Münchner Geiselmord

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Ehrengrab für die im Luitpold-Gymnasium ermordeten Geiseln des roten Terrors der Rätezeit

Der Münchner Geiselmord oder Geiselmord in München war ein Massaker der Kommunisten der sogenannten „Roten Armee“ (Selbstbezeichnung „Rote Garde“) im München am 30. April 1919 unter dem vaterlandsverräterischen Soldatenrat und „Stadtkommandanten“ Rudolf Egelhofer in Absprache mit KPD-Funktionär Fritz Seidel, der als „Kommandant der Sektion IV“ (Gärtnerviertel) der Befehlshaber vor Ort war.

Dieser feige Geiselmord war der Auslöser für die Entscheidung, jedwede Verhandlungen mit den linken Tätern einzustellen und die bayerische Hauptstadt durch Reichsexekution unter Generalleutnant Ernst von Oven (mit Freikorps unter Franz Ritter von Epp und anderen) zu befreien.

Vorgeschichte

Räterepublik

Am 7. April 1919 wurde vom Zentralrat der bayerischen Republik unter Ernst Niekisch und dem Revolutionären Arbeiterrat in München die bayerische Räterepublik ausgerufen. Ministerpräsident Johannes Hoffmann geriet in München in die Defensive, wurde für abgesetzt erklärt und wich mit seinem Kabinett nach Bamberg aus. Am 13. April 1919 besetzte der „Aktionsausschuß“ alle öffentlichen Gebäude und die Standquartiere der „Republikanischen Schutztruppe“ (Luitpold-Gymnasium, Kirchenschule und Stielerschule). Der Palmsonntagsaufstand der Republikanischen Schutztruppe unter dem Kommando von Alfred Seyffertitz, die Verbrecher der roten Räte zu vertreiben, schlug vorerst fehl. Damit war am Abend des „Palmsonntags“ nicht die Wiedereinsetzung der Regierung Hoffmann, sondern die Übernahme der Regierung durch die kommunistischen Horden erreicht.

In München soll es während der Herrschaft des roten Terrors bis zu 1.500 Geiseln gegeben haben, manche nur stundenweise. Manche konnten sich mit Geld freikaufen, vereinzelte „Vollzugsratsmitglieder“ setzten sich ebenfalls erfolgreich für Geiseln ein.

Heuchelei des roten Pöbels: das Verbrechen verurteilen, aber die im Endeffekt verantwortlichen Führer der Putschisten decken

30. April 1919

Dem roten Spuk der kommunistischen Terroristen im München wird ein Ende gemacht, gefangener Rotarmist am 3. Mai 1919

Der neue „Aktionsausschuß“ wendete sich an Ministerpräsident Johannes Hoffmann und erklärte sich bereit, die Waffen niederzulegen. Voraussetzung war, daß die „Weißen Truppen“ die Stadt nicht betreten würden. Ministerpräsident Hoffmann lehnte das Ansinnen mit den Worten ab:

„Bedingung ist unannehmbar. Legt die Waffen nieder, jeder Widerstand ist nutzlos“.

Über München kreisende Flugzeuge warfen Flugblätter ab:

„[...] Kopf hoch und Mut! Hilfe naht, die Euch vom russischen Terror und Schrecken des Bolschewismus befreien wird“.

Ein anderes Flugblatt informierte darüber, daß München von bayerischen Truppen umstellt war und forderte die Bevölkerung auf:

„Hört die Stimme der Vernunft! Laßt ab vom bewaffneten Widerstand. Meidet die Straßen und Plätze, damit das Blut Unschuldiger nicht vergossen wird. Die Truppen der Regierung brechen schonungslos jeden bewaffneten Widerstand, um der Not Aller ein Ende zu machen. Lebensmittel, Kohlen, Rohstoffe stehen zur Einfuhr nach München bereit. gez. Hoffmann, Ministerpräsident“

Handzettel mit folgendem Inhalt wurden verteilt:

„Die Weiße Garde steht vor den Toren Münchens! Nieder mit den Hunden der Weißen Garde!“

Plakate der „Roten Armee“ forderten die Arbeiter und Soldaten auf, die „preußische Herrschaft“ abzuschütteln und sich bewaffnet dem Feind entgegenzustellen. Die KPD warb in einem Flugblatt zum Eintritt in die „Rote Armee“, während sich Eugen Leviné, Max Levien (die die Folterungen im Luitpold-Gymnasium angeordnet hatten) und Towia Axelrod in Sicherheit brachten. Auf schriftlichen Befehl Rudolf Egelhofers hin wurde das Dienstauto des inzwischen geflohenen päpstlichen „Nuntius“ beschlagnahmt. Der Wagen war jedoch nicht fahrbereit.

Hier soll es sich um eine Todesanzeige der Thule-Gesellschaft für ihre im Luitpold-Gymnasium ermordeten Mitglieder handeln, Bayerische Staatszeitung vom 8. Mai 1919. Die Echtheit wird jedoch historisch bezweifelt, da die vermeintlichen Auftraggeber des Germanen-Ordens die Namen z. T. falsch geschrieben haben, aus einem Freiherr wurde auch ein Baron. Die Falschschreibung geht auf die ersten z. T. fehlerhaften Zeitungs- und Polizeiberichte zurück, wo die Namen derart standen. In den Gerichtsakten findet man die richtige Schreibweise, nur von Seydlitz wird in verschiedenen Quellen auch von Seidlitz geschrieben.

Der Geiselmord

Die meisten der Geiseln wurden am 26. April festgenommen, manche waren schon davor für Tage Gefangene der Roten gewesen, aber wieder freigelassen worden. Vom 26. bis 28. April verbrachten sie im Polizeigefängnis in der Ettstraße, wurden dann am 28. April verschleppt und kurz nach 16 Uhr im Luitpold-Gymnasium eingeliefert. Von Teuchert wurde am 29. April und Professor Berger am Vormittag des 30. April festgenommen. Die Geiseln wurden gefoltert und mußten niedrige Dienste verrichten, vom Kartoffelschälen bis zu Putzdiensten.

Die kommunistischen Mannschaften des 1. Infanterie-Regimentes der 1., 2. und 3. Abteilung forderten für acht „Gefallene“ in Dachau, sofort 40 Geiseln (pro Mann fünf Geiseln) zu erschießen, Karl Petermeier, Adjutant Egelhofers, nahm dies auf der Stadtkommandantur entgegen und leitete die nun mit Stempel der Landeshauptstadt München versehene „Resolution“ an seinen Chef weiter, mit der Bitte, „die Sache in die Hand zu nehmen“. Egelhofer gab seine Zustimmung und leitete den Schriftzug an den „Vollzugsrat“ weiter. Egelhofer befahl, nach Seidel, sowohl schriftlich als auch mündlich die Erschießungen, die der Kommandant des Luitpold-Gymnasiums Fritz Seidel (Kaufmann, nach dem Krieg Hilfsarbeiter und Mitglied des Spartakusbundes) organisieren und beaufsichtigen sollte.

Am 30. April 1919 (manche Quellen berichten fälschlicherweise kurz nach Mitternacht, was auf ein Gerücht zurückgeht, die meisten jedoch berichten vom Nachmittag des 30. April) wurden 10 Geiseln, die hilflos im Keller (insgesamt 15 Personen auf 12 m², darunter der päpstliche Kämmerer Freiherr vom Moser, der überlebte und später dem Gericht berichten konnte) des Gymnasiums ausharrten mußten (unzählige Geiseln befanden sich auch im 2. Stock, es war ein Kommen und Gehen, wie Geisel Wolf Kerschensteiner später dem Gericht berichten konnte), im Hof von den mordgierigen Gewalttätern der Münchner Räterepublik erschossen. Unter ihnen befanden sich sieben Mitglieder oder Anwärter auf eine Mitgliedschaft der Thule-Gesellschaft, zwei ehemalige Soldaten des Husaren-Regimentes „Kaiser Nikolaus II. von Rußland“ (1. Westfälisches) Nr. 8, die für Angehörige der Garde-Kavallerie-Schützen-Division gehalten wurden und ein jüdischer Kunstprofessor, Mitglied einer antikommunistischen, deutschnationalen Bürgerwehr.

„Jeder, der wollte durfte auf die Geiseln schießen, angefeuert von den im (Luitpold-)Gymnasium anwesenden Prostituierten, Kellnerinnen und anderen Frauen, überboten sich die Rotarmisten in ‚Heldentaten’.“[1]

Die beiden Husaren wurden zuerst ermordet. Insbesondere der 18jährige Walter Hindorf war schlimm zugerichtet. Um 10 Uhr mußten sie sich im Schulhof zuerst an die Mauer, dann an die Wand stellen. Zeugen berichteten, sie hätten sich noch die Hand gereicht. Die Bluttäter ließen sie minutenlang so stehen, dann mußten sie sich umdrehen, wurden verhöhnt, mußten dann wieder mit dem Gesicht zur Mauer, und wurden endlich von ihrem Leiden erlöst. Hindorf war sofort tot, auf Fritz Linnenbrügger mußte noch mehrfach geschossen werden.

Als besonders grausam – und wie das Gericht feststellte, „in sadistischem Blutwahn“ – erscheint die Tatsache, daß die Geiseln aus nächster Nähe zuschauen mußten, wie die Vorhergehenden erschossen wurden. Den greisen Prof. Berger stieß und zerrte Rotarmist Johann Fehmer zur Richtstätte. Gräfin von Westarp wurde als „Hure“ beschimpft, und Georg Huber trat ihr mit dem Fuß in das Geschlechtsteil, während man sie zum Hinrichtungsplatz zerrte. Man hatte ihr zugestanden, auf dem Rücken eines Soldaten auf einem Blatt ein paar Abschiedszeilen an ihre Familie zu schreiben (10 bis 15 Minuten), sie übergab den Zettel den Schreiber. Sie drehte sich zur Hofmauer, nahm ihr Gesicht in ihre Hände, wurde getroffen und fiel auf die anderen Leichen. Anschließend trat einer der Kommunisten auf ihre Leiche ein und spuckte ihr ins Gesicht.

Wer am Boden noch Lebenszeichen von sich gab, wurde aus nächste Nähe in den Kopf geschossen, bis die Revolvertrommel leer war. Das Gericht,[2] welches gegen 16 Angeklagte das Strafverfahren leitete (114 Zeugen), stellte später fest, daß die meisten anwesenden „Rotarmisten“ vorbestrafte Verbrecher waren, alleine 14 der 16 Angeklagten:

„Der Abschaum der Menschheit peinigte dort unschuldige Bürger zu Tode und spreizte sich in frecher Verworfenheit rühmlichst nach begangener Tat. Man konnte in dieser Auslese ein Spiegelbild der bayerischen Roten Armee erblicken.“[3]

Nachspiel

Im Ausland titelten große englischsprachige Zeitschriften mit „Munich Savagery“ (Münchner Grausamkeit), auch deutsche Zeitungen überschlugen sich, ab dem 3. Mai trauten sich auch wieder Zeitungen in München frei zu berichten:

„Die bestialische Ermordung von Geiseln rief in der Stadt und auswärts – die Kunde drang in den ersten Vormittagsstunden am Donnerstag noch über den Burgfrieden hinaus – Entsetzen und unbeschreibliche Aufregung hervor. Die Ermordung erfolgte vor Mitternacht im Garten des Luitpoldgymnasiums. Die Geiseln wurden an die rückwärtige Wand gestellt. Den Befehl zum Feuern gab ein Mann der Roten Armee namens Seidl. Da sich die Soldaten des Leibregiments weigerten zu schießen, wurden auch Russen veranlaßt, die Ermordung auszuführen. Einige der Geiseln wurden durch Kolbenschläge und Bajonettstiche getötet. Unter den Ermordeten befand sich auch eine Frau. Die Leichen wurden beraubt und derart verstümmelt, daß sie bisher mit Ausnahme von dreien noch nicht erkannt werden konnten. Bei zwei Leichen fehlt die obere Hälfte des Kopfes. Die Leichen wurden in das gerichtsmedizinische Institut gebracht. [...] Bisher konnte noch eine weitere Leiche festgestellt (= identifiziert, d. V.) werden, und zwar die einer Gräfin Westarp.“ — „Münchner Neueste Nachrichten“, 3. Mai 1919

Ernst Toller befürchtete nun zurecht Vergeltungsmaßnahmen der „Weißen Truppen“ und bat deshalb Professor Ferdinand Sauerbruch, die Ermordeten abzuholen. Doch der Professor lehnte diese Bitte angewidert ab (die Leichen wurden dann von den Tätern am 1. Mai 1919 in das gerichtlich-medizinische Institut gebracht). Noch um 23 Uhr wurde eine Versammlung der „Betriebs- und Soldatenräte“ ins „Hofbräuhaus“ eingeladen. Ernst Toller beantragte die sofortige Einberufung eines „Bayerischen Rätekongresses“. Der Antrag wurde angenommen. Danach vertagte sich die Versammlung. Der neue „Stadtkommandant“ Max Mehrer (Mordgeselle Egelhofer war inzwischen zum „Kriegskommissar“ befördert worden) verweigerte die geplante Verhaftung von weiteren 500 Geiseln.

Die aus zahlreichen Freikorps, Vorläufiger Reichswehr und einem württembergischen Gruppenkommando bestehenden „Weißen Truppen“ befreiten München ab dem 1. Mai 1919. Insgesamt standen rund 35.000 Regierungssoldaten den rund 20.000 Rotarmisten (die sich selbst gerne aufwertend „Rotgardisten“ nannten) gegenüber, viele dieser Feiglinge versuchen nun, in das Umland zu fliehen.

Eines der Freikorps war das Freikorps „Oberland“, das vom Thule-Führer Rudolf von Sebottendorf gegründet und jetzt auch angeführt wurde. Insbesondere das Freikorps „Lützow“ und die Marine-Brigade „Ehrhardt“ bewährten sich auf beeindruckende Weise. Auch das Freikorps Werdenfels des Bayerischen Schützenkorps (Ritter von Epps Korps am 2. Mai als „Reserve“ unterstellt) konnte glänzen.

Die letzten Terrorbanden der sogenannten „Roten Armee“ wurden am 4. Mai in der Umgebung von München zerschlagen.

Die „Blutzeugen der Völkischen Bewegung“

Die am 30. April 1919 bestialisch ermordeten Geiseln waren:

um 10 Uhr (nach schwersten Mißhandlungen, insbesondere an Hindorf, gemeinsam an die Wand gestellt)
zwischen 16 und 17 Uhr (in Reihenfolge der Erschießung)

Literatur

  • Paul Schweder: Der Münchner Geiselmord vor Gericht, in: „Deutsche Kriminal-Bücherei. Eine Sammlung von Berichten über interessante Kriminalprozesse des In- und Auslandes“, Band I, Hochschul-Verlag (1919)
  • Der Münchener Geiselmord. Wer trägt die Schuld?, Verlag „Der Firn“ (1919)
  • Der Geiselmord in München, ausführliche Darstellung der Schreckenstage im Luitpold-Gymnasium nach amtlichen Quellen, Hochschul-Verlag (1919)
  • Karl Glock: Die Prozesse des Geiselmordes im Luitpold-Gymnasium in München vor dem Volksgericht – Einzige mit Unterstützung der Behörden reich illustrierte Ausgabe. Unparteiisch und ausführlich zusammengestellt nach den Berichten sämtlicher Münchener Zeitungen, 1920
  • Rudolf Schricker: Rotmord über München, Berlin, Zeitgeschichte (1934)

Fußnoten

  1. Otto Rudolf Braun: Hinter den Kulissen des Dritten Reiches, 1987, S. 50
  2. Am Montag, den 1. September 1919, begann vor dem Volksgericht in München im Schwurgerichtssaal die Verhandlung gegen die Teilnehmer an dem entsetzlichen Geiselmord im Luitpold-Gymnasium in München.
  3. Der Geiselmord in München – Ausführliche Darstellung der Schreckenstage im Luitpold-Gymnasium nach amtlichen Quellen, Seite 13
  4. Deike, Neuhaus und von Seydlitz waren alle Schüler der „Akademie der bildenden Künsten“
  5. Freiherr von Teuchert wurde als einziger statt in den Rücken in die Brust geschossen, da er sich heldenhaft weigerte, sich umzudrehen.