Schwind, Moritz von

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Moritz von Schwinds Eltern waren Franz Edler von Schwind (1752–1818) und dessen Gattin Franziska, geb. von Holzmeister (1771–1842), eine Tochter des Hofrats August Holzmeister von Forstheim (1742–1806), dieser hatte seit 1799 den österreichischen Adel, seit 1803 mit Prädikat „von Forstheim“. Sein Vater stammte aus Böhmen, war königlich ungarischer Offizial bei der Geheimen Hof- und Staatskanzlei in Wien, Legationsrat sowie schließlich Hofsekretär bei der Geheimen Hofkanzlei in Wien und wurde im Jahr 1792 vom römisch-deutschen Kaiser zum Reichsritter geschlagen.

Moritz Ludwig von Schwind (Lebensrune.png 21. Januar 1804 in Wien; Todesrune.png 8. Februar 1871 in Niederpöcking bei München) war ein deutscher Maler, Illustrator und Entwerfer. Er zählt zu den bedeutendsten Malern der Spätromantik.

Leben

Titelblatt zu den Sieben Raben
Ritter Kurts Brautfahrt
Schwind-Denkmal in München.jpg

Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Schüler von Schnorr und Cornelius; gehörte unter die jüngeren Maler, für deren Anfänge des Bayernkönigs Ludwig I. Anregungen und Aufträge bedeutsam wurden; seit 1847 Professor an der Akademie zu München, erwählte er diese Stadt zum bleibenden Wohnsitz. Schwind zählt zu den ausgezeichnetsten Historienmalern der jüngsten Vergangenheit - ein Künstler von idealem Schwung, von herzgewinnender Innigkeit, in manchen Werken von liebenswürdigem Humor - Meister in der Zeichnung und namentlich auch als Aquarellmaler glücklich. Allgemein bekannt sind „Ritter Kurt's Brautfahrt“ (nach Goethe), Kunsthalle in Karlsruhe, „Der Hochzeitsmorgen oder die Rose“, Nationalgalerie in Berlin, „Der Sängerkampf“, Städel'sches Institut in Frankfurt a. M., „Heilige Elisabeth, Sängerkrieg und Landgraf Ludwig“ auf der Wartburg bei Eisenach. Vor allen Dingen aber brachten ihm seine hochpoetischen Märchenkompositionen „Aschenbrödel“, „Sieben Raben“, „Schöne Melusine“ einen Beifall, wie er, so lebhaft und verbreitet, wenigen künstlerischen Schöpfungen der neueren Zeit zu Theil geworden.

Als eines der ersten bedeutenden Werke Schwinds gilt das große Ölbild „Ritter Kurts Brautfahrt“ (1840) nach der gleichnamigen Ballade Goethes. Das Bild verbrannte mit vielen anderen Werken der Romantik im Münchner Glaspalast im Jahre 1931. Über seinen Bilderzyklus zu den sieben Raben heißt es:

„Die höchsten und wunderbarsten Schätze in den reichen Tiefen des Lebens müssen nur schweigend gehütet, nur schweigend können sie zum Licht gehoben werden“, und der Triumph der in sich verschlossenen, erlösenden Liebe ist noch nie schöner, zarter, graziöser und zugleich inniger gefeiert worden, als durch Schwind. Und wie wir in der historischen Kunstausstellung zu München, wenn wir uns an den endlosen, zum Theil ganz trefflich gemalten Bildern der neuesten Zeit müde gesehen hatten, immer und immer wieder zu diesem besten Werke Schwinds zurückkehrten, um uns daran zu erholen und zu laben, so haben wir auch unsere Leser dahin führen zu müssen vermeint. Möge sie mit uns die getroste Zuversicht überkommen, dass, so lange solche Werke auf dem Gebiete der bildenden Kunst geschaffen werden, der rechte Weg noch nicht verloren gegangen ist und nicht verloren gehen kann.[2]

Einführung in Leben und Wirken

Kurze Einführung in Leben und Schaffen:[3]

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Familie

Schwind heiratete 1842 in Beuern bei Baden-Baden seine Verlobte Luise Sachs (1816–1894) aus Karlsruhe, eine Tochter des badischen Majors Wilhelm Sachs (Todesrune.png 1841) und der Friederike Elise, geb. Weiss. Das Paar hatte einen Sohn und fünf Töchter von denen zwei früh starben, es überlebten:

  • Hermann (Lebensrune.png 6. Juli 1843; Todesrune.png 20. Juli 1906) ∞ Karoline Haas (Lebensrune.png 5. November 1856; Todesrune.png 1. November 1928)
  • Anna (1844–1891) ∞ Johann Jacob Siebert, Dr. iur.
  • Marie (Lebensrune.png 1847) ∞ Ferdinand Baurnfeind (1829–1895), Dr. med.
  • Helene (1855–1949) ∞ Paul von Ravenstein (1854–1938), Kunstmaler, Professor

Sein Schaffen

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Einführung in Schwinds Werk

Kurze Einführung in Schwinds Werk:[4]

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Werke der Barmherzigkeit

Die sieben Werke der Barmherzigkeit der heiligen Elisabeth:

Illustrationen

Illustrationen zum Märchen von den Sieben Raben und der treuen Schwester:

Illustrationen von Moritz von Schwind zu Eduard DullersFreund Hein“:

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

  • Erhebung in den kaiserlich österreichischen Adel (1855)[5]
  • Erhebung in den königlich bayerischen Adel (1856)
  • Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1858)
  • Mitglied der Preußischen Akademie der Künste (1865)
  • Ritterkreuz des österreichischen Leopoldordens (1868)
  • Schwindstraße in Frankfurt am Main
  • Schwindstraße im Stadtteil List, dem Malerviertel von Hannover
  • Schwindstraße in München, in der Maxvorstadt, Sitz der Akademie der Bildenden Künste
  • Schwindgasse, Wien Wieden (4. Bezirk) (1874)
  • Moritz-von-Schwind-Weg in Niederpöcking
  • Denkmal auf der Münchner Praterinsel (1893); im Zweiten Weltkrieg beim Bombenterror zerstört
  • Ihm zu Ehren wurde sein Name Ende der 1890er Jahre an der Ostseite der Kunstakademie Düsseldorf eingemeißelt, rechte Seite oberhalb des Haupteingangs zwischen Cornelius und Kaulbach.
  • Ein 1909 von Othmar Schimkowitz geschaffenes Denkmal in Wien wurde 1945 zerstört und danach nicht mehr wiederhergestellt.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Fritz Hellwag: „Moritz von Schwind und Ludwig Richter“, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Fünfter Band, S. 195–211
  • Otto Albert Weigmann (Hrsg.): „Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben“, Band 9: „Moritz von Schwind, des Meisters Werke in 1265 Abbildungen“ , Stuttgart & Leipzig 1906 (PDF-Datei)
  • Richard Foerster: „Moritz von Schwinds philostratische Gemälde“, 1903 (PDF-Datei)
  • Friedrich Haack:
    • „Künstler-Monographien, XXXI. Moritz von Schwind. Mit 162 Abbildungen nach Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitten“, Velhagen und Klasing 1908 (PDF-Datei)
    • „Moritz von Schwind - Zu seinem 100. Geburtstag“ in: Die Kunst für Alle, Band 19, 1904, S. 177ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Karl Kobald: „Schubert und Schwind; ein Wiener Biedermeierbuch“ (1921) (PDF-Datei)
  • August Wilhelm Müller: „Moritz von Schwind, sein Leben und künstlerisches Schaffen insbesondere auf der Wartburg“, 1871 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Otto Grautoff: „Moritz von Schwind. Mit dem Bildnis Schwinds nach F. von Lenbach in Vierfarbendruck und dreizehn Vollbildern“, 1906 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Hyazinth Holland: „Moritz von Schwind - Sein Leben und seine Werke. Aus des Künstler's eigenen Briefen und den Erinnerungen seiner Freunde zusammengestellt“, 1873 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Walther Eggert Windegg (Hrsg.): „Künstlers Erdewallen; Briefe von Moritz v. Schwind“ (1912) (PDF-Datei)
  • „Briefwechsel zwischen Moritz von Schwind und Eduard Mörike“ (1890) (PDF-Datei)
  • Karl Wenck: „Neue Schwind - Briefe (an Conrad John in Gotha aus den Jahren 1849-1964)“ (PDF-Datei)
  • Kurze Einführung in Leben und Werk in: Adolf Stern, Andreas Oppermann: „Das Leben der Maler. Nach Vasari u. neueren Kunstschriftstellern f. Künstler u. Kunstfreunde bearb. Vom sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert“, Band 2, 1864, S. 509ff. (PDF-Datei)
  • Livius Fürst: „Das Märchen von den sieben Raben. Eine Dichtung nach Moritz v. Schwind's gleichnamigem Bilde“, 1863 (PDF-Datei)
  • Ulrich Christoffel: Die romantische Zeichnung von Runge bis Schwind, München 1920 (Abschnitt Schwind: Netzbuch) Achtung! Verweist auf die linksextreme Wikipedia!
  • Schwind - Briefe und Bilder / ausgewählt und eingeleitet von Georg Jacob Wolf, 1919 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei)
  • Schwind-Album, 1900 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks)
  • Lucas Fürich: Moritz von Schwind eine Lebensskizze, nach Mittheilungen von Angehörigen und Freunden des verstorbenen Meisters, 1871 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks)

Verweise

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Adolf Stern, Andreas Oppermann: „Das Leben der Maler. Nach Vasari u. neueren Kunstschriftstellern f. Künstler u. Kunstfreunde bearb. Vom sechzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert“, Band 2, 1864, S. 523 (PDF-Datei)
  3. Unsere Zeit - Deutsche Revue der Gegenwart, 7. Jahrgang Erste Hälfte, 1871, S. 785ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  4. „Die Buchhandlung Alphons Dürr in Leipzig. Festschrift zur Feier des Fünfzigjährigen Geschäfts-Jubiläums“, 1903, S. 66ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  5. Schwind, Moritz von, Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 85-87