Moebius, Rolf

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Rolf Moebius
Rolf Moebius Grab
Berlin, Luisenfriedhof I der ev. Luisenkirchengemeinde
Rolf Moebius ist in der Grabstätte des Bruders seiner Lebensgefährtin (ohne Hinweis) beigesetzt.

Rolf Johannes Martin Moebius (geb. 27. Juli 1915 in Riesa; gest. 4. Juni 2004 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Rolf Moebius zählte zu den wenigen Schauspielern, bei denen die Geschichte vom väterlichen Zorn wegen der Berufswahl tatsächlich zu traf. Der Gymnasiast wuchs in Dresden auf und wurde im Schülertheater, auf den Bühnenbrettern versuchend, erfolgreich und fand keine Gegenliebe, als er im Alter von sechzehn Jahren erklärte, Schauspieler werden zu wollen. Die Schauspielschule interessierte ihn mehr als das Gymnasium. Eines Tages las er in einer Zeitschrift die Aufnahmebedingungen für das Studio des Berliner Staatstheaters. Er meldete sich und die Tatsache, daß er sich unter den zwölf Auserwählten befand, die von den vierhundert Bewerbern übrig blieben, veranlaßte den Vater, die ablehnende Haltung aufzugeben und das dringend notwendige Taschengeld zu bewilligen.

Seine Lehrjahre waren schwer und arm an Sensationen. Aber sie führten zum Erfolg. Als Euphorion im zweiten Teil des „Faust“ stand Rolf Moebius zum ersten mal in Berlin auf der Bühne. Weitere kleine Rollen folgten, bis ein erstes festes Engagement nach Neu-Strelitz führte, wo die Stücke „Vier Musketiere“ und „Marsch der Veteranen“ Erfolge einbrachten.[1]

Rasch meldete sich der Film. Der lebensschwache, ein Spielball der diplomatischen Ränke darstellende Herzog von Reichstadt in dem Film „Fanny Elßter“ war die erste, bereits sehr hohe Anforderungen stellende Rolle. Es folgten der junge Leutnant, bei dem die Tradition des Offizierstums und die Knabenhaftigkeit des eigenen Empfindens in seltsamen Gegensatz zueinander standen, in „Urlaub auf Ehrenwort“, ferner der sein erstes großes Erlebnis durchkämpfende Jüngling in „Dreiklang“ und der unbekümmerte junge Mensch in dem unbeschwerten Film „Spiel im Sommerwind“.

Als Moebius dann Anfang September 1939 zum Kriegsdienst eingezogen wurde, endete zunächst eine so glanzvoll begonnene Laufbahn als Kinostar. Vornehmlich wurde er in Russland zur Truppenbetreuung eingesetzt und leitete ein Fronttheater. Lediglich für die Produktionen „Die Jahre vergehen“ (1945, mit Heidemarie Hatheyer) und „Wir seh’n uns wieder“ (1945) übernahm er während des Krieges Aufgaben für den Film.

Erst Ende der 1940er Jahre stand Moebius wieder regelmäßig, wenn auch nur mit Nebenrollen vor der Kamera, das Hauptbetätigungsfeld des Schauspielers blieb jedoch die Bühne, seit 1954 spielte er am „Deutschen Theater“, später dann an fast allen West-Berliner Häusern; darüber hinaus ging er mit zahlreichen Stücken auf Tournee. Im deutschen Nachkriegsfilm konnte der Schauspieler zwar wieder Fuß fassen, die ganz großen Angebote bzw. Hauptrollen wie in den 1930er Jahren blieben jedoch aus.

Auch für das Fernsehen übernahm Moebius sporadisch Aufgaben, man erlebte ihn unter anderem als Oberst in der von Dieter Meichsner und Karlheinz Dederke in Szene gesetzten Dokumentation „Novemberverbrecher – Eine Erinnerung“ (1968) und in Franz Peter Wirths historisch-dokumentarischen Mehrteiler „Die rote Kapelle“ (1972), in der ZDF-Jugendserie „Die Pulvermänner“ (1972) spielte er den Baron von Bröms; einen kleineren Auftritt hatte er zuletzt in der „Tatort“-Folge „Sterne für den Orient“ (1978).


Rolf Moebius, der seit 1985 mit seiner Lebensgefährtin Carin Noack in Berlin-Wilmersdorf lebte, starb am 4. Juni 2004 im Alter von 88 Jahren an der Folgen einer Lungenentzündung in Berlin; noch mit 80 Jahren hatte der ehemalige UFA-Star auf der Bühne gestanden. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Berliner Luisenfriedhof I der evangelischen Luisenkirchengemeinde in der Grabstätte (ohne Hinweis) des Bruders seiner Lebensgefährtin.

Filmographie

Fußnoten