Baden, Max von

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„Reichsverderber“ Max von Baden, u. a. Ritter des Eisernen Kreuzes II. Klasse; Kaiser Wilhelm II. auf Haus Doorn: „Wo ist im Ausland der deutsche Name hingesunken? Und das alles das Werk von Max von Baden, dieser Erzverräter lebt noch!“ Der Kronprinz Wilhelm nannte ihn den „Mann, der sein Vaterland verraten hat und seinem Kaiser den Eid gebrochen“.

Maximilian „Max“ Alexander Friedrich Wilhelm Prinz von Baden (Lebensrune.png 10. Juli 1867 in Baden-Baden, Todesrune.png 6. November 1929 in Salem) war ein deutscher Adliger, Offizier der Preußischen Armee und des Deutschen Heeres, zuletzt General der Kavallerie à la Suite (Dezember 1914) sowie Politiker und letzter Reichskanzler des Deutschen Kaiserreiches sowie Verräter des preußischen Königshauses und Novemberverbrecher.

Laufbahn

Max Prinz von Baden mit Familie

Links: Berthold Friedrich Wilhelm Ernst August Heinrich Karl Prinz und Markgraf von Baden (1906–1963; nach seiner Adoption durch Friedrich II. (1927) und dessen Tod 1928 Chef des Hauses Baden). Er diente als Reserveoffizier der Reiterei und war der letzte Chef des Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109.[1] Im Dezember 1939 wurde ein Reiterzug der der Kavallerie-Ersatz-Abteilung 18 unter Leutnant der Reserve Markgraf von Baden zur 1. Kavallerie-Division abgegeben. An der Spitze seiner Schwadron wurde er an der Ostfront schwer verwundet, ein Bein blieb steif. Nach langer Genesung unrde er Generalstabsoffizier im Stab einer Heeresgruppe. Nach seinem Herzinfarkt-Tod 1963 wurde wie selbstverständlich der Sarg mit Wehrmachtshelm und Offizierdegen geschmückt.[2] Sein Sohn Maximilian Andreas Markgraf von Baden wurde Oberst der Reserve der Bundeswehr.

Rechts: Marie Alexandra Thyra Viktoria Luise Carola Hilda Prinzessin von Baden, nach Heirat mit dem späteren Major Wolfgang Moritz Prinz von Hessen, Prinzessin von Hessen. Marie wurde am 29. Januar 1944 in Frankfurt am Main als freiwillige Luftschutzhelferin Opfer der feindlichen Terrorflieger. Mit ihr starben sieben weitere Frauen elendig in einem Luftschutzkeller.
Max von Badens Grabstätte
Salem (Bodenseekreis), Schloßpark Salem

Kurzchronologie

  • 1888–1889 Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg, Leipzig und Heidelberg
  • 1889–1911 Offizierslaufbahn, Abschied als Generalmajor
  • 1900 Heirat am 10. Juli 1900 in Gmunden mit Marie Luise Viktoria Caroline Amalie Alexandra Augusta Friederike Königliche Prinzessin von Großbritannien und Irland, Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg
  • 1907 Thronfolger und Präsident der I. Kammer der Landstände
  • 1914 Ehrenvorsitzender des Roten Kreuzes in Baden
  • 1917 Ehrendoktor in Freiburg
  • 1918 Oktober/November Reichskanzler
  • 1920 Gründung der Internatsschule Salem
  • 1928 Chef des Hauses Baden wurde nach dem Tod des Großherzogs Friedrich II. nicht Max, sondern sein Sohn Berthold, der von dem kinderlosen Friedrich 1927 adoptiert wurde, da das Hausvermögen sonst nach seinem Tod gemäß dem Abfindungsvertrag vom 7. Mai 1919 an die Republik Baden gefallen wäre, weil es nur im ehelichen Mannesstamm des großherzoglichen Hauses vererbbar war.

Karriere vor dem Ersten Weltkrieg

Max von Baden wurde 1867 als Sohn des preußischen Generals Wilhelm Max von Baden und dessen Frau Maria, geb. von Leuchtenberg, in Baden-Baden geboren. Nach einer humanistischen Ausbildung wurde er Offizier. Im Jahre 1900 heiratete er Marie-Luise von Hannover, königliche Prinzessin von Großbritannien und Irland, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg. Nach dem Tod seines Onkels 1907 wurde er zum designierten Erben seines kinderlosen Neffen, des Großherzogs Friedrich II. von Baden und Präsident der Ersten Badischen Kammer. Im Juni 1911 nahm er als Generalmajor seinen Abschied aus dem aktiven Militärdienst, Gustav von Arnim wurde am 16. Juni 1911 neuer Kommandeur der 28. Kavallerie-Brigade (28. Division/XIV. Armeekorps, 1914 der 6. Kavallerie-Division/Höherer Kavallerie-Kommandeur Nr. 4 unterstellt).

Rolle im Ersten Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 gehörte Max von Baden als Vertreter des Großherzogs dem Stab des Generalkommandos des 14. Armeekorps an, welchem die badischen Truppen unterstanden. Aufgrund der Unzufriedenheit mit seiner Position und seiner schwachen Konstitution kehrte er schnell in die Heimat zurück. Im Oktober 1914 übernahm er den Ehrenvorsitz im Gesamtvorstand des badischen Landesvereins des Roten Kreuzes, der sich um das Schicksal der Kriegsgefangenen im In- und Ausland kümmerte. Dafür konnte er auch seine verwandtschaftlichen Beziehungen nach Rußland und Schweden nutzen. 1916 wurde er zum Ehrenpräsidenten der deutsch-amerikanischen Kriegsgefangenenhilfe des Weltbundes der Christlichen Vereine Junger Männer (CVJM) ernannt.

Reichskanzlerschaft und weitere Tätigkeit

Bei seinem Rücktritt am 30. September 1918 empfahl der bisherige Reichskanzler Graf Hertling Prinz Max von Baden als seinen Nachfolger. Am 3. Oktober wurde er mit Unterstützung der Reichstagsmehrheit zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten ernannt. Am 5. Oktober sendete von Baden ein Waffenstillstandsersuchen an den VS-amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson auf der Grundlage von dessen 14-Punkte-Programm. Drei Wochen später, am 26. Oktober, setzte er die Entlassung des Generals Erich Ludendorff aus der OHL durch. Als die kommunistische Revolution Berlin erreichte, verkündete er am 9. November eigenmächtig und ohne dessen Zustimmung die Abdankung Kaiser Wilhelms II., wodurch er angeblich die Revolutionäre zu beschwichtigen und die Monarchie zu retten hoffte. Sein Reichskanzleramt übergab er an Friedrich Ebert von der SPD als damals stärkste Reichstagsfraktion, um einer parlamentarischen Mehrheitsherrschaft die Wege zu bereiten. Sein Handeln kam einem Verrat am preußischen Adelshaus gleich und machte ihn zugleich zum Komplizen der Novemberverbrecher[3].

Nach seinem Rücktritt gründete er mit einigen Mitstreitern das Elite-Internat Schloß Salem, das eine neue geistige Elite in Deutschland heranbilden sollte. Am 6. November 1929 starb Max von Baden in Salem.

Preußenchronik

„Der dem badischen Herrscherhause zugehörende Max von Baden wurde 1867 in Baden-Baden geboren. Nach einer humanistischen Ausbildung wurde er preußischer Offizier und nahm 1911 als Generalmajor seinen Abschied. Nach dem Tod seines Onkels Großherzog Friedrich 1907 rückte er zum Thronfolger auf und wurde Präsident der ersten badischen Kammer. Er nahm regen Anteil an den geistigen und künstlerischen Neuerungen seiner Zeit. Im Ersten Weltkrieg war er zuerst Stabsoffizier, ging aber schon im Oktober 1914 in seine Heimat zurück und wurde Chef des badischen Roten Kreuzes. Die folgenden Jahre gehörten seinem Einsatz für die Kriegsgefangenen im In- und Ausland, für den er seine internationalen und dynastischen Verbindungen nutzte. Dieses Engagement brachten ihm den Ruf einer vom Krieg und einer rein nationalen Perspektive distanzierten moralischen Persönlichkeit ein, was seine Berufung zum Reichskanzler kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs förderlich war. Seine Ernennung ging auf die Empfehlung von Kurt Hahn zurück, der für die Militärische Stelle des Auswärtigen Amtes arbeitete und der auch zu Männern der Sozialdemokratie Kontakt hatte. Auch die Oberste Heeresleitung unterstützte seine Ernennung, die am 3. Oktober zustande kam.
Max sprach sich nicht für eine Demokratisierung während des Krieges aus, schien aber wegen seiner zumindest indirekten Kontakte zu den Sozialdemokraten über Hahn als der richtige Mann in dieser Situation. Als Max von Baden sein Amt antrat, war das Ersuchen um einen Waffenstillstand bereits an den amerikanischen Präsidenten Wilson abgegangen. An ihn war es nun, die in den Antwortnoten gestellten Bedingungen zu erfüllen. In Zusammenarbeit mit den jetzt aus den Parteien kommenden Staatssekretären führte er die Verantwortlichkeit der Reichsregierung und des preußischen Kriegsministers sowie das allgemeine, gleiche Wahlrecht in Preußen ein. Er setzte einen Elsässer an die Spitze Elsass-Lothringens. Er entließ den preußischen Kriegsminister von Stein und den Generalquartiermeister Ludendorff, den faktisch mächtigsten Mann in der Reichsspitze. Durch eine Amnestie für die politischen Gefangenen erhielt unter anderem Karl Liebknecht die Freiheit. Am 08.11. verkündete Max von Baden die Abdankung des Kaisers, der bis zum Schluss gezögert hatte, bis die überall ausbrechenden Unruhen vollendete Tatsachen schufen. Am 09.11. übergab er sein Amt dem SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert, der sowohl der stärksten Partei im Reich als auch der größten Fraktion im Parlament vorstand. Nach seinem Rücktritt war Max von Baden an der Gründung der Schlossschule Salem, einem seitdem bekannten Eliteinternat, beteiligt.“[4]

Medaille zur Hochzeit Max von Baden 1900

„Gestiftet wurde die Medaille anläßlich der Vermählung des Kronprinzen Max von Baden mit Maria-Luise von Hannover-Cumberland, Prinzessin von Großbritannien und Irland. Die Hochzeit fand am 10. Juli 1900 in Gmunden/Oberösterreich der Geburtsstadt der Prinzessin statt. Ob der Vater, Prinz Wilhelm, oder Max von Baden selbst die Medaille stiftete ist mir nicht bekannt. Ausgegeben wurde sie wohl an Gäste der Feierlichkeiten zur Eheschließung. Max von Baden war der Thronfolger des Hauses Baden und Präsident der Ersten Badischen Kammer, da sein Vetter Friedrich II. keine Nachkommen hatte.“[5]

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

  • Otto Ebenau: In der Strafsache gegen Prinz Max von Baden und fünf Genossen wegen Hochverrats, 1921
  • August Justus Alexander Keim: „Reichsverderber“, Band 2: Prinz Max von Baden und das Kriegskabinett, 1922
  • Kuno Westarp: Die Regierung des Prinzen Max von Baden und die Konservative Partei 1918, 1928
  • Lothar Machtan: Prinz Max von Baden. Der letzte Kanzler des Kaisers, Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42407-0

Fußnoten

  1. Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109
  2. Golo Mann: Ein Regent in der Republik – Markgraf Berthold von Baden, Zeit, 27. Dezember 1963
  3. Diese Auffassung wurde in einem Redebeitrag während eines Lesertreffens der Zeitschrift „Volk in Bewegung“ im Südharz im September 2020 von Arnold Höfs angezweifelt, da Prinz Max von Baden wegen der Spanischen Grippe bereits zwei Wochen seiner fünfwöchigen Reichskanzlertätigkeit bettlägerig war, außerdem „wegen eines Nervenzusammenbruchs durch seinen Arzt mit einem Opiumpräparat in Tiefschlaf versetzt“ wurde, ebenfalls für zwei Wochen. Der Prinz habe daraufhin „das Amt Ebert gewissermaßen für die Füße geworfen, nachdem er nach seinem Erwachen erkannte, welche ungeheure Dinge in seiner Abwesenheit passiert sind.“
  4. Max Prinz von Baden
  5. Medaille zur Hochzeit Max von Baden 1900
  6. 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 6,13 6,14 6,15 6,16 6,17 6,18 6,19 Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Hrsg.: Kriegsministerium. Ernst Siegfried Mittler & Sohn. Berlin 1914. S. 355.
  7. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907. S. 30.
  8. Lothar Machtan: Prinz Max von Baden: Der letzte Kanzler des Kaisers. Suhrkamp Verlag. Berlin 2013. ISBN 978-3-518-42407-0. S. 246.


Amt Vorgänger Regierungszeit Nachfolger
Preußischer Ministerpräsident Georg Graf von Hertling 1918 Paul Hirsch
Heinrich Ströbel
Deutscher
Reichskanzler
Georg Graf von Hertling 1918 Friedrich Ebert