Meyer-Quade, Joachim

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Joachim Meyer-Quade (1897-1939)
Meyer-Quades Unterschrift
Joachim Meyer-Quade (1897-1939)

Joachim Meyer-Quade (Lebensrune.png 22. November 1897 in Düsseldorf; Todesrune.png 10. September 1939 bei Piatek) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und Träger des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP.

Leben

Jugend

Geboren wurde er am 22. November 1897 in Düsseldorf, aber schon nach Absolvierung der Schule kam er nach Westfalen und lernte in Dülmen Landwirtschaft.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich der noch nicht Siebzehnjähriger freiwillig. Mit dem Fußartillerie-Regiment 84 kam er nach Flandern, mit dem Infanterie-Regiment 99 nach Verdun und der Somme. Er zeichnete sich so aus, daß er wegen Tapferkeit vor dem Feinde zum Feldwebel befördert wurde. In der Sommeschlacht gerät er schließlich in französische Gefangenschaft. Er machte fünf Fluchtversuche aus der Gefangenschaft, aber er wurde immer wieder erwischt. Nach jedem Fluchtversuch wurde seine Lage schlimmer. Beim sechsten Male gelang es ihm, die deutsche Front zu erreichen. Die E.K. II und I wurden ihm verliehen.

Weimarer Republik

1920 scheidet er aus dem Heere aus und nun begann für ihn Wanderjahre, in denen er alle Höhen und Tiefen des Lebens auskostet. Er war Landwirtschaftsgehilfe in Nordschleswig, ungelernter Arbeiter bei einer Kieler Werft, Knecht auf einem hannoverschen Bauernhof. Der Ruhrkampf brachte auch ihn gelegentlich zum Einsatz. Von 1924 ab konnte er endlich seine landwirtschaftliche Ausbildung vollenden. Er besuchte die Höhere Landwirtschaftsschule in Schleswig, wurde Gutsinspektor in der Uckermark. Ihn aber zog es zurück nach Schleswig-Holstein, das ihm wahrhaft Heimat geworden war. So kam er nach Busdorf als Schriftleiter einer Landwirtschaftszeitung. Hier begann er seine politische Laufbahn. Er wurde 1925 Mitglied der NSDAP. Zusammen mit dem Gauleiter von Schleswig-Holstein Hinrich Lohse war Meyer-Quade bald der führende Nationalsozialist in der Provinz. Er wurde Ortsgruppenleiter in Schleswig und schließlich Bezirksleiter für den Nordteil von Schleswig-Holstein. Ab 1927 war er SA-Mann, gründete einen Sturm und wurde 1928 Sturmführer. Bald darauf schon konnte er einen Sturmbann übernehmen und 1932 wurde er Oberführer der SA-Untergruppe Schleswig, 1933 Brigadeführer und 1934 Gruppenführer der SA.-Gruppe Nordmark mit dem Sitz in Kiel, nachdem er vorübergehend ein anderes Kommando in Niedersachsen inne hatte. 1930 stand er auf der Reichstagsliste für Schleswig-Holstein und wurde auch gewählt. 1932, als er in den Preußischen Landtag gewählt wurde, legte er sein Reichstagsmandat nieder. Von 1932 bis 1933 war er Mitglied im Preußischen Landtag. Sechzehn Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Reichstag kehrte Meyer-Quade im November 1933 in den Reichstag zurück dem er anschließend knapp sechs Jahre lang bis zu seinem Tod im September 1939 angehörte.

Drittes Reich

Nach der Machternennung übernahm Meyer-Quade verschiedene Staatsämter. 1934 wurde er Polizeipräsident in Kiel und an den Volksgerichtshof berufen. Am 9. November 1937 erfolgte die Ernennung zum SA-Obergruppenführer. Im September 1939 beteiligte Meyer-Quade sich an dem Polenfeldzug als Leutnant einer Infanterieschützenkompanie. Weniger als zwei Wochen nach Kriegsbeginn wurde er mit den Karabiner in der Hand bei Piatek[1] getötet. Er war damit der erste, der unter den höheren SA-Führern vom Brigade-/Gruppen- und Obergruppenführern im Feld blieb.

Nachwirkung

In seiner Heimatstadt wurde ein Platz nach ihm benannt, in Tondern ein HJ-Heim. Im Warthegau, einem westlichen zur baldigen deutschen Besiedelung vorgesehenen Teil des deutschen Gebietes von Polen wurde eine Abteilung des Reichsarbeitsdienstes nach Meyer-Quade benannt. Im Generalgouvernement wurde die Stadt Kutno in Quadenstädt umgetauft.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. 10. September 1939 bei: Für Deutschland gefallen - SA.-Obergruppenführer M[a]yer-Quade. In: Der SA-Führer - Zeitschrift der SA.-Führer der NSDAP. Heft 11. 1941. S. 7f.