in den besetzten Ländern Luftgaukommandos und Feldluftgaukommandos ein, welche die gleichen Aufgaben wie die Luftgaue in der Heimat wahrnahmen.

Territoriale Gliederung

Die Luftflotten 1 und 4 im Polenfeldzug

Die Verteilung der Luftflotten, die mindestens einem Kommandierenden General, eher einem Oberbefehlshaber unterstanden, gliederte sich nach dem folgenden Schema:

Seitenansicht von Hitlers persönlichem Flugzeug, der einzigen je gebauten Junkers Ju 290 A-6, die Ende April 1945 mit unbekannten Passagieren in Barcelona gelandet sein soll. Das Flugzeug des Kampfgeschwaders 200 soll für diesen Langstreckenflug damals noch das äußerst knappe Flugbenzin erhalten haben, während nahezu die gesamte Luftflotte wegen Spritmangels an den Boden gefesselt war. Angeblich lag aber gar kein wichtiger Flugauftrag vor, was zu weiteren Spekulationen veranlaßte. Andere Quellen berichten, Hitlers A-6 wurde im März 1945 durch Bombenterror zerstört.

1939

  • Luftflotte 1 Nordostdeutschland
  • Luftflotte 2 Nordwestdeutschland
  • Luftflotte 3 Südwestdeutschland
  • Luftflotte 4 Südostdeutschland
Luftwaffenkommando 3.jpg

1940–1942

1944

  • Luftflotte 1 Baltikum
  • Luftflotte 2 Norditalien
  • Luftflotte 3 Frankreich, Niederlande und Belgien
  • Luftflotte 4 Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien und Rumänien
  • Luftflotte 5 Norwegen und Finnland
  • Luftflotte 6 Ost(front)
  • Luftflotte Reich Reichsgebiet
  • Luftflotte 10
    • Aufgestellt am 1. Juli 1944 als oberste Kommandobehörde für alle Ausbildungs- und Ersatz-Einheiten der Luftwaffe. Standort war Berlin.

1945

  • Luftflotte 1 Litauen
  • Luftflotte 2 Norditalien
  • Luftflotte 3 Westdeutschland und die Niederlande
  • Luftflotte 4 Ungarn und Yugoslawien
  • Luftflotte 5 Norwegen und Finnland
  • Luftflotte 6 Ostfront
  • Luftflotte Reich Mitteldeutschland
  • Luftflotte 10

Luftgaue

Hauptartikel: Luftgau

Deutsches Reich

  • Luftgau-Kommando I Königsberg unter Lw.Kdo. Ostpreußen am 1.8.1938
  • Luftgau-Kommando II Stettin im Luftkreis 2, am 1.4.1938 aufgelöst (zu III)
  • Luftgau-Kommando III Berlin im Luftkreis 2, später (sp.) Luftwaffengruppenkommando (Lw.Gru.Kdo.) 1[2]
  • Luftgaukommando IV – Dresden im Luftkreis 3, sp. Lw.Gru.Kdo 1
  • Luftgau-Kommando V Stuttgart im Luftkreis 5, sp. Lw.Gru.Kdo. 3
    • Die Luftgaue V Stuttgart und X Hamburg wurden am 30. Juni 1938 aufgehoben und mit VII München bzw. XI Hannover vereinigt.
  • Luftgau-Kommando VI Münster im Luftkreis 4, sp. Lw.Gru.Kdo. 2[3]
  • Luftgau-Kommando VII München im Luftkreis 5, sp. Lw.Gru.Kdo. 3
  • Luftgau-Kommando VIII Breslau im Luftkreis 3, sp. Lw.Gru.Kdo. 1
  • Luftgau-Kommando IX Weimar im Luftkreis 3, am 1.4.1938 aufgelöst (zu IV)
  • Luftgau-Kommando X Hamburg im Luftkreis 7, sp. Lw.Gru.Kdo. 2
  • Luftgau-Kommando XI Hannover im Luftkreis 7, sp. Lw.Gru.Kdo. 2
  • Luftgau-Kommando XII Gießen, ab 1. April 1938 Wiesbaden im Luftkreis 4, sp. Lw.Gru.Kdo. 3
  • Luftgau-Kommando XIII Nürnberg im Luftkreis 5, sp. Lw.Gru.Kdo. 3
  • Luftgau-Kommando XIV Wiesbaden – Aufgestellt am 6. September 1944 in Wiesbaden aus dem Stab des aufgelösten Luftgaus Belgien-Nordfrankreich. Am 27. März 1945 wurde der Luftgau aufgelöst.
  • Luftgau-Kommando XV Protektorat Böhmen-Mähren – Aufgestellt am 13. Dezember 1944 in Ungarn. Das Gebiet umfaßte das Protektorat Böhmen-Mähren. Am 2. Februar 1945 wieder aufgelöst.
  • Luftgau-Kommando XVI Dresden – Aufgestellt am 19. Dezember 1944 in Dresden aus dem südlichen Teil des Luftgaues III (Sachsen-Thüringen) durch den Stab der Deutschen Luftwaffe in Finnland. Bereits am 24. Januar 1945 in der Aufstellung aufgelöst.
  • Luftgau-Kommando XVII Wien unter Luftwaffenkommando Österreich am 1.7.1938

Erobertes Ausland

  • Luftgau-Kommando Belgien-Nordfrankreich (aufgestellt 1940, von 1944 auch Holland)
  • Luftgau-Kommando Charkow (1942–1943, Süd-Rußland)
  • Luftgau-Kommando Finnland (1941–1943)
  • Luftgau-Kommando Holland (1940–1944)
  • Luftgau-Kommando Kiew (1941–1942, dann Luftgau-Kommando Charkow, Süd-Rußland)
  • Luftgau-Kommando Moskau (1941–1942)
  • Luftgau-Kommando Norwegen (1940–1944)
  • Luftgau-Kommando Petersburg oder Luftgau-Kommando Ostland (1941–1943, Nordabschnitt der Ostfront)
  • Luftgau-Kommando Rostow (1941–1943, Süd-Rußland und Krim; Unternehmen „Edelweiß“)
  • Luftgau-Kommando Westfrankreich (1940–1944, Süd- und Westfrankreich)
  • Feldluftgau-Kommando XXV (1943–1944, aus Luftgau-Kommandos Rostow und Charkow, im Süden der Ostfront)
  • Feldluftgau-Kommando XXVI (1943–1944, aus Luftgau-Kommando Petersburg)
  • Feldluftgau-Kommando XXVII (1943–1944, aus Luftgau-Kommando Moskau)
  • Feldluftgau-Kommando XXVIII oder Luftgau-Kommando Süd (1941–1943, Italien)
  • Feldluftgau-Kommando XXIX (1943–1944, Griechenland)
  • Feldluftgau-Kommando XXX (1943–1944, Balkan)

Siehe auch

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Franz Kurowski: Der Luftkrieg über Deutschland. Neuer Kaiser Verlag, ISBN 3-7043-4061-8, S. 37.
  2. Luftwaffengruppenkommando 1
  3. Luftwaffengruppenkommando 2