Thatcher, Margaret

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Margaret Thatcher

Margaret Hilda Thatcher, Baroness Thatcher of Kesteven LG, OM, PC (Lebensrune.png 13. Oktober 1925 in Grantham, Lincolnshire, England als Margaret Hilda Roberts; Todesrune.png 8. April 2013 in London) war eine britische Politikerin und von 1979 bis 1990 Premierministerin des Vereinigten Königreiches sowie von 1975 bis 1990 Vorsitzende der Conservative Party.

Werdegang

Herkunft

Margaret Hilda Thatcher (geb. Roberts), die seit der Erhebung in den Adelsstand (Life Peer) eine Baroness of Kesteven in the County of Lincolnshire war, wurde am 13. Oktober 1925 in Grantham/Lincolnshire geboren. Der Vater war Kolonialwarenhändler, Bürgermeister von Grantham und methodistischer Laienprediger, die Mutter eine gelernte Hausschneiderin.[1]

Ausbildung

Margaret Thatcher besuchte die Volksschule in Kesteven und die Mädchenoberschule in Grantham. Sie studierte mit einem Stipendium Chemie am Somerville College in Oxford (B.Sc. und M.A.) und Anfang der 1950er Jahre Jura. 1946 war Margaret Thatcher in Oxford Präsidentin der Konservativen Vereinigung der Studenten.

Wirken

Berufstätig wurde Margaret Thatcher 1947 als Chemikerin in der industriellen Forschung. 1954 als Anwältin zugelassen, spezialisierte sie sich auf Steuerrecht. Nach zwei vergeblichen Anläufen in den Jahren 1950 und 1951 bekam sie 1959 im Nordlondoner Wahlkreis Finchley ein Unterhaus-Mandat. Im Oktober 1961 trat sie als parlamentarische Sekretärin im damaligen Renten- und Versicherungsministerium in die konservative Regierung Macmillan ein und behielt diesen Posten bis zum Sieg der Labour Party im Oktober 1964 bei. Als die Konservativen in der Opposition waren (1964-1970) fungierte sie als Sprecherin ihrer Partei im Unterhaus. Ab 1967 gehörte Margaret Thatcher dem Schattenkabinett von Parteichef Edward Heath an. Sie war dort für Transportfragen und ab Oktober 1969 für Erziehung zuständig.[2]

Margaret Thatcher, 1975

Nach dem Wahlsieg der Konservativen im Juni 1970 kam Thatcher am 23. Juni 1970 in die Regierung Heath als Ministerin für Erziehung und Wissenschaft. Sie war einzige Frau im Kabinett und die zweite Frau, die bis dahin unter den Tories ein Ministeramt ausübte. Als Erziehungsministerin bremste sie die Entwicklung zur Gesamtschule. Nach der Parlamentswahl vom Februar 1974 fungierte Thatcher als umwelt-, dann finanzpolitische Sprecherin ihrer Partei. Am 11. Februar 1975 übernahm sie die Führung der konservativen Opposition im Unterhaus und wurde im gleichen Monat auch Parteichefin der Konservativen.

Die überaus unpopulären Streiks Anfang 1979 führten am 28. März 1979 zum Rücktritt der Labour-Regierung von James Callaghan. Bei der Neuwahl des Unterhauses am 3. Mai 1979 erreichte die Conservative Party mit 43,9 % der Stimmen (1974: 35,8 %) die absolute Mehrheit (339 von 635 Mandaten) und stellte mit Thatcher den neuen und ersten weiblichen Premierminister.

Margaret Thatcher regierte elfeinhalb Jahre lang und damit länger als jeder andere britische Regierungschef im 20. Jahrhundert - und sie brachte es im Unterschied zu früheren Premierministern zu einem eigenen Ismus, dem Thatcherismus. Mit diesem Begriff trug man der Tatsache Rechnung, daß sie weit mehr als nur partielle Änderungen in der Wirtschafts- und Sozial-, Außen- und Verteidigungspolitik herbeiführte. Der neue Rechtskonservatismus mit seiner entschiedenen Abkehr vom klassischen britischen Konservatismus und vom althergebrachten Stil der Tories, Politik zu machen, führte nach Beobachtermeinung nicht nur in der britischen Gesellschaft, sondern auch bei den europäischen Partnern des Landes und in der eigenen Partei zur Polarisierung. Zugestanden wird von Seiten der Geschichtsschreibung, daß manche als „hart“, „radikal“ oder „unmenschlich“ beschriebenen Maßnahmen der Thatcher-Administration notwendig waren, um Großbritannien aus der wirtschaftlichen Malaise herauszuführen.[2]

Unmittelbar nach ihrem Amtsantritt kündigte die Thatcher-Regierung den wirtschafts- und sozialpolitischen Konsens auf, der die Nachkriegszeit bestimmt hatte, und verordnete eine mit dem Instrument der Geldmengensteuerung betriebene Wirtschaftspolitik. Inflationsbekämpfung statt Vollbeschäftigung, Steuersenkungen als Leistungsanreiz, Streichung der Subventionen für marode Staatsbetriebe, Kürzung der Staatsausgaben, Abschaffung der Devisenkontrollen und die Erhöhung der Zinsen wurden zu Leitlinien ihres rigorosen Kurses, der erst in den späteren Jahren der Thatcher-Regierungszeit etwas gelockert wurde. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, daß die angepeilten Ziele der mittelfristigen Finanzplanung (Medium Term Financial Strategy/MTFS) lediglich in den Haushaltsjahren 1982/1983 und 1983/1984 erreicht wurden. Die Zahl der Arbeitslosen stieg bis 1982 auf mehr als 3 Millionen an. Zu den positiven Seiten der monetaristischen Wirtschaftspolitik der „Iron Lady“ (Eiserne Lady) rechneten Beobachter neben der Eindämmung des Einflusses der Gewerkschaften die Privatisierung von Staatsunternehmen. Die streikenden Drucker 1983 und die Bergarbeiter, die 1984 im Ausstand waren, hatten Thatcher, die am 11. Oktober 1984 in Brighton einen Bombenanschlag der IRA (vier Tote, 32 Verletzte) unverletzt überstand, ein letztes Mal auf die Probe gestellt. Durch unnachgiebige Härte erreichte sie Anfang 1985 den ergebnislosen Abbruch des militant geführten Zechenstreiks.

1980er: Falkland-Krieg

Einen ersten außenpolitischen Erfolg verbuchte Thatcher im Dezember 1979 mit dem Abschluß der Londoner Rhodesien-Konferenz, die einen Schlußstrich unter den langjährigen Konflikt um die ehemalige Kolonie setzte. Internationale Statur gewann sie durch den Falklandkrieg um die Falkland-Inseln. Er endete am 15. Juni 1982 mit der Kapitulation der argentinischen Truppen nach dem verlustreichen Eingreifen eines starken britischen Flottenverbands. Dieser Krieg half ihr bis zur Unterhauswahl im Juni 1983 weiter, als die Tories 397 Mandate erzielten, während sich Labour mit 209 Sitzen begnügen mußte. Den Wahlsieg nutzte Thatcher zu einer umfassenden Kabinettsumbildung und besetzte nunmehr die Schlüsselpositionen ihrer Regierung mit ihr ergebenen Personen. Prominentestes Opfer des Revirements wurde Außenminister Francis Leslie Pym, der lange Zeit der gefährlichste Rivale der Regierungschefin war.[2]

Die von Thatcher in der Außenpolitik wiederholt demonstrierte Unbeugsamkeit führte 1986 zur Unterstützung des amerikanischen Angriffs auf Libyen und zum Festhalten am Antisanktionskurs gegenüber Südafrika. Flexibel zeigte sich Thatcher dagegen bei den Verhandlungen über die Kronkolonie Hongkong. Am 19. Dezember 1984 unterzeichnete sie in Peking das britisch-chinesische Abkommen über die Machtübergabe.

Zum 11. Juni 1987 ließ Thatcher angesichts positiver Wirtschaftsdaten das Unterhaus vorzeitig neu wählen, und es gelang ihr ein überzeugender und in der britischen Geschichte seltener dritter Wahlsieg. Er fiel mit 42,3 % der Stimmen für die Konservativen (376 Sitze) deutlicher als erwartet aus. In ihrer dritten Amtszeit führte Thatcher das Programm der Privatisierungen und den Abbau von Privilegien zu Gunsten von Wettbewerb und Individualisierung weiter. Der Rückfall in die Inflation (6/1989: 8,5 %), die extrem hohen Leitzinsen von 14/15 % sowie der stetige Abbau der sozialen Leistungen machten die Thatcher-Regierung aber schließlich so unpopulär, daß die Conservative Party bei den Europa-Wahlen vom 15. Juni 1989 von der Labour Party überflügelt wurden. Eine weitreichende Kabinettsumbildung im Anschluß (7/1989) sollte vor allem der besseren Präsentation der Regierungspolitik dienen. Zur schwersten Regierungskrise während der Thatcher-Ära kam es Ende Oktober 1989, als die Premierministerin, die sich im Lauf der Jahre zunehmend mit einem Kabinett von Ja-Sagern umgeben hatte, Außenminister Geoffrey Howe unter kränkenden Umständen entließ (er teilte ihre antieuropäische Haltung nicht) und die Demission des wohl profiliertesten konservativen Schatzkanzlers, Nigel Lawson, nicht verhinderte. Nach The Independent war Margaret Thatcher mit 24 % Zustimmung zu diesem Zeitpunkt die unpopulärste Regierungschefin seit 50 Jahren.[2]

Gegner der deutschen Teilvereinigung

Thatcher, 12. April 1990

Auch außenpolitisch hatte sie, die früh gute Beziehungen zum sowjetischen Partei- und Staatschef Michail Gorbatschow unterhielt und ein „special relationship“ zu den Vereinigten Staaten pflegte, an Initiative eingebüßt. Eine weitgehende Integration der Europäischen Gemeinschaft wies Thatcher im September 1988 in Brügge zurück und lehnte als entschiedene Verfechterin eines Status quo auch die dramatischen politischen Umwälzungen in den Ostblockstaaten und die Teilvereinigung Deutschlands 1990 ab. Sie verlangte eine KSZE-Konferenz, eine längere Übergangsperiode und eine „Grenz“-Garantie für Polen.

Ihre Überzeugung, daß die Deutschen sich nicht wieder vereinigen sollten vertrat Sie mehrmals:

Die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher soll bei einem Besuch in Moskau im September 1989 geäußert haben, daß eine deutsche Wiedervereinigung „nicht im Interesse Großbritanniens und Westeuropas“ sei.[3]

Beim Gipfeltreffen der damaligen Europäischen Gemeinschaft (EG) am 8. Dezember 1989 sprach Thatcher Klartext:

„Zweimal haben wir die Deutschen geschlagen, jetzt sind sie wieder da. (...) Wir wollen kein vereintes Deutschland. [4]

Sonnabend, 18. November 1989, bei einem Essen der EG-Staats- und Regierungschefs im Elysee-Palast. Während des ganzen Essens kein Wort über die Wiedervereinigung. Beim Nachtisch tritt Margaret Thatcher dann ins Fettnäpfchen. Als Helmut Kohl die Deklaration eines Natogipfels von 1970 zitiert, in der die NATO sich positiv zur Wiedervereinigung stellt, sagt Margaret Thatcher:[5]

Aber diese Deklaration datiert aus einer Zeit, als wir glaubten, sie würde niemals stattfinden.“

Helmut Kohl: „Aber wir haben die Deklaration damals beschlossen. Und sie gilt noch immer. Sie können das deutsche Volk nicht daran hindern, seine Bestimmung zu finden.“ Margaret Thatcher stampft mit dem Fuß auf und ruft voller Wut:

Seht ihr! Seht ihr!“

Freitag, 8. Dezember 1989:

Am Rande des Gipfels kommt es zu einem Gespräch mit Margaret Thatcher. Dabei sagt sie:[5]
Die Deutschen haben vergessen, daß sie es uns zu verdanken haben, daß Berlin frei ist. Kohl hat keine Ahnung von den Empfindlichkeiten, die in Europa gegenüber der Wiedervereinigung vorherrschen.“

Margaret Thatcher kramt aus ihrer Tasche zwei zerknitterte Karten, die sie aus Zeitungen ausgeschnitten hat. Die eine zeigt die Grenzen Europas vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, die zweite die 1945 nach dem Fall Berlins festgelegten. Sie zeigt Schlesien, Pommern, Ostpreußen. Sie sagt:

„Das alles werden sie sich nehmen, und die Tschechoslowakei dazu.“

1990er: Golf-Krieg

Ein letztes Mal agierte Thatcher als „Iron Lady“ in der Golfkrise/Krieg 1990/1991, als sie kritisierte, daß von den europäischen NATO-Staaten nur ihr Land und Frankreich mehr als einen Minimalbeitrag zur Verteidigung der Golfregion leisteten.[2]

Eine Gegenkandidatur für den Tory-Vorsitz mußte Thatcher erstmals im Dezember 1989 hinnehmen, als sich Sir Anthony Meyer mit seiner (chancenlosen) Bewerbung von dem selbstherrlichen Führungsstil Thatchers sowie ihrer Europa- und Sozialpolitik distanzierte. Ein Anti-Thatcher-Lager formierte sich 1990 auch in der Fraktion. So stimmten im März 1990 32 Konservative für einen von Labour eingebrachten Änderungsantrag, wonach die staatlichen Beihilfen für Pensionäre in privaten Alten- und Pflegeheimen erhöht werden sollten. Zwei verlorene Nachwahlen in Bradford und Bootle (11/1990) verschlechterten Thatchers Position in der Partei weiter. Den Boden für die lange nicht gewagte Herausforderung bereitete schließlich der am 1. November 1990 zurückgetretene Vizepremier Geoffrey Howe: Er rechnete in einer bemerkenswerten Rede vor dem Unterhaus mit der Europapolitik und dem diktatorischen Regierungsstil von Thatcher ab, und am 14. November 1990 meldete Michael Heseltine seine Kandidatur für den Tory-Parteivorsitz an. Er unterlag zwar im ersten Wahlgang am 20. November 1990 mit 152 Stimmen, aber 204 Stimmen reichten Thatcher nicht zur Wiederwahl. Wegen 16 Enthaltungen hatte sie das notwendige Quorum um vier Stimmen verfehlt. Entgegen ersten Äußerungen, gab Thatcher schließlich dem Drängen von Partei und Kabinett nach und erklärte am 22. November 1990 ihren Rücktritt als Premierministerin. Ihr Amtsnachfolger wurde am 27. November 1990 der bisherige Schatzkanzler John Major. Die Reaktionen auf Thatchers Demission waren – wie die Bewertung ihrer Politik – schroff geteilt. „Gefallen ist sie nicht über die Europapolitik, gescheitert ist sie an dem Hochmut, mit dem sie in der Partei selbst alte Getreue behandelte, gestürzt ist sie über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten“.[6]

Den Verlust des Spitzenamtes verkraftete Thatcher offenkundig nicht. Ihre Auslandsreisen,[7] sechs Monate nach dem Sturz, „wirken wie eine Beschwörung ihrer glorreichen Vergangenheit als Weltpolitikerin“. Lange (bis Juni 1991) zögerte sie, dem Druck der Partei nachzugeben und auf einen Parlamentssitz bei der Unterhauswahl 1992 zu verzichten. Ihr öffentliches Leben führte sie, die im Juni 1992 Zugang zum House of Lords bekam, dennoch weiter und hielt bevorzugt in fernen Ländern Gastvorträge über die globalen Probleme des 21. Jahrhunderts. Mit kritischen Bemerkungen mischte sie sich vor allem in die Europapolitik der Major-Regierung ein und sprach sich vehement gegen eine gemeinsame europäische Währung und gegen die Abtretung parlamentarischer Souveränität an europäische Gremien aus. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Premier Major und Thatcher über die britische Haltung zur europäischen Integration eskalierten 1996 zur offenen Konfrontation, als Thatcher zusätzlich einen Streit um den Kurs der Conservative Party entfachte.[2]

Auf Unverständnis in der Weltöffentlichkeit stießen Thatchers wiederholte Sympathiebekundungen für den in London bis 2000 festgehaltenen chilenischen Ex-Präsidenten Augusto Pinochet, den sie mehrmals besuchte. Zu seiner Rückkehr nach Chile (3/2000) schenkte sie ihm ein Bild von der Niederlage der spanischen Armada im Jahre 1588 mit der Widmung, die spanischen Versuche eines juristischen Kolonialismus seien zurückgewiesen worden. Der spanische Außenminister Abel Matutes glaubte daraufhin, „Alterssenilität“ bei der „Eisernen Lady“ zu erkennen.

Eine unabhängige Untersuchungskommission in Großbritannien kam (26. Oktober 2000) zu dem Schluß, daß die früheren konservativen Regierungen unter Margaret Thatcher und John Major die zunehmenden Hinweise auf eine mögliche Übertragbarkeit der Rinderseuche BSE auf den Menschen nicht ausreichend beachtet hätten. Die britische Regierung unter Tony Blair kündigt daraufhin einen Entschädigungsfonds für BSE-Opfer an.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet am 5. Oktober 2001 über die Empörung, die die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher mit ihrer Forderung an die britischen Moslems verursacht hat, sich von den Terrorattacken auf die Vereinigten Staaten zu distanzieren. Sie habe keine hinreichend klaren und repräsentativen Verurteilungen von moslemischen Priestern zur Terrorfrage innerhalb von deren Glaubenskreis gehört. Zwar hatten sich alle wesentlichen islamischen Organisationen Großbritanniens formell von den Anschlägen distanziert, aber eine echte Verurteilung in Form von Lehraussagen und entsprechenden Predigten an die eigenen Gläubigen, ist tats#chlich nicht zu erkennen.

In der „Mail on Sunday“ werden am 24. August 2008 Vorabdrucke der Memoiren der Tochter von Margaret Thatcher veröffentlicht, in denen diese von der fortschreitenden Demenzerkrankung ihrer Mutter berichtet, deren erste Symptome bereits im Jahr 2000 erkennbar geworden seien.

Auszeichnungen

Statesman Award des Aspen Institute, USA (1990), Preis der Noel-Stiftung, New York (1990), Order of Merit (1990), Medal of Freedom, USA (1991), Orden der „Guten Hoffnung“ Erster Klasse, Südafrika (1991), Hosenbandorden (1995), verschiedene Ehrendoktorwürden und Ehrenbürgerschaften.

März 2003: Margaret Thatcher und Otmar Issing erhalten den Internationalen Preis der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung. Der Chefvolkswirt der EZB habe „zum besseren Verständnis der freiheitlichen Marktwirtschaft sowie zur nachhaltigen Stabilitätsorientierung der Geldpolitik in Deutschland und Europa" beigetragen, die ehemalige englische Premierministerin "ohne Rücksicht auf kurzfristige politische Erwägungen und gegen vielfältigen Widerstand grundlegende Reformen durchgesetzt“. Der Preis wird seit 1999 zum zweiten Mal vergeben.

21. Februar 2007: Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher enthüllt im Unterhaus in London ihre eigene, vom Bildhauer Antony Dufort gestaltete Bronzestatue. Sie steht in der Nähe der Bronzestatuen von David Lloyd George, Clement Attlee und Winston Churchill.

Mitgliedschaften

Thatcher war Mitglied der Royal Society (FRS) und Ehrenmitglied des Royal Institute of Chemistry. Im Januar 1991 übernahm sie den Vorsitz der sog. Brügge-Gruppe, die gegen einen stärkeren europäischen Einigungsprozeß kämpft. 1992-1998 war Thatcher Kanzler der University of Buckingham.

Familie

Margaret Thatcher war seit 1951 mit Denis Thatcher (seit 12/90 Sir Denis Thatcher, Bt.) verheiratet, der in erster Ehe Partner der heutigen Lady Hickman war. Bis 1965 war Frau Thatchers Mann Eigner und Manager einer Farbenfabrik (1975 verkauft), dann bis zu seiner Pensionierung Finanzdirektor der Ölgesellschaft Burmah Oil. Aus der Ehe gingen die 1953 geborenen Zwillinge Carol und Mark hervor. Tochter Carol absolvierte ein Jurastudium und ist als freie Journalistin berufstätig. Sie veröffentlichte 1996 die mit Spannung erwartete Biographie ihres Vaters „Below the Parapet“, in dem sie ihre Angst vor der übermächtigen Mutter gestand. Sohn Mark wurde 1978 Rennfahrer und gründete 1979 die „Monteagle Marketing Ltd.“, die Luxuslimousinen exportiert. Im Januar 1982 blieb er bei der Paris-Dakar-Rallye sechs Tage lang in der Sahara verschollen. Die britischen Lotus-Automobilwerke beriefen ihn im März 1984 zum Direktor ihrer Niederlassung in Dallas. Im Februar 1987 heiratete er die deutschstämmige, texanische Millionärstochter Diane Burgdorf und ist Vater von zwei Kindern. Seit Sommer 1991 lebt das Ehepaar Thatcher in Belgravia, westlich von London.

Sir Denis Thatcher, seit 1951 Ehemann von Margaret Thatcher, stirbt am 26. Juni 2003 im Alter von 88 Jahren in London. Der Sohn der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher, Mark Thatcher, bekennt sich am 13. Januar 2005 vor einem südafrikanischen Gericht der unwissentlichen Mithilfe an einem Putschversuch in Äquatorialguinea für schuldig. Er hatte einen Hubschrauber für angeblich humanitäre Zwecke finanziert, den die Putschisten aber für den Versuch eines Staatsstreichs benutzten. Der bereits Ende August 2004 in Kapstadt festgenommene Mark Thatcher wird zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 385.000 Euro verurteilt.

Zitat

  • „In einem Fernsehinterview tat Thatcher kund, sie schätze die Wertvorstellungen der viktorianischen Epoche sehr und glaube daran, daß man sie zu neuem Leben erwecken könne. Eigentlich erinnerte ihr nostalgisches Traumland aber eher an das Großbritannien zwischen 1950 und 1960. Die Idee, dieses verlorene Idyll sei durch die Entfesselung des Marktes wiederzugewinnen, hatte etwas erstaunlich Paradoxes an sich. Denn das konservative Großbritannien der Fünfziger war aus dem Labour-Kollektivismus hervorgegangen. Thatcher trug genau die Fundamente ihres erträumten Landes ab, in das sie zurückzukehren hoffte. Als sie 1979 an die Macht kam, war es schon halb untergegangen; bei ihrem Ausscheiden aus dem Amt war die Erinnerung daran verblaßt. Im Bemühen, die Vergangenheit wiederherzustellen, hatte sie deren letzte Spuren ausradiert.“ — John Gray[8]

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 29/2000
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Munzinger-Archiv GmbH, 2000
  3. Junge Freiheit, 06.11.2009
  4. 20 Jahre Mauerfall - Thatchers Kampf gegen die „deutsche Gefahr“, 20min.ch, 7. November 2009
  5. 5,0 5,1 DER SPIEGEL 42/1995
  6. urteilte die Süddeutsche Zeitung am 23. November 1990
  7. so schrieb DIE ZEIT am 21. Juni 1991
  8. John Gray: Politik der Apokalpse. Wie Religion die Welt in die Krise stürzt. Aus dem Englischen von Christoph Trunk [Originalausgabe: Black Mass. Apocalyptic Religion an the Death of Utopia, 2007]; dtv, München 2012, ISBN 978-3-423-34692-4