Degen, Michael

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Michael Degen

Michael Max Degen (Lebensrune.png 31. Januar 1932 in Chemnitz) ist ein jüdischer Schauspieler, Regisseur und Autor.

Werdegang

Michael Degen wurde am 31. Januar 1932 als Sohn jüdischer Eltern in Chemnitz geboren. Sein Vater, ein aus Rußland ausgewanderter staatenloser Sprachenlehrer und Mitinhaber eines Trikotagengeschäftes, kam im September 1939 in das Lager Sachsenhausen und verstarb im April 1940 im Krankenhaus. Michael Degen selbst verdankt sein Leben einem „Wächter, der ihn auf dem Weg nach Auschwitz fliehen ließ“, wie es in Biographien heißt.[1] Zusammen mit seiner Mutter wechselte er oft die Wohnung, lebte auf Dachböden und in einer Laubenkolonie des Berliner Ostens. Sein vier Jahre ältere Bruder Adolf gelang die Übersiedlung nach Palästina, wo er unter dem Namen Arié Dagan lebte.

Michael Degen besuchte zunächst die Jüdische Schule in Berlin bis zur Schließung 1942, arbeitete auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee und als Leichenträger im Krankenhaus.

Nach Kriegsende besuchte er die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Ost-Berlin. Ab 1954 spielte er beim (Ost-)„Berliner Ensemble“, das von Brecht gegründet worden war.[2]

Dann half ihm im Westen Elisabeth Bergner, die ihn für eine ihrer Tourneen engagierte.[1] Fortan wirkte er in vielen Theaterrollen und auch im bundesdeutschen Fernsehen.[3] 1986 hieß es, er werde „von Neonazis verfolgt“. In dem Fernsehzweiteiler „Geheime Reichssache“ stellte er Hitler dar. Verschiedentlich hat er gegen „Rechtsradikalismus“ Stellung genommen, den er allenthalben grassieren und von dem er sich auch persönlich bedroht sieht. 2002 veröffentlichte er einen Roman, in dem der Geist einer Jüdin in Hitlers Hündin „Blondi“ gefahren ist.[1]

Den alliierten Bombenterror erlebte Degen als „Befreiung“; Deutsche sind für ihn „die Höllenbrut“. Seine Erinnerungen an dem Massenmord am Deutschen Volk reduziert sich nach eigener Aussage an die freudige Anforderung von mehr alliierten Bomben („Meine Mutter ballte die Faust und rief: Mehr, mehr“)[4].

Familie

Degen ist zum dritten Mal verheiratet und hat vier Kinder. Aus Degens erster Ehe mit der Malerin Sarah Eckel stammen die Töchter Gabi und die Schauspielerin Elisabeth, aus der zweiten Ehe mit der Schauspielerin Dora, geb. Kumniklová, die Kinder Adina und Jokob. Mit seiner dritten Frau, der Journalistin Susanne Sturm, lebt Michael Degen in Hamburg.

Filmographie

  • 1964: Tabula rasa
  • 1966: Die Geschichte des Rittmeisters Schach von Wuthenow
  • 1967: Der Zauberberg
  • 1968: Die fremde Frau und der Mann unter dem Bett
  • 1973: Supermarkt
  • 1976/77: Jenseits von Gut und Böse
  • 1976: Der Herr der Schöpfung
  • 1977/78: Mittags auf dem Roten Platz
  • 1978/79: Buddenbrooks
  • 1979: Phantasten
  • 1980/81: Kein Garten Eden
  • 1981: Prozente
  • 1981/82: Die Wahlverwandschaften
  • 1982: Via Genua
  • 1982: Treffpunkt Airport
  • 1982: Die Geschwister Oppermann
  • 1983: Die ewigen Gefühle
  • 1984: Von Mord war nicht die Rede
  • 1985: Hautnah
  • 1985: Die Tote in der Sauna
  • 1985/86: Die Kolonie
  • 1986: Norddeutsche Geschichten
  • 1986: Das Traumschiff. 1. Thailand; 2. Bali; 3. Brasilien; 4. Mexiko
  • 1987: Wer lacht schon über Rosemann
  • 1987: Ein Weg in die Freiheit
  • 1988: Spiel über zwei Banden
  • 1989: Wie du mir ...
  • 1989/90: Dr. M
  • 1990: So gut wie tot
  • 1991: Der Froschkönig
  • 1992: Tödliche Beziehungen
  • 1992/93: Männer auf Rädern
  • 1993/94: Die Sache Baryschna
  • 1993: Das Sahara-Projekt
  • 1994: Die letzte Entscheidung
  • 1994: Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg [Pilotfilm]
  • 1996: Tanz auf dem Vulkan
  • 1996/97: Portrait eines Richters
  • 1997: Eine ungehorsame Frau
  • 1997/98: Das Frankfurter Kreuz
  • 1998–2000: Manila
  • 1999/2000: Rote Glut
  • 2000: Viktualienmarkt
  • 2000: Montgomery Cakes Great Adventure
  • 2000/01: Leo und Claire
  • 2000/01: Vera Brühne
  • 2001: Nachts im Park
  • 2001–2003: Babij Jar
  • 2004–2006: Die Sturmflut
  • 2007: Satisfaktion
  • 2008/09: Die Seele eines Mörders
  • 2009: Kriegerstock

Auszeichnungen

Zitat der Verhöhnung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9
  2. Von 1954 bis 1956 wirkte er in Bertolt Brechts (Ost-)Berliner Ensemble.
  3. Er erhielt zahlreiche Fernsehrollen.
  4. Eigene Aussage in: „ZDF Feuersturm“, u. a. gesendet am 29. November 2012 im ZDF-Info-Kanal