Maginotlinie

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Die Lage im Westen nach dem Versailler Diktat:
Deutschland ist Wehrlos!

Die Maginot-Linie (Ligne Maginot) wurde als französische Wehranlage 1930 bis 1940 als Bollwerk an der französischen Ostgrenze und zum Teil auf bereits annektiertem deutschen Territorium errichtet. Gegen den Widerstand verschiedener junger Generäle wie Charles de Gaulle, die eine mobile motorisierte Kriegführung fordern, setzt Marschall Henri Philippe Pétain die Errichtung der Maginot-Verteidigungslinie durch.

Erläuterung

Vorläufer der Verteidigungslinie war die seit 1874 gebaute Barrière de Fer (système Séré de Rivières), ein System von Festungsringen um wichtige Städte. Größtenteils nur gemauert, wurden viele Anlagen im Ersten Weltkrieg zerschossen.

Namensgeber der Linie war der französische Kriegsminister 1922-Mitte 1924 und Ende 1929-Anfang 1932 André Maginot, der das am 14. Januar 1930 veröffentlichte Gesetz zum Bau und der Finanzierung, das loi Maginot, Dezember 1929 durch den Senat brachte. 1920 begann die Planerstellung. Die Commission d'organisation des régions fortifiées (CORF) wird 1927 gegründet. Bis 1929 wurden von Korsika, über die Alpen bis in den Norden die Festungsgebiete Metz von Longuyon bis St. Avold und Lauter von der Saar bis zum Rhein mit Versuchsanlagen untersucht. An der Grenze zu Belgien verläßt man sich anfänglich auf Festungsanlagen des Verbündeten wie Eben Emael.

1930 bis 1935 wurden die Kernanlagen/Werke (ouvrages) mit Gefechtsblöcken (blocs) und seitlich angebauten Artillerie- und Infanteriekasematten sowie Unterkünften (abris) gebaut; grandes ouvrages mit bis zu 1000 Mann. Sie bestanden aus mehreren Blocks und gewöhnlich ca. 1000 m vom Gefechtskern entfernten zwei Eingangsblocks für Munition und Personal. Die Gefechtsblöcke waren mit nicht dreh- oder versenkbaren cloches (Glocken) oben drauf versehen die mit Periskop zur Beobachtung oder Zwillings-Mg bzw. Zwillings-Mg und 25 mm Pak ausgerüstet und nicht versenkbar waren. Die versenkbaren tourelles (Türme/Panzerkuppeln) gab es in mehreren Artillerie- und Infanterieversionen.

1936 wurde in Frankreich der Wehrdienst verkürzt, die Regierung der Front populaire (Volksfront) sorgte für innenpolitische Spannungen, die Achse Berlin-Rom wurde gegründet und im Oktober verkündete Belgien seine neue Neutralität. Trotzdem gab es keine nutzbare Erweiterung bei dem befreundeten Belgien allein schon wegen des hohen Grundwassers. Im Folgejahr wurden die Zwischenräume dieser Anlagen mit Mg, Panzersperren und Stacheldraht befestigt. Man konzentrierte sich weiter auf die Schließung der geographisch schlecht bebaubaren Saarlücke und baute südlich Sedan aus um Schutz gegen den Norden, also Belgien zu haben. Bis 1940 folgen noch einige Verstärkungsbauten. Zumeist petites ouvrages, geplante aber wegen Geldmangels nicht gebaute grandes ouvrages. Sie waren meist ohne Artillerie, hatten höchstens 81 mm Werfer, ein bis vier Gefechtsblöcke, nur ein Eingangsblock für Versorgung und Personal gemeinsam oder den Eingang in einem Gefechtsblock.

Zum Ende der französischen Baumaßnahmen waren gegen Deutschland 58 Werke und gegen Italien (kleine Maginotlinie) 50 Werke fertig. Dazu gehörten über 400 Kasematten an ein oder zwei Seiten eines Gefechtsblocks und Beobachterbunker/-kuppeln. Die Infanterie-Kasematten waren bewaffnet mit 37 oder 47 mm Pak, 50 oder 81 mm Werfern, gesichert gegen Gas durch Überdruck und gegen Eindringen mit Sprengkammern und versteckten Fluchtausgängen. Die Artillerie-Kasematten mit 75 mm oder 135 mm Geschützen und 81 mm Werfern. Die Wandstärke der Bunker betrug mindestens 1 m Beton, an den Frontseiten bis 3,5 m. 152 drehbare und versenkbare Panzertürme (Senkpanzer/tourelles) im Kaliber 2,5 cm Pak bis 13,5 cm Haubitze wurden eingebaut. Zusammen wurden, auf den rund 500 Kilometern. 344 Geschütze und 500 Pak in Stellung gebracht und Platz für 200 000 Soldaten geschaffen.

1938, nach der Befreiung des Sudetenlandes, wurden an den dort mit französischer Hilfe gebauten tschechischen Befestigungen Angriffstechniken gegen die ML getestet.

Zweiter Weltkrieg

Nach der leichten Eroberung der ML durch die Deutsche Wehrmacht im Westfeldzug 1940 und der schwereren Eroberung durch die Italiener wurden die zumeist unzerstörten Werke betriebsbereit gehalten, Waffen und Optik für den Atlantikwall ausgebaut und ab 1943 zur vor Luftangriffen sicheren Lagerung und Herstellung von Rüstungsgütern, für die Kriegsmarine und die Reichspost genutzt. 1944 wurden die Anlagen durch den Festungsbereich West gegen die angreifenden Alliierten ausgebaut und mit dem Westwall in Einklang gebracht und teilweise bis drei Wochen gehalten.

Kalter Krieg

Im Kalten Krieg wurde die ML 1950 bis 1955 modernisiert und bis 1970 militärisch genutzt. Seit 1976 wurden Werke für Besucher geöffnet.

Bildergalerie

Literatur

  • Alcorn, William: The Maginot Line 1928-45. 2003.
  • Die Bezwingung der Maginotlinie. In: OKW (Hg.): Sieg über Frankreich. 1940. S. 166-169.
  • Elmayer-Vestenbrugg, Rudolf von: Sturm auf die Maginotlinie – Soldatentod des Kommandeurs des Sturmbataillons der SA.-Standarte „Feldherrnhalle“. In: SA.-Männer im feldgrauen Rock. 1941. S. 170-175.
  • Fuhrmeister, Jörg: Bollwerk gegen Deutschland. In: Clausewitz. Heft 5. 2013. S. 66-71.
  • Hohnadel/Mary: Hommes et Ouvrages de la Ligne Maginot. Fünf Bände. 2004-2010.
  • Kaufmann: Analysis - The Maginot Line. In: World at War. Heft 31. 2013. S. 26-38.
  • Kaufmann/Kaufmann: Fortress France - The Maginot Line and French Defenses in WWII. 2007.