NSDAP-Ordensburg

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Der hier Burgfried genannte Hauptturm heißt burgenkundlich richtig Bergfried.

Die Ordens- oder Schulungsburgen wurden zwischen 1934 und 1936 für die Ausbildung der zukünftigen Elite der NSDAP errichtet. Historisches Vorbild waren die mittelalterlichen Deutschordensburgen.

Aufgabe

Die Aufgabe der Ordensburgen war die politische Führungsauslese. Die ersten Parteigenossen der NSDAP wurden am 21. Februar 1936 durch Robert Ley in Köln ausgemustert. Es gab in Deutschland drei Ordensburgen der NSDAP. Die Übergabe erfolgte in einer Feierstunde auf Krössinsee am 24. April 1936.[1] Die fertiggestellten und in Betrieb genommenen Ordensburgen waren:

Darüber hinaus gab es von dem Kölner Architekten Clemens Klotz weitere Planungen für nationalsozialistische Ordensburgen, die jedoch nicht verwirklicht werden konnten. Im Osten war eine auf dem Gelände der mittelalterlichen Ordensburg Marienburg bei Danzig geplant und eine zweite mit dem Projektnamen „Weichselburg“ im Krakauer Stadtteil Kazimierz. Im Westen gab es Pläne für eine Burganlage an der Saarschleife bei Mettlach.[2]

Wesentlicher Bestandteil des Auftrags an die Architekten der Ordensburgen war die Einbettung der Bauten in die vorhandene Landschaft. Dem Blick des Betrachters, wie auch des Besuchers sollte sich sowohl architektonisch wie auch landschaftlich ein Bild von Harmonie, Schönheit und Erhabenheit bieten. Jedermann mit gesunden Empfindungen wird diesen Auftrag als mehr als erfüllt ansehen.

Ausbildung der Ordensjunker

Die parteiliche Ausbildung auf den Ordensburgen folgte einem Gesamtkonzept, nach dem jede Einrichtung ihren eigenen Themenschwerpunkt hatte:

  • Vogelsang: „Rassische Philosophie der neuen Ordnung“ (Rassebewußtsein)
  • Krössinsee: Charakterliche Bildung
  • Sonthofen: Verwaltungs-, Militäraufgaben und Diplomatie

Nacheinander sollten die Ordensjunker – so der Name der Lehrgangsteilnehmer – eine jeweils einjährige Ausbildung auf den drei Ordensburgen durchlaufen, angefangen auf der Burg Vogelsang und endend auf der Burg Sonthofen.

Der Unterricht wurde von den dauerhaft auf der Ordensburg stationierten Stammführern durchgeführt. Die Ausbildung war, abgesehen von den genannten Themenschwerpunkten vor allem auch von militärischen und sportlichen Übungen geprägt.

Alfred Rosenberg plante darüber hinaus eine Hohe Schule der NSDAP an den Ufern des Chiemsees. Die für die Schulung zugelassenen Ordensjunker sollten sich schon in der NSDAP bewährt haben und zwischen 25 und 30 Jahren alt sein. In zunächst drei, später in viereinhalb Jahren wurde dann an den einzelnen Ordensburgen die Ausbildung zum Partei- bzw. Verwaltungsführer absolviert. Seit Mai 1936 wurden in Vogelsang Lehrgänge durchgeführt; dort und in Krössinsee durchliefen schätzungsweise 2.000 Männer die Schulung.

Reichsschulungsburgen

In Anlehnung an die Ordensburgen der NSDAP wurden auch andere Schulungszentren der Deutschen Arbeitsfront (DAF) und der NSDAP Reichsschulungsburg oder Schulungsburg genannt. Solche Reichsschulungsburgen bestanden in Saßnitz, Oberursel (der Villa Gans), Erwitte (→ Schloß Erwitte) und Königswinter (heutiges Adam-Stegerwald-Haus). Nach dem Beitritt Österreichs wurde auch das Schloß Altkettenhof zur Reichsschulungsburg der DAF. Analoges gilt auch für die Reichsschulungsburg der deutschen Technik auf der Plassenburg in Kulmbach.

SS-Ordensburg

Die Ordensburg der SS war die Wewelsburg, für Schulungen waren dagegen u. a. die SS-Junkerschulen zuständig.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Gerd Rühle: Das Dritte Reich – Dokumentarische Darstellung des Aufbaues der Nation, Band IV. Das vierte Jahr 1936, 1937, S. 19–22
  2. Franz Albert Heinen, Ordensburg Vogelsang. Die Geschichte der NS-Kaderschmiede in der Eifel (Hg.): ', Christoph Links Verlag GmbH, Berlin 2014, S. 20