Luftwaffen-Division „Meindl“

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ehrenschale für hervorragende Kampfleistungen der Luftwaffe – Nennung einer Luftwaffen-Feldeinheit im Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht am 23. Juni 1942: „... In den schweren Winterschlachten an der Ostfront haben Luftwaffen-Bataillone im Erdkampf besonders bedrohte Frontabschnitte tapfer verteidigt. Mit den Verbänden des Heeres sind diese Einheiten jetzt an anderen Operationen beteiligt. In diesen Kämpfen im unwegsamen Sumpfgelände zeichnete sich die Division „Meindl“ besonders aus.“

Die Luftwaffen-Division „Meindl“ (z. T. auch Luftwaffen-Feld-Division „Meindl“ genannt) war die erste Erdkampf-Division der Luftwaffe. Sie wurde vom erfahrenen Kreta-Kämpfer und späteren General der Fallschirmtruppe Eugen Meindl kommandiert.

Geschichte

Erdkampf-Jäger in Splittertarn an der Ostfront

Die ersten Erdkämpfer der Luftwaffe wurden Ende 1941 bei der Heeresgruppe Nord in Nord-Rußland eingesetzt und mußten sich sogleich Anfang 1942 bei der Kesselschlacht von Demjansk bewähren. Da sich darunter hauptsächlich bewährte Fallschirmjäger des Luftlande-Sturm-Regimentes 1 (→ Sturm auf die Festung Eben-Emael) befanden, geschah dies erfolgreich, jedoch mit äußerst hohem Blutzoll. Das Regiment mußte dringendst abgezogen und aufgefrischt werden. Somit wurde beschlossen, aus den Luftwaffen-Feldbataillonen 1 bis 5 eine neue Erdkampf-Truppe aufzustellen.

Am 26. Februar 1942 wurde der Stab des Luftlande-Sturm-Regiments 1 zum Stab der Luftwaffen-Brigade „Meindl“ umgewandelt, dessen Kommandeur Generalmajor Eugen Meindl wurde auch Chef der schnell zur Luftwaffen-Division „Meindl“ aufgestockten Kampftruppe.

Die Luftwaffen-Division wurde aus der Notwendigkeit der schweren Verluste des Heeres im Winter 1941/42 aufgestellt und war der Vorgänger der später aufgestellten Luftwaffen-Feld-Divisionen. Die Division wurde nicht geschlossen als Kampfverband eingesetzt. Die Bataillone waren einzeln bei den Sicherungstruppen des II., X. und XXXIX. Armeekorps der 16. Armee eingesetzt.

Im Dezember 1942 wurde die Division zur Aufstellung der 21. Luftwaffen-Feld-Division verwandt. Insbesondere die 21. Luftwaffen-Feld-Division hatte deshalb stets eine Elitestellung innerhalb der Erdkampfgruppen der Luftwaffe. Die geplante 22. Luftwaffen-Feld-Division, ebenfalls aus Teilen der Luftwaffen-Division „Meindl“, wurde nie fertig aufgestellt, die dafür bereitgestellten Truppenteile wurden hauptsächlich der 21. LFD zugeführt.

Gliederung

  • Luftwaffen-Feld-Regiment 1
  • Luftwaffen-Feld-Regiment 2
  • Luftwaffen-Feld-Regiment 3
  • Luftwaffen-Feld-Regiment 4
  • Luftwaffen-Feld-Regiment 5
  • Luftwaffen-Feld-Regiment 14
  • Luftnachrichten-Abteilung

21. Luftwaffen-Feld-Division

Luftwaffen-Feld-Division 21 in der Hauptkampflinie bei Kamenke im Winter 1943/44
Die Plakette für hervorragende Leistungen und Verdienste um die 21. Luftwaffen-Felddivision zeigt auch das Truppenkennzeichen der Division – ein stürzender Adler mit Stielhandgranate.

Die 21. Luftwaffen-Felddivision (21. LFD), ab 1. November 1943 Feld-Division 21 (L), war ein Großverband der Wehrmacht und ab Dezember 1942 direkter Nachfolger der Luftwaffen-Division „Meindl“. Die Division wurde im Bereich der Heeresgruppe Nord südlich des Ilmensees bei Staraja Russa an der Ostfront eingesetzt.

Im Zuge der Rückzugsbewegungen gelangte die „Adler-Division“ über Lettland nach Kurland und erlitt schwere Verluste, u. a. wurde im Juni 1944 die II. Abteilung/Artillerie-Regiment 21 vernichtet. Im November 1944 wurde die Division bis auf den Divisions-Stab und die Divisions-Einheiten in die 329. Infanterie-Division nun als Heerestruppe eingegliedert. Der Stab und die Reste der Division nahmen bis Kriegsende als Kampfgruppe Nord bzw. Kampfgruppe „Barth“ an den Gefechten im Kurland-Kessel teil.

Gliederung

  • Luftwaffen-Jäger-Regiment 41
  • Luftwaffen-Jäger-Regiment 42
  • Luftwaffen-Jäger-Regiment 43
  • Luftwaffen-Artillerie-Regiment 21
  • Panzerjäger-Abteilung der Luftwaffen-Feld-Division 21
  • Luftwaffen-Pionier-Bataillon 21
  • Radfahr-Abteilung der Luftwaffen-Feld-Division 21
  • Luftnachrichten-Kompanie der Luftwaffen-Feld-Division 21
  • Versorgungseinheiten der der Luftwaffen-Feld-Division 21

Umgliederung 1944

Anfang 1944 wurde die Division zu einer Infanterie-Division neuer Art umgegliedert. Die Division war die einzige Luftwaffen-Feld-Division mit drei Jäger-Regimenter (dem Heer unterstellt), was an der hohen Anzahl ehemaliger Fallschirmjäger lag.

  • Luftwaffen-Jäger-Regiment 41 (L)
  • Luftwaffen-Jäger-Regiment 42 (L)
    • Oberst Neudörffer
  • Luftwaffen-Jäger-Regiment 43 (L)
    • Oberstleutnant Morton Douglas (1944/45)
  • Füsilier-Bataillon 21 (L)
  • Artillerie-Regiment 21 (L)
    • Oberst Friedrich (1944)
  • Pionier-Bataillon 21 (L)
  • Divisionseinheiten 21 (L)

Kampfgebiete und Führer

Unterstellung und Einsatzräume

Datum Korps Armee Heeresgruppe Einsatzraum
Januar 1943 X 16. Armee Nord Staraja Russa
April 1943 Höhne
Juni 1943 VIII
März 1944 VI. SS 18. Armee Opotschka
April 1944 XXXVIII. Lettland
Oktober 1944 Kurland
November 1944 Kleffel
Dezember 1944 VI. SS 16. Armee
Januar 1945 XVI.
Februar 19451 XXXXIII.
März 19451 XVI.

1: Nur Stab

Kommandeure

Datum Dienstgrad Name
Dezember 1942 Generalleutnant Richard Schimpf
12. Oktober 1943 Generalmajor Rudolf-Eduard Licht
1. April 1944 Generalmajor Rudolf Goltzsch
8. April 1944 Generalmajor Rudolf-Eduard Licht
18. August 1944 Generalleutnant Albert Henze
16. Februar 1945 Generalmajor Otto Barth

Der Mord von Leningrad

Am 4. Januar 1946 wurden neun Angehörige der Feld-Division in Leningrad gemeinsam mit zwei weiteren Heeresoffiziere in einem Schauprozeß vor einem Militärtribunal schuldig gesprochen, angebliche „Kriegsverbrechen“ begangen zu haben. Acht der elf Angeklagten wurden am 5. Januar 1946 öffentlich gehängt, drei erhielten lange Strafen als deutsche Zwangsarbeiter in einem GULag. Diese Männer waren:

  • Generalmajor Heinrich Remlinger (Lebensrune.png 1882)
  • Hauptmann Karl Herrmann Strüffling (Lebensrune.png 1912 in Rostock), Chef der 2. Kompanie des II. Bataillons z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (Feld-Division 21 [L])
  • Oberleutnant Franz Wiese (Lebensrune.png 1909), Chef der 1. Kompanie des II. Bataillons z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (20 Jahre GULag)
  • Leutnant Eduard Sonnenfeld (Lebensrune.png 1911 in Hannover), Führer des Pionierzuges 322/Grenadier-Regiment 322 der 285. Sicherungs-Division bzw. 281. Infanterie-Division.[1]
  • Oberfeldwebel Fritz Engel (Lebensrune.png 1915 in Gera), Zugführer in der 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Oberfeldwebel Ernst Böhm (Lebensrune.png 1911 in Oschersleben), Zugführer im II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Feldwebel Erich Paul Vogel, Zugführer in der 1. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (20 Jahre GULag)
  • Obergefreiter Erwin Skotki (Lebensrune.png 1919), 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Soldat Gerhard Janicke (Lebensrune.png 1921 in Kappe), 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Soldat Erwin Ernst Geherer (Lebensrune.png 1912), 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Soldat Arno Diere (Lebensrune.png 1920), 1. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (15 Jahre GULag)

Literatur

  • Kurowski, Franz: Demjansk – Der Kessel im Eis, Wölfersheim-Berstadt 2001, ISBN 978-3790907186
  • Lodieu, Didier: La division Meindl.
  • Muñoz, Antonio: Görings’s Grenadiers: The Luftwaffe Field Divisions, 1942–1945, Europa Books Inc. (2002), ISBN 978-1891227400
  • Georg Jagolski: Chronik der 21. Luftwaffen-Felddivision 1942–1945, Cuxhaven 1987 (erweiterte Ausgabe 1992)

Verweise

Fußnoten

  1. Mit einer Verfügung vom 11. November 1944 wurde die Division die 281. Infanterie-Division.