Musik in Salzburg

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FILM

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Filmdaten
Originaltitel: Musik in Salzburg
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1944
Laufzeit: 106 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Terra-Filmkunst GmbH
Erstverleih: Deutsche Filmvertriebs GmbH
Stab
Regie: Herbert Maisch
Regieassistenz: Hans Nielsen,
Gerhard Tandar
Drehbuch: Otto Ernst Hesse
Vorlage: Hermann Heinz Ortner
Produktionsleitung: Otto Lehmann
Musik: Alois Melichar
Ton: Bruno Suckau,
Günter Bloch,
Ernst Otto Hoppe
Kamera: Georg Krause
Standfotos: Karl Lindner
Bauten: Gerhard Landner,
Max Mellin
Kostüm: Gerda Leopold
Aufnahmeleitung: Herbert Sennewald,
Curt Bierbaum
Herstellungsleitung: Otto Lehmann
Schnitt: Gertrud Hinz,
Ursula Schmidt
Besetzung
Darsteller Rolle
Willy Birgel Generalmusikdirektor Anton Klinger
Lil Dagover Kammersängerin Ursula Sanden
Hans Nielsen Dr. Franz Mädler
Thea Weis Elisabeth Häberlin
Hans Olden Cellist Jeremias Sauer
Julia Serda Helene Lohmeier
Theodor Danegger Portier Schöberl
Karl Skraup Hauptwachtmeister
Egon von Jordan Intendanzrat
Josefine Dora Köchin
Josef Egger Parkwächter
Erich Musil Konzertmeister Korner
Georg Tressler Korrepetitor Paul Zeisig
Werner Kurz 1. Bratschist Huber
Clara Moll Zimmermädchen
Klaus Pohl
Pepi Glöckner
Oscar Sabo
Elfie Mayerhofer
Josef Eichheim
Friedrich Petermann
Ludwig Schmid-Wildy
Johann Schulz
Hermann Brix

Musik in Salzburg  ist ein deutsche Spielfilmr von 1944. Der Film wurde vom 16. September bis August 1943 in Salzburg (u. a. Festspielhaus) gedreht. Die Uraufführung fand am 26. September 1944 in Berlin (Palladium Baerwaldstraße) statt.

Handlung

Während der Salzburger Festspiele verliert Dr. Mädler sein Jackett mit seinem Geld und sämtlichen Papieren. Seine Freundin Elisabeth begegnet zur gleichen Zeit dem älteren Generalmusikdirektor Klinger, der sich in sie verliebt. Ja, sie inspiriert ihn sogar zu neuen Kompositionen. Doch da greift Klingers langjährige Freundin Ursula ein. Durch Intrigen versucht sie, die beiden auseinander zu bringen.

Auch Mädler, der inzwischen sein Jackett nebst Inhalt wiedergefunden hat, wird von ihr attackiert. Aber schon bald muss sie sich eingestehen, dass die Liebe zwischen ihr und Klinger nur noch eine Freundschaft ist. Sie verlässt Salzburg, um der Zukunft der beiden nicht im Wege zu stehen.

Zitate

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Nach der barocken Dramatik des Films „Andreas Schlüter“ ist der Terra-Film „Musik in Salzburg“ für mich eine willkommene Gelegenheit, meine guten Beziehungen zu den heiter gestimmten Musen wiederherzustellen. Seit dem „Königswalzer“, mit dem ich vor vielen Jahren als Filmregisseur debütierte, habe ich nie wieder einen ausgesprochen heiteren Film inszeniert. Das Drehbuch von Otto Ernst Hesse, das nach einer Idee van Hermann Heinz Ortner entstanden ist, übersetzt ein Thema aus dem realen Leber in die Sprache des Kunstwerks, dem es erlaubt ist, allen ein Spiel zu verwandeln. Dieser Vorgang wird begünstigt durch den Schauplatz des Films, das schöne, frohe Salzburg, und durch die Gegenwart einer Musik, die besonders in den Festspielwochen das Dasein dieser Stadt bestimmt. Und unser Film ist ganz und gar ein Festspielereignis. Was in ihm geschieht, ist ohne Salzburg, ohne die Festspiele nicht denkbar. Das Liebeserlebnis des berühmten Dirigenten und Komponisten, das ihn zu einer neuen Jugend und zu neuer schöpferischer Produktivität erwachen läßt, ist nicht nur eingerahmt von Salzburger Episoden und Figuren, es wird gleichsam durchwirkt von der alles verklärenden Musik Mozarts. Diese Musik bewahrt das Thema vor der Wendung ins Tragische, dessen Nähe wir immer empfinden, auch in den lustigsten Szenen des Films, und gibt ihm den Schwung in die große Heiterkeit des Spieles. Da jede Rolle dieses Films mit großen Darstellern besetzt ist, wird uns die Überwindung der Wirklichkeit durch die heitere Kunst sicherlich gelingen.

Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7/8, 17. Februar 1943, Regisseur: Herbert Maisch
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Ein Film, der seine innigen Beziehungen zur Musik schon im Titel deutlich werden läßt, verpflichtet den Komponisten noch mehr als sonst. Es kommt hinzu, daß, sich hier klassische Musik mit modernen Klängen vermischt. Mozarts Opernmusik und das Scherzo eines heutigen Orchesterwerkes, das später in einen Walzer ausklingt, das sind die beiden musikalischen Brennpunkte dieses Films. Aber diese Musik umreißt gleichzeitig eine Persönlichkeit, sie ist die Atmosphäre um den Generalmusikdirektor Klinger, der von Willy Birgel gespielt wird. Es wird viel musiziert, wie das selbstverständlich ist, aber immer in engster Verbindung mit dem Geschehen des Films: Konzert, Oper, Festmusik — nie handelt es sich um Zubehör. Diese musikalischen Ereignisse müssen sein, sie sind ein lebendiger Bestandteil des Ganzen. Und sie werden miteinander verbunden von der Begleitmusik des Films, die das Hauptthema aufnimmt und fortführt, einen Walzer, den musikalischen Ausdruck des Liebesglücks und der wiedergewonnenen Lebensfreude. Eine große Aufgabe für den Filmkomponisten, aber auch eine schöne!

– Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7/8, 17. Februar 1943, Komponist: Alois Melichar
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Für mich bedeutet es, trotzdem ich seinerzeit im „Schlußakkord“ bereits den Dirigentenstock schwingen konnte, etwas unerhört Erregendes, einen Musiker, der nicht nur am Dirigentenpult steht, sondern auch komponiert, darzustellen. Die Musik ist gerade deshalb, weil sie für mich eine Leidenschaft am Rande meines Berufs bleiben muß, von größter Anziehungskraft. Wie oft habe ich Musiker beneidet! Sie können auf die reinste und vollkommenste Weise ausdrücken, was sie bewegt. Der Generalmusikdirektor Anton Klinger, dem ich Gestalt und Stimme zu geben habe, befindet sich in dem Augenblick, wo ich seine Bekanntschaft mache, in einer wenig beneidenswerten Verfassung, die ihm aber sofort unser menschliches Mitempfinden sichert: Er hat sich von der Gefährtin der letzten Jahre fortgelebt, sein schöpferischer Trieb ist versiegt. Aber jetzt lernt er ein junges Ding kennen, verliebt sich bis über beide Ohren, fült sich wie ein großer Junge und kann prötzlich wieder mit Lust arbeiten. Ein neuer Lebensabschnitt liegt vor ihm. Doch das geht alles ohne tragische Schatten vor sich. In der Atmosphäre Salzburgs wird jede Szene zum Spiel. Ist mir ein große Freude, von den schweren ernsten Rollen, die ich in der letzten Zeit im Film darstellen konnte, in einen Komödienstoff hineingekommen zu sein, im dem alle Dinge, die sonst tragisch sein können, durch die heitere Laune der Festspielzeit aufgelockert werden.

– Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7/8, 17. Februar 1943, Hauptdarsteller: Willy Birgel
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Man kann nicht immer als Siegerin von einer Laune des Glücks gekrönt die Szene verlassen. Das Leben gestattet es nicht, und der Film, der ein Spiegel des realen Lebens ist, erst recht nicht. Denn gerade das Spiel, die heitere Fassung der Wirklichkeit, verlangt den Konflikt und die Nähe tragischer Momente. Und so spiele ich in diesem vorwiegend heiter angelegten Film die einzige Rolle, die der Ernst des Lebens und der Kunst mit dunklerem Stift gezeichnet hat als alle übrigen Figuren. Die Kammersängerin Ursula Sanden kämpft vergeblich um den Geliebten, und sie gibt ihn auf, als sie erkennt, daß er eigentlich längst nicht mehr zu ihr gehört und — daß er von einer anderen zu schöpferischer Arbeit wiedererweckt wird. Das ist für sie das Entscheidende. Sie ist viel zu sehr Künstlerin, als daß sie das übersehen könnte. So darf diese Ursula Sanden eine interessante und lebenskluge Frau genannt werden, und da sie außerdem über so viel innere Größe verfügt, sie, einen lächelnden Abgang zu sichern, fiel es mir leicht, mich herzlich mit ihr zu befreunden.

– Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7/8, 17. Februar 1943, Hauptdarstellerin: Lil Dagover
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Ja, wirklich, mir geht es gut, sehr gut! Ich weiß erstens einmal die glücklichen Umstände außerordentlich zu schätzen, die mir zu dieser schönen Rolle verhalfen, zu der Darstellung der kleinen Elisabeth Häberlin, die von sich sagen kann: ich kam, ich sah, ich siegte. Sie gerät per Zufall nach Salzburg, zeigt dem Generalmusikdirektor Klinger ihre Grübchen und ihre kindliche Aufgeschlossenheit für Musik und schlägt sofort ihre Partnerin, die ältere Rechte hat, auf dem Felde. Indem sie sich dem Manne schenkt, überreicht sie ihm auch den Schlüssel zu dem lange verschüttet gewesenen Brunnen seines Talents, und damit ist ihr Triumph vollständig. Eine Rolle dieser Art ist für eine junge Schauspielerin, die bisher gerade einmal in einem Film zu spielen hatte, ein Wink des Schicksals. Meine Partner, Willy Birgel, Lil Dagover, Hans Nielsen und Hans Olden, und der Spielleiter Herbert Maisch haben mich, so recht kameradschaftlich in ihre Mitte genommen. Und siehe da, es ging alles sehr leicht, sehr heiter, sehr beschwingt zu — bei den Atelieraufnahmen in Berlin und bei den Außenaufnahmen in Salzburg und Umgebung.

– Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 7/8, 17. Februar 1943, Darstellerin: Thea Weis