Mädchenjahre einer Königin

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Mädchenjahre einer Königin
Mädchenjahre einer Königin.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Mädchenjahre einer Königin
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Erich Engel
Drehbuch: Ernst Marischka
Produktion: Klagemann-Film GmbH
Musik: Walter Kollo
Kamera: Bruno Mondi, Otto Baecker
Schnitt: Carl Otto Bartning
Besetzung
Darsteller Rollen
Jenny Jugo Victoria, Königin von England
Otto Tressler Lord Melbourne, Ministerpräsident
Olga Limburg Herzogin von Kent, Victorias Mutter
Renée Stobrawa Baronin Lehzen, Victorias Erzieherin
Enrico Benfer Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha
Gustav Waldau Professor Lenkmann
Paul Henckels König Leopold von Belgien
Heinz Salfner George, Kammerdiener
Werner Pledath Lord Cunningham
Ernst G. Schiffner König Wilhelm der Niederlande
Erik Ode Prinz Heinrich von Oranien
Angelo Ferrari Alexander, Großfürst von Rußland
Ernst Rotmund Baron Brunow, russischer Botschafter
Julius Brandt Erzbischof von Canterbury
Herbert Hübner Sir John Conroy
Fritz Nygrin Taglione, Tanzmeister
Lotte Spira Lady Flora Hastings

Mädchenjahre einer Königin ist ein deutscher Spielfilm von 1936. Die Uraufführung fand am 28. Februar 1936 statt.

Weitere Stoffverfilmung

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der König von England liegt im Sterben, seit Tagen rechnet man mit seinem Tode. Jedermann in der Regierung und bei Hofe weiß, daß nach dem Erbfolgegesetz die achtzehnjährige Prinzessin Victoria von Kent Königin von England werden wird. Alle wissen es – nur nicht Victoria. Ihr Leben läuft in ewigem Gleichmaß, ihre Lehrer kommen und gehen, das Verhältnis zu der eitlen Mutter ist nicht das beste – der einzige Mensch, zu dem die Prinzessin Vertrauen hat, ist ihre Erzieherin, die Baronin Lehzen. Ihr wird auch die Aufgabe übertragen, Victoria auf ihre neue Lebensaufgabe vorzubereiten. Wie zufällig kommt das Gespräch auf die Geschichte des königlichen Hauses. Victoria erkennt, weshalb die Menschen plötzlich alle so seltsam zu ihr sind. – Victoria ist Königin von England. Auf ihren schmalen Schultern lastet die Bürde, ein Weltreich zu regieren, und diese Bürde wird dadurch nicht leichter, daß sich auffällig viele Hände finden, die ihr beim Tragen helfen wollen. Victoria fühlt, daß man ihre Schwäche, ihre Jugend und ihre mangelnde Erfahrung ausnutzen will und daß fast allen diesen Ratgebern das eigene Wohl weit näherliegt als das des ihr anvertrauten Volkes. Und als ihr gar zu dringend geraten wird, den Premierminister Lord Melbourne und sein Kabinett zu entlassen, da tut sie das Gegenteil und läßt ihn im Amt. Als ihr beim Verlesen der Thronrede vor innerer Erregung das Dokument mit dem offiziellen Text aus den Händen fällt, da findet sie aus dem Herzen heraus Worte des guten Willens und der Verantwortungsfreudigkeit. – Sie wächst mit der Größe der ihr gestellten Aufgabe. Sie hört auf Melbournes Rat, ohne sich der eigenen Entschlußfreiheit zu begeben. Als sie zu ahnen beginnt, daß nicht alle Menschen in dem reichen England ein glückliches Leben führen, als sie erfährt, daß die beginnende Industrialisierung Elendsviertel in den Städten schafft, da erzwingt sie Gesetze für die Armen. – Ihre Mutter ist mit der Entwicklung der Dinge ebensowenig einverstanden wie ihr Onkel, der König Leopold von Belgien. Und da es ihnen selbst nicht gelingt, Victorias Entschlüsse zu beeinflussen, so sehen sie als einzigen Ausweg Victorias baldige Heirat. Ausnahmsweise haben sich diesmal beide nicht über eine gemeinsame Marschroute geeinigt, so daß sie sich kurz vor dem Geburtstag der Königin, der wie geschaffen zu sein scheint für eine festliche Verlobung. gegenseitig mit ihren Kandidaten überraschen. Mama ist für den Prinzen Wilhelm von Oranien, den Sohn des niederländischen Königs, der Onkel dagegen für den russischen Großfürsten Alexander. Und da auch Melbourne sich mit Victorias Verheiratung beschäftigt und seinerseits den Prinzen Albert von Sachsen-Coburg-Gotha ausersehen hat, so sieht Victoria, die gar nicht ans Heiraten denkt, ihre Geburtstagsvorfreude durch die Ankündigung von drei Heiratskandidaten getrübt. Sie hat keineswegs die Absicht, sich in eine Privatsache, wie ihre Heirat, hineinreden zu lassen, auch nicht von Melbourne. Kurz entschlossen läßt sie am Vortage der festlichen Ereignisse ein bescheidenes Köfferchen packen und fährt mit Baronin Lehzen und dem zuverlässigen Diener George davon. Aber nicht nach Schloß Windsor, wie sie offiziell angibt, sondern nach Dover, denn sie will weiter nach Paris. Diese königliche Inkognito-Reise nimmt ein vorzeitiges Ende, denn bei Dover zwingt sie ein Unwetter, in einem recht zweifelhaften Gasthaus Station zu machen. Victoria nimmt diesen Zwischenfall weniger tragisch als ihre besorgten Begleiter. Ihre gute Laune steigert sich, als sie die Bekanntschaft eines netten jungen Mannes macht, den sie erst für einen Hausdiener hält und entsprechend behandelt und der sich ihr dann beim Abendessen inmitten trinkfester Matrosen, die den Geburtstag ihrer Queen feiern, als junger Student vorstellt. Sie weiß nicht, daß einer der Heiratskandidaten, nämlich Prinz Albert, vor ihr sitzt, denn Albert wünscht ebenfalls inkognito zu bleiben. Er ist seinem Erzieher, Professor Lenkmann, ernstlich böse. Man hat ihm eine Studienreise nach England versprochen, und ihm erst auf englischem Boden die schwebenden Heiratspläne eröffnet. Albert ist gegen Heirat im allgemeinen und gegen ein Leben als Prinzgemahl an der Seite der ihm unbekannten Victoria im besonderen. Victoria erfährt, daß der junge Student aus Deutschland kommt, sie fragt ihn so nebenbei ein wenig über seine Mitreisenden aus, und ihr neuer Bekannter benutzt die Gelegenheit, um seiner Wut Ausdruck zu geben. Jawohl, an Bord habe sich auch Prinz Albert befunden, aber der denke gar nicht daran, diese unmögliche Victoria zu heiraten. Albert hat lichterloh Feuer gefangen. Er eröffnet seinem Begleiter, daß er keineswegs nach London reisen, sondern das reizende Mädchen mit nach Paris begleiten werde. Lenkmann zittert um seine diplomatische Mission, und da der gerade Weg ihm der beste dünkt, so geht er zu Victoria und erklärt ihr, wer sein Schützling ist. Er beschwört sie, im Staatsinteresse sofort abzufahren und auf Albert zu verzichten. Victoria reist ab – aber nicht nach Paris, sondern nach London. Hier wird sie sehnsüchtig erwartet. Die intime Familienfeier am Vorabend des Geburtstages, zu der zwei prinzliche Heiratskandidaten erschienen waren, mußte schon in Abwesenheit der Hauptperson vor sich gehen. Gott sei Dank, daß Victoria wenigstens bei dem abendlichen Geburtstagsball anwesend sein wird. Das Fest beginnt. Victoria sieht schöner und strahlender denn je aus. Der Oranier und der Großfürst werden ihr vorgestellt – beide scheinen keinen besonderen Eindruck auf sie zu machen. Die Königin zeigt überhaupt eine merkwürdige Unruhe, als erwarte sie noch jemand. Seltsamerweise ist auch der sonst so ruhige Melbourne nervös. Erst als Albert mit seinem Erzieher erscheint, glätten sich ihre besorgten Mienen. Victoria schwankt zwischen Furcht und Hoffnung. Wird Alberts Zuneigung zu der Unbekannten aus Dover größer sein als seine Abneigung gegen die Königin Victoria? Zuerst entwickeln sich die Dinge wunderbar. Victoria und Albert tanzen Walzer, und jedermann muß zugeben, daß sie ein schönes Paar sind. Aber dann gibt es unvorhergesehene Schwierigkeiten. Der übereifrige Lenkmann hat Albert darauf aufmerksam gemacht, daß man die englische Königin nicht um ihre Hand bitten darf, sondern daß sie diese gewähren muß. Keine schönen Vorbedingungen für eine Liebeserklärung, besonders wenn der weibliche Teil nichts von diesem Brauch weiß und das Schweigen des Mannes falsch auslegt. Lord Melbourne ist schließlich wieder derjenige, der die Lage erkennt und ihre Schwierigkeiten beseitigt. Über alle Hofgesetze hinweg finden Victoria und Albert die befreienden Worte.