Neptun (Mythologie)

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Neptun oder lateinisch Neptunus war ursprünglich eine etruskische Gottheit der fließenden Gewässer. Ab dem 5. Jahrhundert v. d. Z. verschmolz er in der römischen Mythologie mit dem griechischen Poseidon[1], wurde somit zur Gottheit des Meeres und galt als der älteste Sohn des Saturn. Nach dessen Entmachtung teilte Neptun sich mit seinen Brüdern Pluton und Jupiter die Weltherrschaft, wobei ihm die Herrschaft über das Meer zuteil wurde. Neben dieser Eigenschaft als Meeresgott galt er auch als Gott der Rennbahnen und hatte am Circus Flaminius einen Tempel. Alljährlich am 23. Juli wurde ein Fest zu Neptuns Ehren gefeiert.

Der Legende nach bewohnte Neptun einen Palast auf dem Meeresgrund, wo er, bewaffnet mit einem Dreizack, über die Wellen des Meeres wachte. Als Neptun um die Gunst der Amphitrite warb, half ihm ein Delphin. Zum Dank erschuf Neptun aus 10 Sternen das Bild des Delphins am Nachthimmel.

1846 wurde der achte Planet des Sonnensystems nach ihm und die Monde nach seinen Kindern benannt.

Künstlerische Rezeption

In der bildenden Kunst wurde zu keiner Zeit ein Unterschied zwischen Poseidon und Neptun gemacht. Zumeist wurde er als nackter bärtiger Mann (höchstens ein Pallium umgeworfen) dargestellt, entweder alleine oder auf einem Pferd oder Meeresungeheuer reitend. In der nachantiken Kunst taucht Neptun erst im frühen 16. Jahrhundert wieder auf, hauptsächlich als Besänftiger der Meere oder zusammen mit anderen Fabelwesen. In dieser Eigenschaft wurde er zu einer gängigen Brunnenplastik.

Literatur

  • Georg Wissowa: Neptunus. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3, 1, Leipzig 1902, Sp. 201–207

Fußnoten

  1. Im Unterschied zum griechischen Poseidon, der als Verursacher von Erdbeben galt, war dies allerdings eine Eigenschaft, die dem römischen Neptun fehlte, da Erdbeben dem Volcanus bzw. Tellus zugerechnet wurden.