Nationalpolitische Erziehungsanstalt Emsland

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Die Klosterkirche, Teil des ehemaligen Napola-Geländes

Die Nationalpolitische Erziehungsanstalt Emsland befand sich in den Jahren 1941 bis 1945 im Ursulinenkloster der alten Hansestadt Haselünne.

Geschichte

Gründung des Klosters

Im Jahre 1652 gründeten aus der Niederländischen Republik vertriebene Klarissen ein Kloster sowie ein Mädchenpensionat in der Stadt Haselünne. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Klosterkirche gebaut. 1854 übernahmen Ursulinen das Kloster und die Mädchenvolksschule und errichteten zudem die Höhere Töchterschule, die St.-Ursula-Schule. Am 9. Juli 1941 wurde das Kloster von der Geheimen Staatspolizei Osnabrück besetzt, wegen angeblicher staatsfeindlicher Handlungen der Schwestern, die innerhalb von 24 Stunden die Stadt verlassen mußten. Die im Jahre 1940 angefangenen Planungen einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt in der Gau Weser-Ems konnten jetzt vollzogen werden.

Errichtung der Erziehungsanstalt

Mutter-Anstalt für die NPEA in Haselünne war die im Jahre 1934 errichtete Napola Ilfeld im Südharz. Am 17. Oktober 1941 zogen 37 Jungmannen von dort mit dreien ihrer Erzieher in die Napola Emsland ein. Der Ilfelder Hundertschaftführer Derk de Haan wurde mit der Führung der neuen, 1944 immer noch nicht selbständigen Erziehungsanstalt betraut. Da bisher keine NPEA-Dolche der Haselünner Anstalt gefunden wurden, liegt es nahe, daß die Jungmannen mit Dolchen der Ilfelder Napola ausgestattet wurden.

Zur ersten Aufnahmeprüfung kamen 350 Jungen aus den vierten Klassen der Volksschulen in der Umgebung der Städte Osnabrück, Oldenburg und Bremen. Ein erster Zug mit 48 auserwählten Knaben wurde am 23. April 1942 einbezogen. Ein aus Schülern der Mittelschulen gebildeter zweiter Zug konnte am 1. September mit der Schulung anfangen. Ein weiterer mit 45 Schülern sorgte dafür, daß sich im Schuljahr 1943/44 insgesamt drei Anfangszüge und ein Zug älterer Schüler aus Ilfeld in der Anstalt befanden. Im Januar 1944 hatte die Erziehungsanstalt dann 122 Jungmannen. Das bedeutete nicht, daß sich alle Napolaschüler aus dem späteren Bundesland Niedersachsen in der Anstalt Emsland aufhielten, Anfang 1945 war ein Niedersachse in der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Neubeuern im gleichnamigen oberbayerischen Ort.

Bedienstete der Erziehungsanstalt

Bedienstete der Erziehungsanstalt Emsland im Januar 1944
5 verheiratete Studienräte mit Familie
1 verheirateter Hausmeister
1 Wirtschaftsleiterin
17 Personen Wirtschaftspersonal Hausmutter, Küchen- und Hausmädchen

Das Verhältnis zwischen den Schülern und der überwiegend katholischen Bürgerschaft soll wegen der Vertreibung der Schwestern sowie wegen des Vorhabens der Anstaltsleitung, eine Decke in die Klosterkirche einzuziehen, gespannt gewesen sein. Oben sollte ein Schlafraum, unten sollten Waschräume eingerichtet werden.

Die Nachkriegsjahre

In der Karwoche des Jahres 1945 zogen die Napolaschüler aus dem Kloster, sie wurden nach Schleswig-Holstein überstellt. In den ersten Aprilwochen wurde die Anstalt dann von SS-Oberst Weber als Befehlsstelle für die Verteidigung der Stadt genutzt, dabei wurde sie von Einschlägen erheblich beschädigt. Am 9. April besetzten alliierte Truppen die Stadt. Die Besatzung bestand anfangs aus englischen und kanadischen Soldaten, die Bürgerschaft wurde während der ersten Wochen Plünderungen und Vergewaltigungen ausgesetzt.

Am 19. Mai sowie am 13. Juni rückten polnische Divisionen in das teilweise verwüstete Haselünne ein. Sie wurden bis 1947 im Kloster angesiedelt, die dort verbleibenden Flüchtlinge hatten in beschlagnahmten Wohnräumen einen Unterschlupf zu suchen. Als die ersten Ursulinenschwestern im Mai 1945 heimkehrten, trafen sie auf ein ausgeplündertes Gebäude. Es gelang ihnen jedoch, die Schule wieder einzurichten. 1972 wurden Teile des alten Klosters abgerissen, sie mußten den Neubauten des heutigen St.-Ursula-Kreisgymnasiums weichen.

Liste der Jungmannen

Bildergalerie

Siehe auch

Verweise