Milchlinge

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Rotbrauner Milchling (Lactarius rufus)

Die Gattung der Milchlinge (Lactarius) bildet innerhalb des Pilzreiches gemeinsam mit der Gattung der Täublinge die Familie der Täublingsartigen.

Beschreibung

Die Milchlinge haben meist trichterförmig vertiefte Hüte in gedeckten Farben, brüchiges Fleisch und keine Splitterlamellen wie ihre farbenfrohe Verwandtschaft, die Täublinge. Wichtigstes Kennzeichen der Milchlinge ist die Milch, die bei Verletzungen des Fleisches durch Schnitt oder Bruch aus diesem austritt und gleichzeitig ein wichtiges Bestimmungsmerkmal dieser Pilze ist. Man ritzt mit einem Fingernagel ein paar Lamellen an und fängt die sich bildenden Milchtröpfchen mit einem weißen Taschentuch auf, um die Farbe der angetrockneten Milch zu bestimmen (nach frühestens einer Stunde) .

Hut

Hutoberfläche meist in gedeckten Farben (bräunlich, rotbraun, olivbraun usw.) eingefärbt. Ausnahme ist der Wollige Milchling, der weiß gefärbt, zumeist aber mit der Streu, aus der er hervor wächst, beladen ist.

Lamellen

Lamellen angewachsen, mehr oder weniger herab laufend. Die Lamellenfarben reichen von cremefarbenen Tönen bis hin zu Tönen in der Hutfarbe des Pilzes.

Fleisch

Das Pilzfleisch ist querbrüchig, ähnlich den Täublingen.

Stiel

Stiel meist in Hutfarbe, querbrüchig.

Geruch

Der charakteristische Geruch einiger Milchlinge (Heringsgeruch beim Brätling, Maggigeruch beim Bruchreizker) ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.

Milch

Die Milchlinge sondern bei Verletzungen eine weiße oder farbige, seltener eine wasserklare Milch ab, die sich an der Luft nach einiger Zeit noch verfärben kann. Die Farbe der angetrockneten Milch kann bestimmt werden, indem mit einem weißen Taschentuch einige Tropfen der Milch aufgefangen werden und nach einigen Minuten bis einer Stunde die Farbe der angetrockneten Milch bestimmt wird.

Wissenschaftlicher Artname Deutscher Artname Farbe der frischen Milch Farbe der angetr. Milch
Lactarius acris Rosaanlaufender Milchling weiß rosa (schnell verfärbend)
Lactarius blennius Graugrüner Milchling weiß graugrün
Lactarius camphoratus Kampfermilchling wässrig weißlich weißlich
Lactarius controversus Weidenmilchling weiß weiß
Lactarius deliciosus Edelreizker orangerot orangerot
Lactarius deterrimus Fichtenreizker orangerot grünlich
Lactarius fuliginosus Rußbrauner Milchling weiß rosa
Lactarius glyciosmus Bleicher Duftmilchling weiß weiß
Lactarius helvus Bruchreizker wässrig farblos
Lactarius hepaticus Leberbrauner Milchling weiß gelb
Lactarius hortensis Haselmilchling
Lactarius hygrophoroides Weitblättriger Milchling weiß weiß
Lactarius lacunarum Pfützenmilchling weiß gelb (langsam verfärbend]
Lactarius lignyotus Mohrenkopf weiß rosa (langsam verfärbend)
Lactarius mitissimus Milder Milchling weiß weiß
Lactarius pallidus Bleicher Milchling weißlich weißlich
Lactarius piperatus Pfeffermilchling weiß olivgrün
Lactarius quietus Eichenmilchling cremefarben cremefarben
Lactarius rufus Rotbrauner Milchling weiß weiß
Lactarius salmonicolor Lachsreizker rot-orange rotbraun
Lactarius sanguifluus Blutreizker blutrot grün
Lactarius subdulcis Süßlicher Milchling weiß weiß
Lactarius theiogalus Kleiner Flattermilchling weiß gelb (30 Sekunden)
Lactarius torminosus Birkenreizker weiß blaßgelb
Lactarius trivialis Nordischer Milchling weiß grünlich beige
Lactarius turpis Olivbrauner Milchling weiß grünbraun- schwärzlich
Lactarius vellereus Wolliger Milchling weiß braun
Lactarius vietus Graufleckender Milchling grau grünlich
Lactarius volemus Brätling weiß blaßbraun

Lebensweise

Die Ordnung beinhaltet sowohl saprophytisch lebende Vertreter als auch Mykorrhizapilze.

Giftigkeit/ Eßbarkeit

Die Gattung der Milchlinge beherbergt nur wenige, aber ausgezeichnete Speisepilze, wie den Edelreizker oder den Brätling. Es gibt jedoch keine stark oder gar tödlich giftigen Vertreter in dieser Pilzgattung. Einige Arten, z.B. Birkenreizker, Rotbrauner Milchling und Fichtenreizker lassen sich nach Vorbehandlung verwerten.

In nord- und osteuropäischen Ländern werden eine Vielzahl scharf schmeckender, eigentlich ungenießbarer Milchlinge und Täublinge für den menschlichen Verzehr aufbereitet. Die Methoden hierfür (Einsalzen und Silieren von Pilzen) sind jedoch zeit- und arbeitsaufwendig und lohnen nur bei massenhaftem Anfall von Pilzen und für den Fall, daß man auf dieses zusätzliche Nahrungsangebot angewiesen ist.

Systematik

Quelle

PlusPedia

Literatur

  • H. Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
  • E. Gerhardt: Pilze. Verlag BLV, München 2006, ISBN 978-3-8354-0053-5.

Verweise