Mann, Erika

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Erika Julia Hedwig Mann (* 9. November 1905 in München; † 27. August 1969 in Zürich) war eine halbjüdische Schauspielerin, Kabarettistin, Schriftstellerin und Lektorin.

Werdegang

Erika Mann war die erstgeborene Tochter des Schriftstellers und späteren Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann und dessen Ehefrau Katia, geborene Pringsheim, Tochter einer jüdischen Intellektuellenfamilie. Sie wurde nach Katia Manns früh verstorbenem Bruder Erik, Thomas Manns Schwester Julia Mann und ihrer Großmutter Hedwig Dohm benannt und wie schon ihre Mutter evangelisch getauft.

Von 1926 bis 1929 war sie mit dem deutschen Schauspieler Gustaf Gründgens verheiratet, über den sie wegen seiner der Damenwelt abgewandten Neigungen in ihren Briefen Hohn und Spott goß. Wie ihren 1985 erschienenen Briefen zu entnehmen ist, war sie es, die ihren ursprünglich extrem deutschnationalen Vater, dessen Buch „Leiden und Größe der Meister" noch 1935 in Berlin erschienen war, zum endgültigen Bruch mit Deutschland und zum Verbleib in der Emigration anstachelte.[1]

Im Spanischen Bürgerkrieg betrieb sie Propaganda für die Roten. 1944 folgte sie in der Etappe den US-Invasionstruppen, um die Weltöffentlichkeit „über die Barbareien der Deutschen aufzuklären". Daß die US-Air Force damals in der Normandie erstmals in der Geschichte Napalm einsetzte und ähnliche „Vorkommnisse" auf amerikanischer Seite ließ sie in ihren Berichten weg. Nach Kriegsende zog Erika Mann in US-Uniform „siegreich" in Deutschland ein. Ab 1952 lebte sie „herrisch wie eine Amazonenkönigin" (Marcel Reich-Ranicki) in der Schweiz.[1]

1993 kam heraus, daß Erika Mann, ab 1940 im Auftrage des FBI Emigranten bespitzelt hatte. Wie Alexander Stephan, Literaturwissenschaftler der Universität Florida, der als erster die FBI-Geheimakten studieren durfte, bekanntgab, scheute sich Erika Mann nicht einmal, einen Emigranten anzuschwärzen, weil er als Jude nach Amerika einreisen durfte, obwohl er gar keiner war. Unfaßbarerweise bespitzelte sie sogar den eigenen Vater.[1]

Neben ihrer Tätigkeit als Nachlassverwalterin ihres Vaters Thomas sowie ihres Bruders Klaus Mann hat sie ein umfangreiches Werk aus politischen Essays, Reportagen, Reiseberichten und Kinderbüchern hinterlassen.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9