Das Fräulein von Barnhelm

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Das Fräulein von Barnhelm
Das Fräulein von Barnhelm.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Das Fräulein von Barnhelm
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Stab
Regie: Hans Schweikart
Drehbuch: Ernst Hasselbach, Peter Francke
Produktion: Bavaria Filmkunst GmbH
Musik: Alois Melichar
Kamera: Carl Hoffmann
Schnitt: Gottlieb Madl
Besetzung
Darsteller Rollen
Käthe Gold Minna von Barnhelm
Ewald Balser Major von Tellheim
Fita Benkhoff Riccaut de la Marlinière
Paul Dahlke Tellheims Diener Just
Fritz Kampers Wachtmeister Werner
Erich Ponto Wirt

Wirt

Hans Leibelt Graf Bruchsall
Paul Wagner Hauptmann Marloff
Max Eckard Cornet von Bonin
Ernst Fritz Fürbringer Herr von Schornow
Albert Lippert Prinz Heinrich
Eduard von Winterstein Müller Willig
Gustav Waldau Juwelier
Ingolf Kuntze Sächsischer Gesandter
Erna Sellmer 1. sächsische Dame
Lisa Helwig 2. sächsische Dame
Luise Hohorst 3. sächsische Dame
Else Kündinger 4. sächsische Dame
Friedrich Ulmer Vorsitzender des Sächsischen Kriegsgerichts
Kurt Stieler Ältester der Sächsischen Stände
Herbert Kroll Minnas alter Diener
Otto Brefin Sekretär
Fritz Reiff Alter Stabsoffizier l
Charles Willy Kayser 1. Offizier
Peter Pasetti 2. Offizier
Annemarie Holtz Schauspielerin
Werner Vogeler Schreiber
Julius Riedmüller Feldjäger
Kurt Eick Preußischer Korporal
Walter Franck
Klaus Pohl
Luise Hoferat
Gerhard Bienert
Friedrich Reich

Das Fräulein von Barnhelm ist ein Historienfilm von 1940 im Siebenjährigen Krieges. Die Dreharbeiten fanden zwischen den 9. April bis Mai 1940 im Außengelände in München-Geiselgasteig, München, Isartal, Oberbayern und in der Umgebung von Berlin. Die Uraufführung war am 22. Oktober 1940 im Capitol in Berlin..

Weitere Titel

  • Liebe und Soldatenehre (Arbeitstitel)
  • Minna von Barnhelm (Arbeitstitel)

Handlung

Quelle
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Als der fünfte Kriegswinter des Siebenjährigen Krieges angeht, beziehen die preußischen Truppen ihre Winterquartiere in Sachsen. Dem Regiment des Majors von Teilheim werden die Dörfer um das Schloß Bruchsall zugewiesen, der Major selbst und sein Freund, Hauptmann Marloff, bewohnen das Schloß. Den Grafen Bruchsall, der am Krieg auf der Seite der Österreicher teilnimmt, vertritt seine Nichte: Minna von Barnhelm. Sie steht dem Schloß und dem Gutsbetriebe vor. Als überzeugte Sächsin und Preußenfresserin weigert sie sich aber, einen der einquartierten Offiziere zu empfangen. Von allen Sachsen wird eine Kontribution gefordert, die sie trotz größter Bereitwilligkeit nicht aufbringen können. Darauf wird die Brandschatzung der Dörfer befohlen. Major von Tellheim, der den königlich-preußischen Befehl zu vollziehen hat, erkennt den guten Willen der sächsischen Bauern an: er schießt die fehlenden 10.000 Taler vor, um dem Land die Brandschatzung zu ersparen. Minna ist von der edelmütigen Handlung des Majors erschüttert. Sie eilt zu ihm und findet in dem Offizier, den sie als Gegner hassen zu müssen glaubte, den Mann, dem fortan ihre Liebe und ihr Leben gehören. Es vergehen glückliche Wochen. Der scheue und ein wenig steife preußische Major erklärt sich nur schwer; aber als die Truppen die Winterquartiere verlassen, um von neuem ins Feld zu ziehen, weiß Minna, daß Tellheim bald wiederkehren will, um sie als seine Frau heimzuführen. Der Krieg geht weiter, Tellheim wird schwer verwundet, Graf Bruchsall kehrt heim, der Friede naht. Doch Minna wartet vergeblich auf Tellheim —vergeblich auf eine Nachricht. Tellheim ist außerstande, zu schreiben: er ist wegen jener 10.00 Taler, die er den sächsischen Ständen vorgeschossen hatte, vor dem Kriegsgericht wegen Bestechung verklagt. Denn nun, als diese Summe von den sächsischen Ständen zurückgezahlt werden soll, muß sie als Bestechungsgeld erscheinen. Telheim weiß nicht, wie er sich rechtfertigen soll: sein Freund Marloff ist tot, der Prinz Heinrich weit von Berlin. Minna kann die quälende Zeit des Wartens und die andauernden Vorhaltungen ihres Onkels, der sich der Verbindung eines sächsischen Edelfräuleins mit einem preußischen Major widersetzt, nicht länger ertragen: sie flieht zusammen mit ihrer Jungfer Franziska nach Berlin, um vielleicht dort etwas von dem Schicksal ihres Tellheim zu erfahren. In Berlin steigen sie in dem selben Gasthaus ab, das auch der Major von Tellheim bewohnt, nur muß jetzt der in ärgste Geldnot geratene Major dem Fräulein von Barnhelm seine Zimmer räumen — ohne allerdings zu wissen, wer sein Nachfolger ist —, so wie damals das Fräulein von Barnhelm der preußischen Einquartierung Platz machen mußte. Auch Minna weiß nicht, wen sie aus dem „König von Spanien" vertrieben hat. Erst durch ein Zwischenspiel um den Verlobungsring, den Tellheim in seiner drängenden Not versetzt und der durch eine Zwischenträgerei des zweifelhaften Riccaut dem Fräulein von Barnhelm zu Gesicht kommt, erfährt Minna, wer ihre Hotelzimmer vorher bewohnt hat. Sie sieht Tellheim wieder: aber der ist nicht mehr der alte. Er ist verschlossen, abweisend. Er glaubt, die Frau, die er liebt, nicht in sein Unglück hineinziehen zu können. Minna soll sich für immer von ihm trennen. Als Minna — wieder durch das Dazwischentreten Riccauts — die wahren Gründe seiner verzweifelten Lage erkennt, weiß sie, was sie zu tun hat: sie läßt die Sächsische Gesandtschaft in der Angelegenheit Tellheims intervenieren. Das ist die öffentliche Seite der Sache, privat aber knöpft sie sich den Herrn Major mit einer echt weiblichen Komödie vor: daß sie, die ihm in seinem Glück verbunden war, ihm nun in seinem Unglück nicht beistehen darf; daß er sein Glück nicht ihrem Mitleid verdanken will — wie Tellheim beteuert — das muß ihr hebendes Herz über alle Maßen kränken. Und nun spielt sie vor seinen Augen die Verlassene, Verstoßene und Enterbte. Und als nun Tellheim — ganz wie beabsichtigt — im plötzlichen Umschwung seiner Gefühle ihr von neuem seine Liebe gesteht, ihr seinen Schutz und seinen Beistand anbietet, ist sie die Stolze und Abweisende; nun will auch sie ihr Glück nicht seinem Mitleid verdanken. Doch in der Verwirrung der Gefühle scheint Minna die so listig eingefädelte Komödie über den Kopf zu wachsen, und erst nach vielen Verwechslungen und Zwischenspielen, an denen sich der Graf Bruchsall, der Sächsische Gesandte, vor allem aber des Majors treuer Diener Just, sein alter Wachtmeister Werner und Minnas Jungfer Franziska beteiligen, kommt es zu einem guten Ende: der Graf Bruchsall gibt dem Paar seinen Segen, und die Aussage des Prinzen Heinrich und ein Brief des Königs bringen dem glückstrahlenden Tellheim die Rehabilitierung und Wiederaufnahme in die Armee. Und neben dem glücklichen Paar Minna und Tellheim stehen ebenso vereint Franziska und Werner; und Just triumphiert über den abgeschmierten Riccaut und den übertölpelten neunmalklugen Wirt.