Nennungsangst

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Nennungsangst bezeichnet die Angst davor, ein bestimmtes Wort auszusprechen. Oft handelt es sich dabei um den Namen eines Lebewesens oder einer Sache, meist in der Angst, dadurch den Genannten herbeizurufen.

Bei den Germanen ist das ursprüngliche Wort für den Bären verlorengegangen, die heutigen Begriffe (dt. Bär, engl. bear, schw. björn) beziehen sich auf die braune Farbe des Tierpelzes.[1] Ähnlich verhält es sich bezüglich des Wolfes, allerdings nur in Skandinavien: Das heute in Norwegen und Schweden gebräuchliche Wort lautet varg, das sich auf arg (böse) bezieht, und diente als Ersatz für die ursprüngliche Bezeichnung ulf. Die Germanen hatten offenbar befürchtet, die Nennung des richtigen Tiernamens würde dieses anlocken. Im Mittelalter bis weit in die Neuzeit herein wurde im Christentum der Teufel aus den gleichen Gründen oft als Leibhaftiger bezeichnet.

In der modernen Unterhaltungsliteratur findet sich bei den Harry-Potter-Romanen ein weiteres Beispiel: Der Bösewicht Lord Voldemort wird in der Welt dieser Bücher auch Jahre nach seinem Sturz vom Großteil der Zauberer nicht als solcher genannt, sondern mit Dunkler Lord oder Du-weißt-schon-wer umschrieben.

Auch in der heutigen Politik der westlichen Welt sind unter der Herrschaft der öffentlichen Lüge- und Heuchelsprache der Politischen Korrektheit Vorbehalte gegen die Nennung bestimmter Begriffe zu erkennen, allen voran „Jude“ oder „Deutsches Volk“, „Nation“, „Rasse“, „Führer“, „Überfremdung“, „Schmarotzertum“, „Bevölkerungspolitik“, „Leitkultur“. In der Bundesrepublik Deutschland findet seit den 1980er Jahren auch eine starke Vermeidung von bisherigen Begriffen statt, die für die Bevölkerung Negatives bezeichnen oder auch nur im Verdacht eines – oft bloß vermeintlichen – Herabsetzens stehen (wie inzwischen die Begriffe „Asylant[2], „Ausländer“, „Neger“ oder „Mischling“). Statt dessen werden Euphemismen verwendet. Außer „Einwanderung“, „Zuwanderung“, „Vielfalt“ belegen den Spitzenplatz „Flüchtlinge“, Steigerung „Bürgerkriegsflüchtlinge“, „Schutzsuchende“, „Hilfsbedürftige“, „Unbegleitete Minderjährige“ oder „Armutseinwanderung“ – für ganz überwiegend Kriminelle (illegal einreisende oder widerrechtlich nicht ausreisende Personen). In der Medienberichterstattung über Straftaten steht die Verbrämung „Jugendliche“ oder „Männer“ inzwischen annähernd gleichbedeutend – und inzwischen durchsichtig – für „ausländische Kriminelle“, welch letzteren Ausdruck gegenwärtig niemand im öffentlichen Raum in den Mund nimmt.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Walter de Gruyter & Co., 11. Auflage, Berlin 1934, S. 39.
  2. Vgl. näher unter Asylant