Martha. Letzte Rose

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Martha. Letzte Rose
Martha. Letzte Rose.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Martha. Letzte Rose
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Karl Anton
Künstlerische Oberleitung: Frank Clifford
Drehbuch: Harald Röbbeling; Arthur Pohl
Produktion: Lloyd-Film GmbH
Musik: Clemens Schmalstich
Ton: Carl Becker
Kamera: Herbert Körner
Kameraassistenz: Hermann Dey
Standfotos: Hans Natge, Kurt Schlawe
Bauten: Fritz Maurischat, Karl Weber
Schnitt: Marianne Behr
Produktionsleitung: Ludwig Behrends
Aufnahmeleitung: Hans Schönmetzler
Besetzung
Darsteller Rollen
Hanna Ralph Königin von England
Georg Alexander Lord Tristan
Helge Roswaenge Lyonel
Fritz Kampers Plumkett
Eduard von Winterstein Sir Durham
Grethe Weiser Nancy
Antonie Jaeckel Haushofmeisterin
Lena Haustein Kitty, Magd
Paul Rehkopf Richter

Martha. Letzte Rose ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1936.
Die Uraufführung fand am 3. März 1936 in Berlin statt.

Weitere Titel

  • Martha (Verleihtitel, Deutschland)
  • Mädchenmarkt (Arbeitstitel)
  • Mädchenmarkt (Verleihtitel, Österreich)

Handlung

Quelle
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Am Hofe der Königin herrscht über die Hofdamen unbeschränkt die Oberhofmeisterin. Namentlich Harriet, die jüngste, hat unter ihrer Strenge viel zu leiden. Die Königin aber entschädigt sie für die schlechte Behandlung. Wenn Harriel einmal Sorgen drücken, so soll sie bei ihr Hilfe finden. Die Königin hat ebenfalls Sorgen. Ihr neuer Gesetzvorschlag, der die Vorrechte des Adels auf den alleinigen Besitz von Grund und Boden beseitigen will, begegnet dem heftigen Widerstand der herrschsüchtigen Lords. – Im Kronrat hält Lord Tristan, der reichste und eleganteste Mann des Hofes, die große Oppositionsrede. Die Königin sieht in einer Heirat Tristans mit Harriet eine Möglichkeit, ihn für ihre politischen Ziele zu gewinnen. – Abends sitzt Harriet mit ihrer Zofe Nancy traurig in Ihrem Zimmer. Von der Straße tönt der Gesang der auf den Mägdemarkt nach Richmond ziehenden Mägde. Die beiden Mädchen können der Lust nach Freiheit und Abenteuern nicht widerstehen. Wir finden sie in Mägdekleidern auf der Landstraße wieder. Ein vorüberfahrender Bauernwagen bespritzt sie mit Wasser. Nancy schreit hinter den beiden auf dem Bock Sitzenden – es sind Lyonel und Plumkett – her. Die Bauern aber lassen sich nicht verblüffen, und ehe Nancy und Harriet zur Besinnung kommen, sitzen sie zwischen den beiden Männern auf dem Wagen. Auf dem Marktplatz entwischen Harriet und Nancy ihren neuen Freunden. Eben verließ dort der Richter den Wortlaut des alten Gesetzes, „Wer sich auf dem Markt als Magd verdingt, muß den Vertrag mindestens ein Jahr lang einhalten?" Ohne ihren Willen gelangen Harriet und Nancy unter die stellungsuchenden Mägde. Lyonel und Plumkett erblicken sie und strecken ihnen, um sie zu verpflichten, die Hände entgegen, Harriet schlägt unbedenklich in Lyonels Hand ein, Nancy dagegen denkt nicht daran, Plumkett ihre Hand zu geben. – Die beiden Paare trennen sich. Harriet läßt sich „wahrsagen“. Die Prophezeiung: „Eine reiche Heirat steht vor der Tür!“ reißt sie in die Wirklichkeit zurück. Sie verlangt von Lyonel zu Nancy geführt zu werden. – Im „Schwarzen Hammel“ sitzt das Paar.

Hier verrät sich Plumkett als gewaltiger Esser und Zecher. Harrtet will sich von Lyonel verabschieden. Ein fürchterlicher Schrecken durchfährt sie, als ihr bewiesen wird, daß sie im Unrecht ist und mit Lyonel mitgehen muß. Beim Abschied von Nancy verspricht sie ihr, jede Gelegenheit zur Flucht zu benutzen, und bittet sie, ihre Abwesenheit im Schloß zu vertuschen. – Der Wagen mit den dreien erreicht den Bauernhof. Im ersten unbewachten Augenblick macht Harriet einen Fluchtversuch. Plötzlich steht Lyonel vor ihr. Da vergißt sie, daß sie fliehen wollte und daß sie gar nicht die ist, für die sie sich ausgibt. Lyonel kann seine für Harriet erwachte Neigung nicht verbergen. Plumkett dagegen schwärmt für Nancy. – Die Königin ernennt Lord Tristan für die bevorstehende Jagd zu ihrem Marschall. Gleichzeitig bittet sie ihn, sich Lady Harriets auf der Jagd anzunehmen. – Nancy ist den bei Hofe auf sie einstürmenden Schwierigkeiten nicht gewachsen; als die Oberhofmeisterin mit der Ungnade der Königin droht, läuft sie zu Lord Tristan und gesteht ihm Harriets Abenteuer. Tristan macht sich sofort auf, um Harriet aus der Gewalt der Bauern zu befreien. Sie nähern sich dem Bauernhause. Tristan stellt eine Leiter an ein Fenster und klettert hinauf. Plumkett schleicht in den Weinkeller, er sieht als Schatten an der Wand die Leiter Tristans. Mit einem Knüppel stellt er sich wartend an der Leiter auf. Oben in der Kammer tastet Tristan sich vorwärts. Plötzlich richtet sich im Bett vor ihm jemand auf. Es ist die Großmagd Kitty. Tristan flieht über die Leiter, und Plumkett verabreicht ihm eine furchtbare Tragt Prügel. Kitty findet in ihrer Kammer eine von Tristan verlorene goldene Dose. Harriet liegt indessen in liefem Schlaf.

Lord Tristan hat sich bei der Königin für die Jagd entschuldigen lassen. Er liegt wohlklagend zu Hause. In der Diele des Bauernhofes diktieren die Pächter der Umgebung Lyonel eine Eingabe an die Königin. Sie fordern von den Lords den Erlaß der Pacht, die Königin erteilt Nancy den Auftrag, Harriet in die Stadt zurückzubringen. Die Bauern sind gegangen, Lyonel und Plumkett sind allein in der Diele. Die Königin, die ihnen bekannt ist, betritt den Hof. Auf dem Tisch sieht sie die an sie gerichtete Eingabe. Sie fragt nach dem Besitzer des Hofes. Plumkett, der den Anschein zu erwecken weiß, als sei ihm die Königin unbekannt, berichtet, daß der Hof Lord Tristan gehört, und redet sich seinen ganzen Ärger vom Herzen, Harriet erscheint mit einem Krug Milch. Die Königin gebietet ihr heimlich zu schweigen und schickt Harriet an ihre Arbeit. Dann verabschiedet sie sich und übergibt Plumkett für die Magd Martha ein Goldstück. Plumkett läuft daraufhin in die Küche hinaus. Dort findet er Nancy. Sie erzählt Plumkett, daß Harriet Hofdame der Königin ist und daß Lyonel sie niemals wiedersehen darf. Lyonel vermißt Harriet, er läuft durch das ganze Haus bis hinauf in ihre Kammer. Dort steht er ganz betäubt vor Traurigkeit (Martha, Martha. Du entschwandest –). Harriet kann Lyonel nicht vergessen. Im „Schwarzen Hammel" sitzen Plumkett und Nancy als Liebesleute, Nancy erzählt Plumkett, daß ihre Herrin nun doch Tristan heiraten würde, den sie nicht liebt. Plumkett weiß, wie er Harriet helfen kann, die Dose fällt ihm ein. – Nancy bittet Tristan, auf eine Verbindung mit Harriet zu verzichten. Sie benutzt die Dose in ihrer Hand als Druckmittel. Tristan verspricht, sich von Harriet zurückzuziehen.

Auf dem großen Rondell im Schloßpark steht vor dem versammelten Hof Harriet und singt (letzte Rose). Lyonel erwacht wie aus einer tiefen Betäubung. Er läuft der Stimme entgegen und sieht dort Harriet, seine Magd Martha, stehen und singen. Er tritt auf sie zu und hebt verzückt die Arme. Diese Situation erregt bei der Hofgesellschaft lautes Gelächter. Enttäuscht läuft Lyonel davon. Harriet sitzt weinend und ratlos in ihrem Zimmer, in ihrer Not läuft sie zur Königin und bittet um Hilfe. Wieder ist auf dem Markt in Richmond das Volk versammelt. Lyonel kann sich nicht denken, warum der Richter ihn vorgeladen hat. Aber noch jemand zitiert der Richter vor seinen Tisch. Es ist Harriet. Der Richter stellt noch einmal die Gültigkeit des Vertrages fest und fragt Lyonel, ob er Harriet wieder aufnehmen will. Lyonel verneint, Harriet aber bejaht es. Dem Richter wird ein Schreiben mit königlichem Siegel übergeben. Die Königin hat das Gesetz, das den Bauern den Besitz des Bodens sichert, durchgesetzt. Plumkett und Nancy sinken sich in die Arme. Auch Harriet und Lyonel zieht es zueinander. Sie will für immer bei ihm bleiben. Schnell flüchten sie aus der Menge. Noch immer tönt der Jubel des Volkes.