Maximilian I. (Mexiko)

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Ferdinand Maximilian I., Erzherzog von Österreich und Kaiser von Mexiko, porträtiert von Mathew Brady, um 1864

Erzherzog Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich (Lebensrune.png 6. Juli 1832 in Schloß Schönbrunn Wien; Todesrune.png 19. Juni 1867 nahe Querétaro, Mexiko) war ein deutscher Fürst aus dem Hause Habsburg und der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph. Im Zuge der Mexikanischen Interventionskriege war er von 1864 bis 1867 auf Betreiben Frankreichs „Kaiser von Mexiko“. Seine Herrschaft währte jedoch nur kurz, da er von der Mehrheit der Mexikaner nicht als Oberhaupt akzeptiert wurde und Benito Juárez einen Guerillakrieg gegen seine Herrschaft führte.

Werdegang

Erzherzog Ferdinand Max am Tegernsee, 1838

Ferdinand Maximilian Joseph wurde am 6. Juli 1832 als zweiter Sohn von Erzherzog Franz Karl und seiner Frau Sophie in Wien geboren. 1851 begann er seine militärische Karriere in der Marine im Rang eines Leutnants. 1857 wurde Maximilian zum Gouverneur der nördlichen italienischen Provinzen Lombardei und Venetien ernannt. Von 1856 bis 1860 ließ er nahe Triest (Provinz Küstenland) nach einem Plan von Carl Junker seine Residenz Schloß Miramare erbauen.

Ehe Nachkommen

1857 heiratete Erzherzog Ferdinand Max die belgische Prinzessin Charlotte und wurde zum Generalgouverneur von Lombardo-Venetien ernannt. Als die Lombardei 1859 als Folge der österreichischen Niederlage in der Schlacht von Solferino verloren ging, zogen sich Maximilian und Charlotte in das eigens für sie erbaute Schloß Miramare in der Nähe von Triest zurück.

Maximilian und Charlotte hatten keine Kinder. Maximilian hatte bereits 1859/60 eine Reise nach Südamerika unternommen, bei der er sich bei einer seiner Liebesaffären eine Geschlechtskrankheit zuzogen haben soll. Man vermutete, er sei dadurch unfruchtbar geworden. Allerdings brachte im August 1866 eine seiner Geliebten, Concepción Sedano, die Frau des Gärtners, einen Jungen zur Welt, der nach Maximilians Hinrichtung einem reichen Landbesitzer übergeben wurde. Dieser brachte ihn später nach Frankreich, wo er sich Sedano y Leguizano nannte. Er wurde Spion für das Deutsche Reich, und als er enttarnt wurde, gab er sich als Maximilians Sohn aus – wobei die Ähnlichkeit als groß galt. Der germanophile Sedano y Leguizano wurde im Jahr 1917 wegen Spionagetätigkeit von den Franzosen erschossen.

Mexiko

Als Mitte des 19. Jahrhunderts in Mexiko radikale Reformen die wirtschaftlichen Interessen der alten Kolonialmächte Großbritannien, Spanien und Frankreich gefährdeten, entsandten diese ein Okkupationskorps in das Land. Großbritannien und Spanien zogen sich daraufhin weitestgehend zurück. Der französische Kaiser Napoleon III. wollte in Mexiko ein militärisch und wirtschaftlich an Frankreich angelehntes Reich begründen.

Im Oktober 1863 besuchte eine mexikanische Delegation Schloß Miramare, um Ferdinand Max und Charlotta die Krone anzubieten. In dieser Situation wurde Ferdinand Maximilian auf Betreiben des französischen Kaisers am 10. April 1864 gegen den Widerstand des mexikanischen Volkes zum Kaiser von Mexiko ausgerufen. Maximilian hatte zuvor auf Druck seines Bruders auf seine Thronfolge- und Erbansprüche in Österreich verzichten müssen. In Mexiko angekommen, mußte der Habsburger jedoch feststellen, daß sämtliche amerikanische Staaten den von den Franzosen abgesetzten mexikanischen Präsidenten Juárez unterstützten, da sie in Maximilian eine unerwünschte europäische Einmischung sahen.

Entmachtung und Tod

Erzherzog Ferdinand Maximilian in der Uniform der k. k. Kriegsmarine, 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts

Nach dem Ende des Sezessionskrieges 1865, mußten die Franzosen 1866 ihre Truppen aus Mexiko auf Druck der VSA abziehen. Seine Frau überredete Maximillian in Mexiko zu bleiben, daraufhin entsandte er Hilferufe nach Europa, die jedoch unbeantwortet blieben. Am 14. Mai 1867 wurde Kaiser Maximilian von den Putschisten entmachtet und, da er seine letzten Getreuen (darunter die vielen, ausschließlich deutschsprechenden Offizieren der Garde) nicht allein lassen wollte, gefangengenommen. Trotz intensiver diplomatischer Bemühungen von Seiten Österreichs, wurde er von einem Kriegsgericht abgeurteilt und am 19. Juni 1867 bei „Tres Campanas“ standrechtlich erschossen.

Wilhelm von Tegetthoff erhielt vom österreichischen Kaiser den Befehl, den Leichnam des Erzherzoges mit der SMS „Novara“ in die Heimat zu überführen. Er erreichte den Hafen von Triest am 16. Januar 1868.

Am 18. Januar 1868 wurde Maximilian in der Krypta seiner Vorfahren in der Kapuzinerkirche in Wien zur Ruhe gelegt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Denkmäler

Eine Statue Maximilians steht heute im 13. Wiener Gemeindebezirk vor dem Eingang des Schönbrunner Schloßparks. Der Platz vor der Wiener Votivkirche wurde ehemals „Maximilianplatz“ genannt. In Bad Ischl erinnert der 1868 errichtete Maximilianbrunnen an der Traun an ihn. Eine weitere Statue Maximilians steht in Triest. Sie wurde im Jahr 2009 vom Park des Schlosses Miramare an ihren ursprünglichen Platz, die Piazza Venezia, zurückgebracht. Maximilian „überblickt“ nun wieder einen Teil des Hafens von Triest. Die ihm 1876 gewidmete Columna rostrata im Maximilianpark in Pula, ein Werk Heinrich von Ferstels, wurde 1919 als italienische Kriegsbeute nach Venedig verbracht und steht dort heute, umgewidmet, am Rand der Giardini pubblici.

Museen

Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ist dem Schicksal Maximilians ein eigener Raum gewidmet. Zu sehen sind u. a. seine Totenmaske, die Standarte des kaiserlich-mexikanischen Husaren-Regiments (1865-1867) und eine Kartusche für Offiziere der Kavallerie der österreichisch-mexikanischen Freiwilligen-Brigade (1864-1867). Im Marinesaal des Museums wird Maximilian als Oberbefehlshaber der k. u. k. Kriegsmarine gewürdigt. Ausgestellt ist neben mehreren Porträts, darunter eines von Georg Decker,[1] auch ein Modell der S.M.S. „Novara“, welche den Erzherzog als Kaiser nach Mexiko einschiffte und ihn als Leichnam wieder zurück nach Triest brachte.[2]

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Liselotte Popelka: Heeresgeschichtliches Museum Wien. Verlag Styria, Graz u. a. 1988, ISBN 3-222-11760-8, S. 59.
  2. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Verlag Styria, Graz u. a. 2000, ISBN 3-222-12834-0, S. 55.