Amplatz, Luis

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Luis Amplatz (1926-1964)

Luis Amplatz (Lebensrune.png 28. August 1926 in Bozen-Gries; Todesrune.png 7. September 1964 ermordet auf einer Almhütte bei Saltaus in Passeier) war ein deutscher Freiheitskämpfer im Kampf um die Freiheit des von Italien annektierten Südtirols, der für diese Sache starb.

Leben

Jugend

Luis Amplatz wurde am 28. August 1926 als zweites von acht Kindern in Gries-Bozen geboren. Drei seiner Geschwister starben im Kindesalter. In der Zeit faschistischer Unterdrückung besuchte Luis Amplatz die verbotene Katakombenschule. Schon in seiner Kindheit lernte er die faschistische Unterdrückungspolitik kennen. Als er in die faschistische Jugendorganisation „Ballilas“ eintreten sollte, weigerte er sich.

Kriegsjahre

Im Mai 1944 wurde Luis Amplatz zur Deutschen Wehrmacht einberufen. Er kam zum „Polizeiregiment Alpenvorland“, welches in Oberitalien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt wurde. Am Ende des Krieges kam Amplatz in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, konnte aber flüchten.

Aktive Jahre in Südtirol

Nach dem Krieg bemühte sich Amplatz für den Wiederaufbau des Südtiroler Schützenwesens. Amplatz wird Mitglied in der Südtiroler Volkspartei (SVP), erkannte aber schnell die lasche Gangart der Partei und ging von nun an einen eigenen Weg. Er wurde einer der engsten Freunde von Sepp Kerschbaumer, mit dem er später den Befreiungsausschuß Südtirol (BAS) gründete. Als im Mai 1961 einige Aktivisten verhaftet wurden, gehörte auch Amplatz zu den Verdächtigen. Ihm gelang durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver die Flucht nach Innsbruck, er konnte somit seine Heimat nur mehr unerkannt betreten. In Innsbruck wurden mit Freunden aus Österreich weitere Aktionen geplant. Amplatz war immer wieder an Sprengungen in Süd-Tirol beteiligt.

Im November 1963 machten Jörg Klotz und Luis Amplatz Bekanntschaft mit den Kerblerbrüdern Christian und Franz. Trotz Warnungen wurden die Brüder Kerbler mit nach Süd-Tirol und auf die Brunner Mahder genommen.

Luis Amplatz wurde wegen Widerstandsaktionen gegen die italienische Besatzungsmacht 1964 in Abwesenheit zu 25 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt. Trotzdem kehrte er in seine Südtiroler Heimat zurück, um weiteren Widerstand zu organisieren.

Der Meuchelmord

Der italienische Agent Christian Kerbler erschoß Luis Amplatz[1] am 7. September 1964 im Schlafe,[2] Jörg Klotz wurde verwundet, konnte sich aber nach Nordtirol retten.[3] Christian Kerbler wurde angeblich verhaftet und konnte, wie durch ein Wunder, aus dem Polizeiwagen flüchten.

Über 20.000 Menschen kamen nach Bozen zum Begräbnis von Luis Amplatz. Auf dem Grabstein von Luis Amplatz steht geschrieben:

Freund, der du die Sonne noch schaust, grüß mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt.

Zusätzliches

Am 24. Januar 1962 veröffentlichte die Tageszeitung „Alto Adige“ einen Leserbrief von Luis Amplatz. Nachfolgend ein Auszug daraus:

… und nun zur Sache.

Sie reden hier von einem Wiederaufflammen des Terrorismus, weil 12 Terroristen noch nicht hinter Schloss und Riegel sind. Wissen Sie ganz genau, daß das alles Terroristen sind? Wenn ja, warum habt ihr dann so Angst? Seid ihr doch ein 50-Millionen-Volk und habt vor 12 Hänschen Angst? Das ist allerhand, wenn man weiß, daß in Südtirol allein zirka 50.000 Polizisten, Carabinieri und Soldaten stationiert sind! Ihr werdet sagen: Wir haben keine Angst! Ich aber sage euch: Ihr habt doch Angst und deswegen, weil ihr vor der Welt ein sehr schlechtes Gewissen habt. Ihr Italiener nennt uns die Terroristen. Die Terroristen aber seid ihr!

Ihr habt uns unser Land gestohlen und über 40 Jahre hindurch terrorisiert! Ihr habt uns Grund und Boden für Industrie, Wohnviertel, Straßen, italienische Schulen und Kindergärten, Kasernen, Wasserkraftwerke usw. weggenommen! Habt uns den deutschen Unterricht in Schulen und Kindergärten verboten. Habt Lehrpersonen oder Leute, die sich für sie eingesetzt haben, gemartert und zu Tode gequält!

Ihr habt sogar Friedhöfe geschändet, indem ihr die deutschen Inschriften auslöschtet!

Ihr habt hunderte unserer Landsleute gefoltert, ja sogar gemordet habt ihr!

Und gerade ihr wollt sagen, wir wären Terroristen. Ihr seid nicht besser, als die Nazis im KZ. Ihr seid faschistische Verbrecher im weißen Hemd. Jawohl, das seid ihr!

Aber merkt euch gut: Noch seid ihr nicht unsere Herrscher! Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher! …


Ein kurzes Gedicht von Luis Amplatz:

„Der Himmel ohne Sterne
gibt keinen Hoffnungsschein;
die Hilfe ist so ferne
und wir sind ganz allein.
Aus Leid und Kerkermauern
erhebt sich ein Symbol,
es wird uns überdauern
die Treue zu Tirol.

Die Familie Amplatzs erhielt 1983 den Andreas-Hofer-Preis des Deutschen Anzeigers.

Sonstiges

Die Musikgruppe Vermaechtnis widmete Amplatz auf ihrem Album Tyrolia ein Lied.

Literatur

  • Günther Obwegs: Freund, der du die Sonne noch schaust...Luis Amplatz - Ein Leben für Tirol, Verlagsanstalt Athesia AG, Bozen 2004, ISBN 88-8266-326-4

Verweise

Fußnoten

  1. Amplatz fiel einem vom italienischen Geheimdienst gedungenen Meuchelmörder zum Opfer, der ihn im Schlaf erschoß.
  2. Ermordet in der Nacht vom 6. auf den 7. September 1964.
  3. Sein Kampf- und Weggefährte Georg Klotz konnte sich schwerverwundet nach Nordtirol durchschlagen.