Fenneberg, Franz Philipp Fenner von

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Feldmarschall-Leutnant Maria Franz Philipp Freiherr Fenner von Fenneberg.jpg

Maria Franz Philipp Freiherr Fenner von Fenneberg (Lebensrune.png 10. Juli 1759[1] in Salurn, Tirol; Todesrune.png 19. Oktober 1824 in Jaroslau, Galizien) war ein deutscher Offizier des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Feldmarschall-Leutnant des Kaisertums Österreich. Der eigentliche Geburtsort war auf dem Fennberg, der damals zu Salurn gehörte und sich heute auf dem Gemeindegebiet von Margreid befindet.

Werdegang

Maria Franz Philipp Fenner begann seine kriegerische Laufbahn im Jahr 1777 als Gemeiner im Infanterie-Regiment „Graf Lacy“ der kaiserlich-königlichen Armee, benannt nach dem „immerwährenden Oberstinhaber [Anm.: Regimentsinhaber bzw. Chef ehrenhalber] des Inf.Rgt. Nr. 22 Feldmarschall Graf von Lacy“.

Während der Feldzüge von 1788 und 1789 gegen die Türken sowie der ersten des französischen Revolutionskrieges stieg er bis zum Oberstleutnant und Kommandanten des Tiroler Jäger-(Scharfschützen-) Korps (Bataillonsstärke) auf und fand die erste Gelegenheit zur Auszeichnung bei der Verteidigung der Posten von Lomar und Maindorf am Niederrhein. Bei Beginn des österreichisch-russischen Krieges am 9. Februar 1788 hatte man in Tirol erneut ein Scharfschützenkorps aufgestellt, welches 1789 gegen die Türkengefahr im Felde stand, dann zur Armee nach Mähren und im Jahre 1791 nach den Niederlanden kam, wo es in den ersten beiden Koalitionskriegen bis zum Frieden von Luneville (einschließlich dem Verlust des linksrheinischen Territoriums des Heiligen Römischen Reiches) zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich unter dem römisch-deutschen Kaiser Franz II. am 9. Februar 1801 mit Auszeichnung kämpfte.

1805, während des dritten Koalitionskrieges, kämpfte er als Kommandant des Tiroler Jäger-Regimentes Nr. 64 (seit Ende 1801/Anfang 1802) gegen die Franzosen auf deutschem Boden und mußte schlußendlich den schändlichen Frieden von Preßburg miterleben.

Beim Feldzug von 1809 befehligte er, mittlerweile zum Generalmajor vorgerückt, eine Brigade in Tirol, wo er sich bei der Verteidigung seiner Heimat wesentliche Verdienste erwarb.

1813 wurde Freiherr Fenner von Fenneberg Kommandant des rechten Flügels der innerösterreichischen Armee, mit welcher er nach Tirol vordrang und den Feind in verschiedenen Gefechten schlug, so namentlich bei Percha (2. Oktober), diesseits Brunecken, der Mühlbacher Clause (7. Oktober) und bei Velano (26. Oktober), wo von Fenneberg durch einen Schuß im Arm verwundet wurde.

1814 erhielt er die Inhaberschaft des neu errichteten und seinen Namen führenden Fenner-Jägerkorps (ab 1815 wurde aus dem Tiroler Jäger-Korps das Kaiser-Jäger-Regiment); in diesem Jahre befehligte er die Vorhut des rechten Flügels der österreichischen Armee unter dem Feldmarschall-Leutnant Graf Sommariva, des weiteren wurde ihm das Theresienkreuz verliehen.

Nach dem geschlossenem Zweiten Pariser Frieden und der Niederlage des Invasoren Napoleon Bonaparte war Feldmarschall-Leutnant Freiherr Fenner von Fenneberg Militär-Kommandant von Tirol, 1820 Divisionär, anfangs in Mähren, später in Galizien, woselbst er am 19. Oktober 1824 zu Jaroslau starb.

Tiroler Scharfschützenkorps 1788

Als erste stehende Truppe Tirols muß man das 1703 aus Tirolern errichtete Tiroler Landbataillon ansehen. Dieses wurde 1745 durch das Tiroler Feld- und Landregiment ersetzt, welches den Rang und das Vorrecht eines kaiserlichen Regiments erhielt und unter der Stammnummer „46“ geführt wurde.

Bei Beginn des österreichisch-russischen Krieges am 9. Februar 1788 errichte man in Tirol abermals ein Scharfschützenkorps. Im Jahre 1800 befand sich dieses Korps (in Bataillonsgröße, nicht mit dem späteren Großverband Korps vergleichbar), kommandiert von Oberst Luth, bei der Armee in Italien. Zwei Kompanien zeichneten sich bei der Verteidigung des Brückenkopfes von Piacenza aus. Ihr Kommandant Major Dominik Freiherr von Cazan erhielt für diese Waffentat den Maria-Theresien-Orden. Kommandant der inzwischen als Tiroler Jägerkorps bekannten Einheit wurde 1801 Oberstleutnant Freiherr Fenner von Fenneberg, die Soldaten als Fenner-Jäger bekannt.

Feldmarschall-Leutnant Fenner von Fenneberg mit seinem Regiments-Stab, 1815

Tiroler Jäger-Regiment Nr. 64

Aufgrund der Veränderungen der Grenzen zu Italien und der Schweiz kam neben der Reorganisation der Landesmiliz auch die Errichtung des Tiroler Jäger-Regiments Nr. 64 zur Ausführung. Dessen Formierung wurde aufgrund höchster Entschließung vom 30. Dezember 1801 angeordnet. Das Regiment mußte aus den bestandenen Tiroler Jägerkorps und aus dem Kurz'schen (früherem d'Aspre) Jägerkorps formiert, ferner alle in den sogenannten niederländischen (oder Le Loup)-Jägerkorps und im 46. baron Neugebauer'schen Infanterieregiment dienenden Tiroler, insofern sie es wünschten, in das neuerrichtete Jägerregiment eingeteilt werden. Den Rekruten wurde die Dienstzeit auf höchstens acht Jahre bewilligt.

Das Regiment erhielt den Namen „Tiroler Jäger-Regiment Nr. 64“. Feldmarschalleutnant Gabriel Marquis Chasteler de Courcelles, Truppenkommandant in Tiro, trat als Inhaber, und der Oberstlieutnant Philipp Fenner von Fenneberg, bisheriger Kommandant des Tiroler Jäger-(Scharfschützen-) Korps, als Kommandant an die Spitze des Regiments. Das Regiment formierte drei Bataillone zu sechs Kompanien. Der Friedenstand einer Kompanie betrug (exklusive Chargen) 120 Jäger.

Der Regiments-Stab befand sich 1806 in Villach in Kärnten, der Korpsstab 1814 in Trient und 1815 in Innsbruck. 1814 erhielt das Tiroler Jägerkorps den Namen Fenner-Jäger-Korps nach ihrem neuen Inhaber, der zugleich Regimentskommandant war.

Fenner-Jägerkorps

Nachdem österreichische Truppen unter Führung des Feldmarschall-Leutnants Philipp Freiherrn Fenner von Fenneberg im Herbst 1813 das seit dem Schönbrunner Frieden zu Illyrien gehörige Osttirol und den zum Königreich Italien gehörenden Teil von Südtirol erobert hatten, ordnete Kaiser Franz mit Handbillet aus Frankfurt a. M. vom 7. Dezember 1813 die Errichtung eines Tiroler Jägerkorps an, das den Namen des genannten Feldmarschall-Leutnants und Maria-Theresien-Ordensritters zu führen hatte. Das Kommando über die Fenner-Jäger in verstärkter Bataillonsgröße (später Halbregiment) wurde dem bisherigen Oberstleutnant des Infanterie-Regimentes Nr. 35 Karl von Call, der 1771 in Eppan als Sohn eines Bozner Kaufmannes geboren worden war, übertragen. Die übrigen Offiziere, zum größten Teil Nichttiroler, wurden verschiedenen anderen Truppenkörpern der Armee entnommen, die Mannschaft sollte durch freie Werbung aus dem bisher italienischen und illyrischen Teil des Landes aufgebracht werden, wobei aber auch, wie es ausdrücklich hieß, „baierische Tiroler" anzunehmen waren. Die Verpflichtung erfolgte entweder auf Kriegszeit oder auf sechs Jahre. Um die Auswanderung von österreichischen Untertanen, welche Lust zum Militärdienst hatten, hintanzuhalten, wurden außer im Innern des Landes auch an den Grenzorten Feldkirch und St. Johann Werbekommandos errichtet. Das Korps sollte nach dem Vorbild der Feldjägerbataillone organisiert werden. Als Uniform erschien dem Kaiser diejenige als die angemessenste, derer sich die Schützenkompanien bisher bedient hatten.

Es gelangte zunächst in Trient ein Bataillon zur Aufstellung; der Andrang von Freiwilligen gestattete aber bald die Bildung eines zweiten Bataillons zu vier Kompanien. Das Kommando über dieses zweite Bataillon erhielt der bisherige Major im 8. Feldjägerbataillon und Maria-Theresien-Ordensritter Peter Freiherr Pirquet von Mardaga. Im Juli 1814 ging das Fenner-Jägerkorps nach Oberitalien ab, wo es weiter verstärkt wurde. Von Anfang des Frühjahres 1815 an beteiligte es sich an der siegreichen Expedition der Österreicher gegen den nach Neapel zurückgekehrten Schwager Napoleons, König Murat, und gelangte in Verfolgung des Gegners bis in die Gegend von Rimini. Anfang Mai wurden die beiden Bataillone in eines zusammengezogen. Die überzähligen Offiziere, Chargen und Jäger kamen nach Innsbruck, wo ein neues zweites und drittes Bataillon des Jägerkorps aufgestellt werden sollten. Den Oberbefehl über dieses übernahm Mitte Mai anstelle des Oberstleutnants von Call, welcher den Dienst quittiert hatte, der 1777 zu Donaueschingen geborene Oberst und Maria-Theresien-Ordensritter Karl Schneider Freiherr von Arno. Der Zulauf zu den neu aufzustellenden Bataillonen war gering.

Das I. Bataillon unter dem Kommando des Majors Pirquet machte nach der raschen siegreichen Beendigung des Krieges gegen Murat (zwei Schlachten am 12. April bei Ferrara und am 2. Mai bei Tolentino) von Mitte Juni bis September 1815 den Feldzug gegen Frankreich während der Siebten Koalition mit, wobei es in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni den mit hartem Schnee bedeckten Grenzpaß des Col de la Roue (2.564 m), westlich des Col de Frejus in den cottischen Alpen, überschritt. Im September vom Hofkriegsrat aus der Gegend von St. Etienne nach Tirol zurückbeordert, traf es nach langen Märschen durch Frankreich und Oberitalien am 12. November 1815 in Innsbruck ein, wo es mit gebührenden Ehren empfangen wurde.

Da Kaiser Franz bereits am 17. Mai 1815 die Errichtung eines Kaiserjägerregimentes in Tirol und Vorarlberg befohlen und am 14. August desselben Jahres von Paris aus angeordnet hatte, daß das Fenner-Jägerkorps als Stamm für das neue Regiment zu dienen habe, so wurde bald auch für das Fennerkorps die Bezeichnung Kaiser-Jäger-Regiment gebräuchlich.

Die definitive Auflösung des Fenner-Jägerkorps erfolgte Ende Dezember 1815, wobei alle bei selben gestandenen Tiroler und Vorarlberger (1.400 Mann) zu den Kaiserjägern, die übrige Mannschaft aber zu den Feldjäger-Bataillonen übersetzt wurden. Weitere 600 Tiroler Soldaten wurden angeworben, schlußendlich hatte das Kaiserjäger-Regiment 5.000 Mann.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auswahl)

Fußnoten

  1. In einigen Quellen wird das Geburtsjahr mit 1762 angegeben.