Luftschiff

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Luftschiff.jpg

Ein Luftschiff ist ein lenkbarer Ballon. Luftschiffe werden in Starrluftschiffe und Prall-Luftschiffe unterschieden. Erstere haben in ihrem Innern ein Gerüst zur Stabilisierung. Das Fahren oder Fliegen eines Luftschiffes wird Luftschiffahrt genannt.

Geschichte

Die Bestrebungen, den Ballon lenkbar und damit zum Luftschiff zu machen, begannen mit den Versuchen, Vortrieb durch Segel zu erreichen. Während aber das Schiff im Wasser schwimmt und von einem zweiten Element, der Luft, getrieben wird, befindet sich der Ballon in nur einem Element, und die Segel würden schlaff herunterhängen, also ebenso unwirksam sein, als wenn bei einem Schiff die Segel im Wasser hingen. Luftschiffe haben keine Querruder, denn bei (den sehr seltenen) Verschiebungen aus der Querlage pendelt das Schiff infolge des tiefliegenden Schwerpunktes von selbst aus. Versagen beim Luftschiff die Motoren, so ist es nicht mehr lenkbar, wird also zum Freiballon, braucht aber nicht zu landen.

Der Deutsche Paul Hänlein verwendete als erster bei seinem Luftschiff Aeolus im Jahre 1872 einen Verbrennungsmotor für Vortrieb und Steuerung. Der Franzose Charles Renard baute 1885 nach einer Patentschrift von Hermann Ganswindt ein Luftschiff, das von einem 8,5-PS-Elektromotor und einer Luftschraube angetrieben wurde und eine Höchstgeschwindigkeit von 6,5 m in der Sekunde erreichte. Bemerkenswert war die gut durchdachte Stromlinienform des Luftschiffs, die wesentlich günstiger war als die Geschoßform des ersten Starr-Luftschiffs von David Schwarz (1895). Dieses vorne kegelförmige und hinten flach abgerundete Schiff bestand aus einem Gerüst von Aluminiumträgern, die außen mit Aluminiumblech beschlagen waren. Die Gondel war ebenfalls durch ein Aluminiumgerüst starr mit dem Tragkörper verbunden und mit einem 12-PS-Daimler-Benzinmotor ausgerüstet. Nach einer kurzen Probefahrt wurde das Schiff bei einer Notlandung am 3. November 1897 schwer beschädigt.

Fünf Jahre arbeitete schon der damals 54jährige Generalleutnant z. D. Graf Zeppelin zusammen mit dem 27jährigen Ingenieur Theodor Kober an den Plänen eines großen Starr-Luftschiffs. Es handelte sich um Gedanken, die Graf Zeppelin seit mehr als zwei Jahrzehnten beschäftigt hatten und die 1887 in einer Gedenkschrift an den König von Württemberg festgelegt wurden. Daraus ergibt sich, daß Graf Zeppelin als erster den Gedanken hatte, Starr-Luftschiffe zu bauen.

Zu unterscheiden sind drei Bauarten: unstarre, halbstarre und starre Luftschiffe. Als Beispiel der ersten Gruppe sei das Luftschiff von Meusniers angeführt, bei welchem nur ein Netz über die Ballonhülle geworfen ist. An diesem Netz wurde die Gondel aufgehängt. Das halbstarre System, welches hauptsächlich von August von Parseval entwickelt wurde, kennzeichnet sich durch ein sogenanntes Kielgerüst, mit welchem eine oder mehrere Gondeln starr verbunden sind. Das Kielgerüst ist mit einer tropfenförmigen Ballonhülle verankert, die (genau wie beim Fesselballon) unstarr ist. Gas-Überdruck (z. B. durch Erwärmung) wird durch ein automatisch wirkendes Ventil reguliert. Um ein Schlaffwerden der Ballonhülle zu verhindern, war im Innern ein Ballonett (Luftsack) eingebaut, das durch eine Luftpumpe, die mit dem Motor verbunden war, gefüllt wurde. Halbstarre Luftschiffe mußten stets gut prall gehalten werden, da andernfalls Fahrtrichtung und Geschwindigkeit beeinträchtigt wurden. Außerdem waren die Ruderflächen (Höhen- und Seitensteuer) nur an der Ballonhülle befestigt, würden also bei schlaffer Hülle aus der Richtung kommen und flattern. Halbstarre Luftschiffe wurden fast nur noch in kleineren Ausmaßen und vorwiegend für Reklamezwecke benutzt.

Siehe auch

Literatur