Naumann, Peter

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Peter Naumann.jpg

Peter Naumann (Lebensrune.png 1952[1] in in Wiesbaden; Todesrune.png 2021) war ein deutscher Diplom-Chemiker, Politiker und nationaler Aktivist. Von Januar 2007 bis 31. Dezember 2008 war er für die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag als Parlamentarischer Berater tätig. Er trat auch häufig als Redner bei nationalen Kundgebungen auf.

Werdegang

Peter Naumann (links) 1999 auf einer Veranstaltung mit Horst Mahler (rechts) in Leipzig.

Politik

Peter Naumann, 2007

Peter Naumann war seit 1970 politisch aktiv, als 18jähriger trat er den Jungen Nationaldemokraten (JN), der Jugendorganisation der NPD, bei. 1972 wurde er JN-Vorsitzender in Wiesbaden, 1973 Mitglied im Bundesvorstand der JN und 1976 stellvertretender Bundesvorsitzender unter Günter Deckert. Ab 1975 gehörte er dem Nationaldemokratischen Hochschulbund (NHB) an. 1977 trat er als JN-Vertreter auf einer Veranstaltung des „Neuen nationalen Europas“ auf. Von 1981 bis 1984 fungierte er als kommissarischer Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Wiesbaden und 1984 als stellvertretender Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Wiesbaden. In dieser Zeit trat er als Referent bei verschiedenen Organisationen und Arbeitskreisen auf, wie zum Beispiel 1985 beim „Kurpfälzer Treff“ in Weinheim. 1985 gründete er den „Völkischen Bund“ (VB) bzw. die „Arbeitsgemeinschaft Nationaler Verbände / Völkischer Bund“, der es sich u. a. zur Aufgabe gemacht hatte, „Deutschland von fremdrassigen Einflüssen zu befreien“. Der VB veranstaltete konspirativ organisierte Schulungen und Sonnenwendfeiern und betrieb einen eigenen Versand. Er wandte sich insbesondere an Jugendliche, um sie inhaltlich zu schulen. Zur gleichen Zeit war Naumann stellvertretender Vorsitzender der NPD in Wiesbaden. Das vom VB als Kontaktadresse genutzte Postfach gehörte dem Kreisverband der Wiesbadener NPD. Im Zusammenhang mit seiner Verhaftung 1987 schloß ihn die NPD-Bundesführung wegen terroristischer Aktivitäten[2] aus der Partei aus.

Im Oktober 1988 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Frankfurt (Main) zu viereinhalb Jahren Gefängnis. Nach Verbüßung von zwei Dritteln der Haft kam er 1990 frei. Nach seiner Haftentlassung wurde er wieder politisch aktiv und reaktivierte den Materialversand des „Völkischen Bundes“. Dieser entwickelte sich zu einer Art innerer Opposition in der NPD. 1995 wurden bei ihm zwei Rohrbomben gefunden, nach eigenen Angaben „selbstgebaute Schwarzpulver-Raketen aus meiner Schulzeit“. Danach erklärte Peter Naumann seine Abkehr von der Gewalt und rief eine „kämpferische Gewaltfreiheit“ aus. Er führte Journalisten und Beamte des BKA zu 13 Depots in Niedersachsen und Hessen, in denen Waffen und mehr als 200 kg Plastiksprengstoff lagerten.

Naumann trat bundesweit als Redner bei Kundgebungen, Demonstrationen und anderen Veranstaltungen der Republikaner, der NPD/JN und der Freien Kameradschaften auf, so z. B beim JN-Bundeskongreß im unterfränkischen Klingenberg am 10. April 1999, bei der 30-Jahr-Feier der JN in Eggenfelden am 13. März 1999 und bei einer NPD-Demonstration in Ludwigshafen-Oggersheim im Januar 2000. Für die „Kameradschaft Karlsruhe“ hielt er 1999 zusammen mit dem Ex-RAF-Mitglied und Revisionisten Horst Mahler eine Veranstaltung ab. Auch bei den Republikanern war Naumann als Referent zugegen, so z. B. im Januar 1998 beim Parteitag des Republikaner-Kreisverbandes Werra-Meißner zum Thema „Multikultur warum?“.

Naumann arbeitete zunächst für die NPD-Fraktion im sächsischen Landtag als persönlicher Referent des Abgeordneten Klaus-Jürgen Menzel, der im November 2006 aus der Fraktion ausgeschlossen wurde. Gemeinsam mit diesen und mit Hilfe von Kameradschaftsmitgliedern protestierte er wiederholt gegen Veranstaltungen über „Rechtsextremismus“ in Dresden. Ab Januar 2007 war Naumann für die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag als Parlamentarischer Berater tätig. Am 11. November 2008 kam es zu einer Auseinandersetzung im Dresdner Landtag zwischen Naumann und dem NPD-Abgeordneten Jürgen W. Gansel. In der Folge wurde Naumann als Mitarbeiter der NPD-Fraktion entlassen.[3][4]

Für die NPD war Naumann jedoch trotz des Zwischenfalls weiterhin aktiv und unterstützte den Landtagswahlkampf 2009 in Brandenburg.

Tod

Der Bundesverband der Partei „DIE RECHTE“ schrieb:

Der im Jahre 1952 im hessischen Wiesbaden geborene Diplom-Chemiker Naumann wurde mit 18 Jahren politisch aktiv. Er war in der NPD und bekleidete zeitweilig eine führende Funktion bei deren Jugendorganisation „JUNGE NATIONALDEMOKRATEN“ (inzwischen umbenannt in „Junge Nationalisten“ unter Beibehaltung des Kürzels JN). 1979 sprengte er im Vorfeld der Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ Sendemasten, so daß der Fernsehempfang für etwa 100.000 Zuschauer ausfiel. Dies brachte ihm den Spitznamen „Bombenhirn der rechten Szene“ ein. Wegen dieses und anderer Anschläge – bei denen er akribisch genau darauf achtete, keinen Personenschaden anzurichten – wurde er zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er zwei Drittel absaß, bevor er wegen guter Führung vorzeitig entlassen wurde. In späteren Jahren schwor er der politisch motivierten Gewalt ab und offenbarte dem Bundeskriminalamt seine Erddepots mit größeren Mengen Sprengstoff. Diese Aktion brachte ihm in szenischen Kreisen teilweise großen Beifall ein, aber auch herbe, bisweilen sehr unsachlich-polemische Kritik. Bekannt wurde Peter Naumann öffentlich erneut in den 2000er Jahren, als er mehrere Jahre lang erst als persönlicher Referent eines Abgeordneten der NPD im sächsischen Landtag und später für die dortige Fraktion im Landtag arbeitete. In seinen letzten Jahren wurde es ruhig um ihn, zumal er auch schwere gesundheitliche Probleme hatte. Peter Naumann war ein streitbarer Mann und daher bei manchen auch umstritten. Ein nationales Urgestein; kantig, nicht immer leicht im persönlichen Umgang, aber grundsätzlich ehrlich und kerndeutsch – ein Feind seiner Feinde und ein verläßlicher Kamerad seiner Kameraden. Gern erinnere ich mich seiner unerschütterlichen Ruhe, wenn wir bei Einsätzen teilweise nur zu zweit mit Steinen beworfen oder vom geifernden Pöbel bedroht wurden. Er gehörte zu den nicht vielen Menschen, denen ich die Ruhe meines Schlafes oder die Sicherheit meines Rückens anvertraut habe. Sein Abgang von dieser Welt ist ein Verlust.[5]

Fußnoten

  1. 33-cabinet.png Abgerufen am 3. Dezember 2011. Archiviert bei WebCite®.Peter Naumann in Fürth, Freies Netz Süd, 3. Dezember 2011
  2. Im August 1978 soll er in der Nähe von Rom einen Sprengstoffanschlag auf eine anti-deutsche Gedenkstätte verübt haben. Ende 1979 soll er an der Sprengung von zwei Fernsehsendemasten beteiligt gewesen sein, um die Ausstrahlung die vaterlandszersetzenden Dokumentation „Endlösung“ zum Fernsehmehrteiler „Holocaust“ in Deutschland zu verhindern. 1981 wurden in der Lüneburger Heide Waffendepots mit mehr als 150 kg Sprengstoff, 50 Panzerfäusten und großen Mengen Munition entdeckt und ein Fingerabdruck Naumanns gefunden. 1982 soll er mit Kameraden die gewaltsame Befreiung des Friedenfliegers Rudolf Heß aus dem alliierten Kerker in Berlin-Spandau geplant haben.
  3. Sachsen: NPD-Abgeordnete prügeln sich im Landtag, Focus, 12. November 2008
  4. Eklat im Landtag: Schlägerei in Sachsens NPD-Fraktion, Der Spiegel, 12. November 2008
  5. DIE RECHTE/Bundesverband: Peter Naumann verstorbenDie Rechte, 11. April 2021