Nationalfeminismus

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Unter einem Nationalfeminismus versteht man die Verbindung von Feminismus mit der Idee der Nation; er steht in Oppositon sowohl zum Feminismus als auch zum Antifeminismus. Im Integrationsversprechen, das dem Nationalismus inhärent ist, sahen Nationalfeministinnen eine Brücke zum Feminismus.[1] In der geeinten Nation dürfe es auch keine Grenzen zwischen den Geschlechtern geben. Zugleich betrachten es die Nationalfeministinnen als selbstverständlich, daß die Frau dazu geschaffen ist, durch das Gebären von Kindern zum Fortbestand des Volkes beizutragen.

Begriff

Um das Phänomen zu beschreiben, verwendete Christine Wittrock den Terminus „oppositionelle Faschistinnen“[2], der sich aber nicht durchsetzen konnte. Mit dem Begriff Nationalfeminismus bezeichnete Liliane Crips die Theorien Sophie Rogge-Börners und ihrer Sympathisantinnen.[3] Von da aus hat er sich in der wissenschaftlichen Literatur etabliert.[4] Renate Bitzan regte dagegen an, eher von „antisexistischen Rassistinnen“ oder „sexismuskritischen Nationalistinnen“ zu sprechen. [4]

Literatur

  • Ida Blom: Das Zusammenwirken von Nationalismus und Feminismus um die Jahrhundertwende. Ein Versuch zur vergleichenden Geschlechtergeschichte. In: Hein-Gerhard Haupt / Jürgen Kocka (Hrsg.): Geschichte und Vergleich. Ansätze und Ergebnisse international vergleichender Geschichtsschreibung. Frankfurt / New York 1996, S. 315ff
  • Ute Planert: Zwischen Partizipation und Restriktion. Frauenemanzipation und nationales Paradigma von der Aufklärung bis zum Ersten Weltkrieg. In: Dieter Langewiesche / Georg Schmidt (Hrsg.): Föderative Nation. Deutschlandkonzepte von der Reformation bis zum zum Ersten Weltkrieg. München 2000, S. 387-428
  • Ute Planert: Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationalismus in der Moderne. Frankfurt 2000
  • Olga Uremovic / Gundula Oerter (Hrsg.): Frauen zwischen Grenzen. Rassismus und Nationalismus in der feministischen Diskussion. Frankfurt / New York
    • Mira Renka: Nationalismus und Rassismus - kein Thema für Feministinnen? Ein polemisch-nachdenklicher Exkurs. S. 169-178
    • Susanne Kappler: Als Frau habe ich kein Land - aber einen deutschen Paß. Strukturen des Nationalismus in der deutschen Frauenbewegung. S. 92-96
  • Charlotte Tacke: Geschlecht und Nation In: Sofia Kemlein (Hrsg.): Geschlecht und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa 1848-1918. Osnabrück 2000, S. 15-32
  • Anne Jung: Faschistische Feministinnen - Ein Widerspruch? Die Nationalfeministinnen und das „Dritte Reich“. In: Renate Bitzan (Hrsg.): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen. Berlin 1997, S. 30-42
  • Christiane Streubel: Radikale Nationalistinnen. Agitation und Programmatik rechter Frauen in der Weimarer Republik. Frankfurt 2006
  • Johanna Gehmacher: „Völkische Frauenbewegung“. Deutschnationale und nationalsozialistische Geschlechterpolitik in Österreich. Wien 1998

Fußnoten

  1. Katja Gerhartz: Le madri della Patria. Bürgerliche Frauenbewegung, Nationalismus und Krieg in Italien (1900-1922) (Diss.), S. 18, 31f, 41, 68
  2. Vgl. Christine Wittrock: Weiblichkeitsmythen, 1983; Christine Wittrock: Das Frauenbild in faschistischen Texten und seine Vorläufer in der bürgerlichen Frauenbewegung der zwanziger Jahre, 1981
  3. Liliane Crips: Nationalfeministische Utopien, in: Feministische Studien, Heft 1/1990, S. 128-136
  4. 4,0 4,1 Renate Bitzan: Selbstbilder rechter Frauen: zwischen Antisexismus und völkischem Denken, 2000, S. 313