Namslau

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Namslau

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederschlesien
Landkreis: Namslau
Provinz: Schlesien
Einwohner (1939): 8.196
Koordinaten: 51° 5′ N, 17° 42′ O
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Namslau befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Namslau ist eine deutsche Stadt in Schlesien an der Weide.

Geschichte

Ältere Zeit

Namslau entstand im 13. Jahrhundert und wurde nach der Zerstörung während des Feldzugs der Goldenen Horde 1241 im Jahre 1249 neu gegründet und von Boleslaw II. von Schlesien mit Stadtrechten versehen. Die Stadtanlage entstand als typische Kolonistenstadt mit rechteckigem Ring (135 × 80 m) in der Ortsmitte mit einem gitterförmigen Straßennetz und erhielt auch eine Stadtbefestigung.

Bis 1294 war Namslau Teil des Herzogtums Breslau, später wurde die Stadt von 1312 bis 1323 Sitz eines eigenen Herzogtums, in diesem Zusammenhang wurde auch 1312 eine neue Burg erwähnt. Besitz des polnischen Königs Kasimir des Großen wurde die Stadt 1341. Die Zugehörigkeit der Stadt zu Polen endete 1348, da in Namslau der Vertrag von Namslau zwischen Kasimir und Kaiser Karl IV. von Luxemburg geschlossen wurde. In diesem Vertrag verzichtete der polnische König zu Gunsten Deutschlands auf Schlesien, im Gegenzug gab die böhmische Krone ihre berechtigten Ansprüche auf den polnischen Thron auf.

Im 15. Jahrhundert war Namslau für kurze Zeit freie Stadt und profitierte wirtschaftlich vom Anschluß an den Handelsweg von Breslau nach Krakau. Vor allem die Leinenherstellung wurde zu einem wichtigen Erwerbszweig. Der wirtschaftlichen Entwicklung konnten auch mehrere Stadtbrände nicht entgegenwirken. Während der Hussitenkriege wurde die Stadt 1418 und 1428 erfolglos belagert.

1453 fand in Namslau erneut ein wichtiges politisches Ereignis statt: Namslau weigerte sich als einzige schlesische Stadt neben Breslau dem umstrittenen böhmischen König Ladislaus Postumus zu huldigen. Später hatte die Stadt zwar Matthias Korvinus als König anerkannt, fiel aber gemäß dem Frieden von Olmütz 1479 unter die Herrschaft von Ladislaus II. und 1526 an die Habsburger.

Jüngere Zeit

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt von den Schweden nach längerer Belagerung erobert. Die alte Burg wurde 1703 von Kaiser Leopold I. an den Deutschen Orden übergeben, der hier eine Komturei einrichtete.

1741 fiel die Stadt wie ganz Schlesien an Preußen und wurde im Zuge des Siebenjährigen Krieges von den Österreichern und später von den Russen erobert. Von 1806 bis 1807 fand sich Namslau mehrfach unter französischer Besetzung. 1810 wurde das Schloß säkularisiert.

Im 19. Jahrhundert erfolgte ein Aufschwung auf geistiger wie auf wirtschaftlicher Ebene. Denn 1846 kam die erste Namslauer Zeitung heraus und 1862 wurde die Stadt telegrafisch mit Breslau verbunden. Bedeutend war auch der Anschluß an die Eisenbahnlinie Breslau–Kreuzburg 1868 und 1899 die Verbindung mit Oppeln. Das bekannteste Unternehmen war die Brauerei Haselbach. August Haselbach erwarb 1862 die 1538 errichtete Schloßbrauerei und kaufte 1895 das Schloß. Die industriell produzierende Großbrauerei war das Vorbild für weitere Haselbach-Brauereien in ganz Deutschland.

Bekannte, in Namslau geborene Personen