Gaismair, Michael

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Holzschnitt von
Ernst von Dombrowski

Michael Gaismair (auch Michael Gaismayr, geb. 1490 in Tschöfs bei Sterzing; gest. 15. April 1532 in Padua) war ein deutscher Bauernführer in Tirol und Salzburg in der Zeit des Deutschen Bauernkriegs.

Leben

Die Niederwerfung der Bauernerhebung im Reichsinneren entschied auch über das Schicksal des Bauernkampfes in Tirol, dem Gebiet Deutschlands, wo die vielleicht günstigen Voraussetzungen für einen Sieg der bäuerlichen Sache gegeben waren. In Tirol besaß der Bauer das seltene Recht der Landstandschaft. Er konnte also seine Wünsche und Forderungen ohne Gewaltakt geltend machen. Wichtiger aber noch für die bäuerliche Freiheitsbewegung war, daß sie auf diese Weise in Tirol von einem Bauernschaft getragen wurde, die von vornherein gewohnt war, über den dörflichen Geschichtskreis hinaus zu denken. So fand Michael Gaismair in der Tiroler Bauernschaft für seine weitschauenden Pläne einen besonders fruchtbaren Boden. Er ist übrigens mit der Formulierung seine Reformpläne in der sogenannten Tirolischen Landesordnung erst in einem Augenblick öffentlich hervorgetreten, als die bäuerliche Freiheitsbewegung bereits zu vernichtenden Schlag getroffen hatte. In diesem Augenblicke galt es, noch einmal das Banner des bäuerlichen Freiheitskampfes allen sichtbar zu entfalten, um die Bauernschaft zu einen letzten verzweifelten Anstrengungen anzufeuern. Eine aufrüttelnde Beschwörung ist schon die Einleitung der Landesordnung:

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Zuerst so werdet ihr geloben und schwören, Leib und Gut zusammenzusetzen, voneinander nit zu weichen, sondern zueinander halten, doch allzeit nach Rat zu handeln, Eurer vorgesetzten Obrigkeit treu und gehorsam zu sein und in allen Sachen nit eigenen Nutz, sondern zum ersten Ehre Gottes und danach den gemeinen Nutzen zu suchen.

– Gaismair in der Tirolischen Landesverordnung 1525

Die Landesordnung Gaismairs ist daher nichts weniger als eine nachträgliche Konstruktion, wie gelegentlich vermutet worden ist. Solange Michael Gaismair noch hoffen durfte, in dem Tiroler Landtage eine brauchbares Werkzeug für die Verwirklichung seine Reformpläne zu haben und durch Verhandlungen sein Ziel zu erreichen, genügte es ihm, sich bei seinen Anhängen und Mitkämpfen in täglicher Zusammenarbeit Gehör und Geltung zu verschaffen. Erst als es gilt, den Versuch zu machen, den letzten Mann aufzubieten, um das drohende Schicksal noch einmal zu wenden, schleudert Gaismair sein Flugblatt von der Tiroler Landesordnung in die Menge.