Manege (Film)

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Manege
Manege(Film).jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Manege
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: Carmine Gallone
Drehbuch: Curt J. Braun
Produktion: Tobis
Musik: Leo Leux
Kamera: Friedl Behn-Grund
Liedtexte: Bruno Balz
Schnitt:
Bauten: Emil Hasler
Besetzung
Darsteller Rollen
Albert Matterstock Robert Arlen
Attila Hörbiger Thomas Arlen
Anneliese Uhlig Maria Morell
Lucie Höflich Barbara Morell
Otto Wernicke Jan Morell
Fita Benkhoff Miß Nelson
Anton Imkamp Gotthelf Nelson
Franz Pfaudler Clown Meyer
Friedl Haerlin Grete Arlen
Alfred Haase Zirkus-Direktor
Armin Münch Zirkus-Inspizient
Louis Ralph Polizei-Kommissar
Rosl Rauch Die Sängerin
Karl Platen

Manege ist ein Varietèfilm aus dem Jahre 1937 mit Albert Matterstock, Attila Hörbiger und Anneliese Uhlig, dessen Uraufführung am 8. Oktober 1937 war.

Handlung

Quelle
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Programmwechsel in einem großen Pariser Circus. – Auf der Bühne noch das exakte Arbeiten toller Sensations­nummern – hinter den Kulissen schon fertig gepackte Koffer und hastige Verabschiedungen reisefertiger Artisten. – Die Sensationsnummer des letzten Programms waren die Arlens, zwei Brüder, die am schwankenden Trapez ihre waghalsigen Tricks ausführen. Morgen sollen die beiden Brüder in London sein ... Zwischen Vorstellung und Abreise sucht Robert Arlen, der jüngere, vergeblich nach seiner Frau und seinem Bruder Thomas. Niemand kann ihm sagen, wo die beiden sind – – und dann erfährt er aus einem Brief, der für ihn abgegeben wur­de, das Unfassbare: Die beiden haben ihn betrogen und verlassen. — Wie betäubt stürzt Robert zu seiner Garderobe, reißt einen Revolver aus dem Koffer und eilt zum Bahnhof ... Eben verschwinden die Lichter des aus der Halle fahrenden Zuges. Erst morgen früh fährt der nächste Zug nach Cherbourg, aber dann wollen die beiden schon das auslaufende Schiff nach New York besteigen. Fassungslos irrt Robert durch das nächtliche Paris, bis ihn ein Kollege zufällig vor einem kleinen Cafè trifft und sich des völlig Verstörten annimmt. Fremd und verbittert sitzt Robert in diesem kleinen Lokal. nur den einen Gedanken vor sich: Er muss sie zur Rede stellen — er muss sich rächen! — Die ersten Zeitungen. die im Morgengrauen ausgerufen werden, bringen eine Schreckensnachricht: Der Express Paris— Cherbourg ist entgleist. — Robert irrt unter verzweifelten Menschen, die nach ihren Angehörigen suchen, durch eine kleine Bahnhofshalle, wo notdürftige Lager für die Verunglückten hergerichtet sind Endlich, in einem kleinen Schuppen, findet er seinen Bruder, unverletzt, bei Frau Arlen kann aber der Arzt nur noch den Tod feststellen. — Schweigend stehen die Brüder voreinander. Eigentlich wollte ich euch beide umbringen — denkt Robert. Nun ist ihm eine höhere Macht zuvorgekommen. — Fünf Jahre später. — Berlin. — Eröffnungsvorstellung in einem großen Zirkus. — Auch die 2 Arlens arbeiten in diesem Programm. Von Kindheit an haben sie ihre Nummer gemeinsam einstudiert- sie können sie können sich nicht trennen — zusammen sind sie eine Weltattraktion — allein sind sie nichts. — Aber sie haben seit jenem Tage nicht mehr miteinander gesprochen — sie wohnen in verschiedenen Hotels — sie haben getrennte Garderoben — sie führen ihre gemeinsame Arbeit aus und gehenen wieder auseinander, ohne einen Gruß zu wechseln. — An diesem Abend lernt Robert durch Zufall im Garderobengang ein Junges Mädchen — Maria Morell — kennen. Neben den „2 Arlens" ist „Das Todesauto" die große Sensation in diesem Programm. Maria ist die ausführende junge Artistin, die von ihrem Stiefvater — Jan Morell — gemanaget wird. — Robert erlebt an diesem Abend zum ersten Mal die Fahrt des Todesautos mit. Von einer hohen Bahn rast der kleine Wagen mit Maria in ein schleuderartiges Gestell, wird mehrere Male herumgewirbelt und landet nach einem frei in der Luft gedrehten Saltomortale auf einer Abfangvorrichtung. Unter dem rasenden Applaus des Publikums wird von einer Anzahl Clowns die ohnmächtige Maria aus der Manege getragen. Die Zuschauer merken nichts von der Tragödie, die sich allabendlich hier hinter den Kulissen abspielt. — Ein kleiner Kreis Artisten, der mit Robert am Eingang zur Manege steht, erinnert sich, dass vor Jahren dieselbe Nummer schon einmal versucht wurde und bereits nach dem siebenten Auftritt mit dem Tode der Artistin endete. — Robert will an der Garderobe Marias sich nach deren Befinden erkundigen, wird aber von ihrem Stiefvater brutal zurückgewiesen. — Am anderen Vormittag trifft Robert Maria bei der Probe und verabredet mit ihr einen kleinen Ausflug. Dabei erfährt er, dass sie selbst vor ihrer Arbeit eine Todes­angst hat, dass sie aber ebenso wie ihre Mutter völlig unter der Gewalt ihres Stiefvaters steht, der in ihr die große Sensation und die der verbundene Geldmöglichkeit sieht. Bei der Rückkehr zum Zirkus wird Robert der unfreiwillige Zeuge einer Probefahrt des Todesautos. — besetzte Wagen, der Maria von der nun erreichten völligen Sicherheit überzeugen soll, fliegt dabei aus der Bahn und wird zertrümmert. — macht Morell Vorhaltungen, die dieser brüsk zurückweist. — — Alles, was Robert in dieser Angelegenheit unternimmt, verläuft ebenso ergebnislos. Von der Polizei muss er erfahren, daß ein Einschreiten nicht zu erwarten sei, da das Leben Jedes Artisten in seiner eigenen Hand liege. — mit allen Kollegen, die er erreichen kann, um sie zu einer gemeinsamen Stellungnahme gegen diese Nummer bei der Direktion zu veranlassen. Die Kollegen haben volles Verständnis für ihn, aber sie beteiligen sich nicht, denn es ist ungeschriebenes Gesetz, daß kein Artist sich in die A-anderen einmischen darf. Kurz vor dem Auftritt Marias erklärt Robert in seiner hilflosen Wut dem Direktor, daß er in die Manege gehen Publikum zuschreien würde, daß hier ein Mord im Gange sei. Der Direktor sie sich daraufhin genötigt, Robert von einigen Angestellter zu lassen. Robert muß mit ansehen, wie Maria auch nach dieser Vorstellung bewußtlos aus der Manege getragen wird. — An diesem Abend kommt es in einem Artistencafè zu einem Auftritt zwischen Robert und Morell, der nur infolge des Eingreifens einiger Geste und Kellner nicht in etwas ausartet. Ein stiller Beobachter dieser Ereignisse ist Thomas Arien. Seit fünf Jahren leidet er unter dem Schweigen seines Bruders — set fünf Jahren drückt ihn das Schuldbewußtsein — seit fünf Jahren wartet er auf die Gelegenheit, die Feindschaft auslöschen zu können. — Thomas sieht den verzweifelten und hoffnungslosen Kampt, den sein Bruder um Maria führt. Aus einer Unterredung mit Maria wird ihm die tiefe Zuneigung der beiden zur Gewissheit. Die Sorge, die Thomas um seinen Bruder empfindet, wächst, als er' durch Zufall in der Manteltasche Roberts einen Revolver entdeckt. Nun steht sein Entschluß fest: Er wird für seinen Bruder handeln) In einem kleinen Cafè schreibt er an Robert einen Brief, In dem er ihn bittet haben, er werde unter allen Umständen die Angelegenheit Morell für ihn in Ordnung bringen. Den Brief schickt er zum Zirkus, und zu Morell. Die Unterredung beginnt ganz ruhig, Thomas verlangt von Morell dasselbe, was Robert schon verlangt hat, dass das Todesauto mit Maria heute Abend nicht mehr fahre. Thomas zeigt Morell zur Warnung den bei dem Bruder gefundenen Revolver. Morell braust auf, es kommt zu einem Handgemenge, der Revolver fliegt in die Ecke — ein wütender Kampf entspinnt sich. Aber Morell ist an den Falschen geraten. Thomas schlägt zurück — Morell taumelt — stürzt — schwer schlägt sein Kopf auf den Boden auf. — Regungslos bleibt er liegen. Ein dünner Blutfaden rinnt aus seinem Mund. — Thomas erwacht erst aus seiner Betäubung durch den schrillen Aufschrei der Frau Morells, die aus dem Nebenzimmer hereingestürzt kommt. Mit der Weisung, die Polizei zu verständigen, geht Thomas davon, im Zirkus ist große Aufregung. — Robert hat den Brief von Thomas erhalten, aber er versteht ihn nicht. Dann hört er, dass Morell tot sei. Nun wird es Robert klar, dass sein Bruder sich für ihn geopfert hat. Er geht zur Direktion, um mitzuteilen, dass sein Bruder heute wahrscheinlich nicht kommen werde. Zu seinem Entsetzen muss er hören, dass Thomas schon fertig zum Auftritt an seiner gewohnten Stelle Platz genommen habe. Robert hat gerade noch Zeit, sich umzuziehen. — Und dann sagt ihm Thomas während der halsbrecherischen Arbeit am Tra­pez, dass er Morell erschlagen habe. Er ist nur noch einmal hergekom­men, um ein Wort der Versöhnung von seinem Bruder zu hören, be­vor er sich der Polizei stellt. –Arm in Arm verlassen die beiden Brüder unter begeistertem Applaus des Publikums die Manege. – Am Ausgang wartet ein Kriminal­beamter, dem Thomas sofort er­klärt, Morell erschlagen zu haben. Zu seinem Erstaunen muss er erfahren, dass Morell nicht er­schlagen, sondern erschossen wurde und er lediglich zu einer Zeugen­aussage geholt werden solle. Eine Tragödie innerhalb der Familie Morell hat nach seinem Weggang ihr Ende gefunden. – Vor dem Kriminalkommissar erzählt Frau Morell, dass sie ihren Mann er­schossen habe. Morell war nicht tot, wie Thomas annahm. Nach seinem Fortgang stand er auf und stürzte sich in sinnloser Wut auf seine Stieftochter, der er die ganze Schuld an diesem Streit zuschob. Frau Morell, in tödlicher Angst um das Leben ihres Kindes, ergriff den am Boden liegenden Revolver und schoss ihren Mann nieder, um ihr Kind zu retten. – Einige Wochen später. – Das Gericht hat Frau Morell freigesprochen. – Im Speise­wagen des Zuges Paris- Cherbourg sitzen die zwei Arlens und Maria. Ein starkes Bremsen des Zuges veranlagt den Speisewagenkellner von dem Unglück, das vor fünf Jahren an dieser Stelle geschah zu sprechen. „Das habe ich schon längst vergessen", sagt Robert ruhig, und ein herzlicher Hände­druck bekräftigt, dass auch der letzte Rest von Bitterkeit zwischen den beiden Brüdern geschwunden ist.