Delschaft, Maly

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Maly Delschaft (1898–1995)
Maly Delschaft mit Eugen Klöpfer

Maly Delschaft (Lebensrune.png 4. Dezember 1898 in Hamburg; Todesrune.png 20. August 1995 in Berlin; eigentlich Amalie Köster-Delschaft) war eine deutsche Schauspielerin, die seit etwa 1920 in vielen Spielfilmrollen zu sehen war.

Leben und Wirken

Die Tochter des Stukkateurs Hermann Friedrich Julius Delschaft und dessen Ehefrau Ida Caroline Christine, geborene Hillermann, spielte auf Vermittlung ihrer Mutter 1907 am Thalia Theater in Hamburg in einer Bühnenadaption von „Anna Karenina“ eine Knabenrolle.

Nach Schauspielunterricht während der Zeit des Ersten Weltkrieges durch Carl Wagner und Franz Kreidemann debütierte sie 1917 am Stadttheater Bremen. Als Luise Millerin war sie hier noch im selben Jahr in „Kabale und Liebe“ erstmals Hauptdarstellerin.

Über ein Engagement in Breslau 1919 wechselte sie Anfang der 1920er Jahre nach Berlin, spielte dort an verschiedenen Theaterbühnen wie dem Berliner Theater und kam zum Film. Ihre erste wichtige Stummfilmrolle erhielt sie 1924 an der Seite von Emil Jannings in „Der letzte Mann“. Ähnlich bedeutsam für ihren Durchbruch wurde für sie die Produktion „Varieté“ (1925), wo erneut Jannings ihr Partner war.

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre avancierte sie zum Stummfilmstar. Sie spielte typische Berliner Mädel, konnte allerdings außer in dem Film um den § 218 „Kreuzzug des Weibes“ (1926) keine besondere Aufmerksamkeit mehr hervorrufen. Die ursprünglich für sie vorgesehene Rolle der Lola-Lola in „Der blaue Engel“ ging an Marlene Dietrich.

Im Tonfilm wurden dann ihre Rollen immer kleiner, so daß sie sich verstärkt der Theaterarbeit widmete. 1933/34 trat sie am Kabarett der Komiker auf, von 1934 bis 1936 an der Komischen Oper, der Volksbühne und am Theater am Nollendorfplatz, danach vor allem am Theater in der Behrenstraße. Während des Krieges war sie 1941 als Hauptdarstellerin in dem Schwank „Der rote Unterrock“ erfolgreich, womit sie auch auf Tournee für die Truppenbetreuung in Frankreich ging.

Nach 1945 wirkte sie in 16 DEFA-Filmen mit. In „Familie Benthin“ (1950) erlebte sie als in Westdeutschland lebende Mutter, daß ihre Familienangehörigen im Osten besser gestellt sind, und in „Die Sonnenbrucks“ ebenso wie in „Das Beil von Wandsbek“ mimte sie eine Nationalsozialistin.

Bis zum Mauerbau 1961 gehörte sie der Ost-Berliner Volksbühne an. Danach erhielt die in West-Berlin lebende Künstlerin kaum noch Auftrittsmöglichkeiten. 1970 wurde ihr für ihr Lebenswerk das Filmband in Gold verliehen.

Filmographie

  • 1920: Die Berliner Range
  • 1921: Der Liebling der Frauen
  • 1921: Danton
  • 1922: Dämon Zirkus
  • 1923: Dudu, ein Menschenschicksal
  • 1924: Der letzte Mann
  • 1924: Lumpen und Seide
  • 1925: Sündenbabel
  • 1925: Der Mann auf dem Kometen
  • 1925: Die drei Portiermädel
  • 1925: Die unberührte Frau
  • 1925: Die Anne-Liese von Dessau
  • 1925: Varieté
  • 1925: Die eiserne Braut
  • 1925: Wenn du eine Tante hast
  • 1925: Der Hahn im Korb
  • 1925: Die da unten
  • 1926: Der Mann ohne Schlaf
  • 1926: Die letzte Droschke von Berlin
  • 1926: Die Wiskottens
  • 1926: Die Liebesbriefe des schönen Franz
  • 1926: Die Fahrt ins Glück
  • 1926: Die Kleine und ihr Kavalier
  • 1926: Jagd auf Menschen
  • 1926: Im weißen Rößl
  • 1926: Kreuzzug des Weibes
  • 1926: Die Abenteuer eines Zehnmarkscheines
  • 1926: Als ich wiederkam
  • 1926: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit
  • 1926: Mitgiftjäger
  • 1927: Liebe geht seltsame Wege
  • 1927: Das Recht zu leben/Das Recht der Mutter
  • 1927: Die Lindenwirtin am Rhein
  • 1927: Der Fluch der Vererbung
  • 1927: Die Strecke/Die Kirschen in Nachbars Garten
  • 1927: Die Ausgestoßenen
  • 1927: Petronella
  • 1928: Casanovas Erbe
  • 1928: Herr Meister und Frau Meisterin
  • 1928: Das Lied, das meine Mutter sang
  • 1928: Das Schicksal derer von Habsburg
  • 1928: Sechzehn Töchter und kein Papa
  • 1929: Das Recht der Ungeborenen
  • 1929: Die keusche Kokotte
  • 1929: Eros in Ketten/Sexualnot
  • 1929: Andreas Hofer

Auszeichnungen

1970: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film